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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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stürmten durch einen anderen Eingang
heran und sahen sich Kid Death gegenüber. Er erschoß die
vordersten Männer mit beinahe lässiger Präzision, dann steckte er die Waffe ein und stapfte mit beidhändig geführtem
Schwert zwischen seine Gegner. In dem engen Durchgang
konnten sie sich ihm nur zu zweit entgegenstellen, und das
bedeutete keine Gefahr für Kid Death. Er lachte, während er
den Tod austeilte; ein helles, gehauchtes, entsetzliches Lachen.
David Todtsteltzer ging in den Zornmodus , und alle Nervosität schien von ihm abzufallen. Die Soldaten hatten ihm genausowenig entgegenzusetzen wie Kid Death. Aber sie waren
so viele, und weder Kid noch David machten sich Illusionen
über den Ausgang des Kampfes und ihr Schicksal.
Wenn die Soldaten mehr Disruptoren dabeigehabt hätten,
wäre der Kampf inzwischen bereits vorüber gewesen.
Dann schrie Evangeline auf und deutete auf die Bildschirme. Valentin hörte ein Brausen, das ihm recht bekannt erschien. Das Geräusch kam tief aus den Tunneln. Er blickte
sich zu den Schirmen um und lachte laut. Die Soldaten im
Tunnel hörten sein Gelächter, und sie hörten auch das dumpf
brüllende Donnern, das immer näher kam. Sie wandten sich
um und sahen, wie eine Wand aus Wasser rauschend auf sie
zuraste und den gesamten Tunnel bis zur Decke ausfüllte.
Einen Augenblick lang dachte Valentin, es wäre schon wieder
nur eine Illusion, ein letzter Verteidigungstrick der Esper,
doch dann fiel ihm ein, daß das unmöglich der Fall sein konnte. Alle Esper waren inzwischen tot oder zumindest durch die
ESP-Blocker außer Gefecht gesetzt. Das Wasser mußte echt
sein. Und auf den Bildschirmen war zu sehen, wie die Flutwelle über den Soldaten zusammenbrach und sie mit sich riß.
Sie hatten nicht die Spur einer Chance.
Valentin zog sich vom Eingang zurück und stellte sich neben Huth und Evangeline. Er beobachtete auf den Schirmen,
wie die Soldaten starben. Das Wasser riß sie mit sich fort wie
Blätter in einem angeschwollenen Strom, warf sie mit zerschmetternder Gewalt gegen die Wände der Tunnels und trieb
sie vor sich her. Einige versuchten, sich an irgendwelchen
Handgriffen festzuhalten, die in die Tunnelwände eingelassen
waren, aber der Druck des Wassers war einfach zu stark, und
es gab nirgendwo Luft zum Atmen. Wenn sie Glück hatten,
ertranken sie schnell. Ihre Leichen wurden von der tobenden
Flut davongespült. David Todtsteltzer und Kit Sommer-Eiland
fällten ihre letzten Gegner, dann blickten sie sich verwirrt um.
David atmete schwer und zitterte sichtbar, als er den Zorn versiegen ließ, auf seinem Gesicht jedoch zeichnete sich
Hochgefühl ab. Kid Death lächelte zufrieden, und sein Atem
ging keine Spur schneller als zuvor. In den Augen der beiden
leuchtete das gleiche Feuer, das gleiche zufriedene Vergnügen. Sie warfen sich einen verschwörerischen Blick zu wie
zwei Männer, die ein Geheimnis teilten.
Eine der Stevie Blues jubelte begeistert, und die beiden anderen stimmten ein.
»Die ESP-Blocker wurden zerstört oder davongeschwemmt!« sagte Stevie Eins. »Ich kann sie nicht mehr
spüren. Wir sind in Sicherheit.«
»Das sehe ich anders«, entgegnete Valentin mit überraschend ungerührter Stimme. Er deutete auf die Bildschirme.
»Das ganze Wasser ist auf dem Weg hierher, und wir haben
keinerlei Möglichkeit, es aufzuhalten.«
Sie sahen es auf den Schirmen, und sie wichen von den
Eingängen zurück. Das Donnern des Wassers war inzwischen
zu einem ohrenbetäubenden Lärm angewachsen, wie ein
Donnerschlag, der einfach nicht aufhörte. Jeder konnte den
Druck der sich vor der großen Woge aufstauenden Luft spüren. Auf den Schirmen trieben tote Soldaten wie schlaffe
Puppen blicklos durch die Fluten. Sie wichen noch weiter von
den Eingängen zurück und sammelten sich in der Mitte der
Kaverne, weil es keinen anderen Weg für sie gab. Sie blickten
dem Tod auf den Bildschirmen entgegen. Keiner von ihnen
hatte noch etwas zu sagen. Die Stevie Blues hielten sich an
den Händen, und Evangeline Shreck faßte Valentins Arm. Er
lächelte schwach und ließ es geschehen.
Dann krachte die Flutwelle gegen eine unsichtbare Barriere
und stockte. Das Wasser auf den Bildschirmen kochte, aber es
fand keinen Weg in die Kaverne. Die Luft schimmerte, und
plötzlich waren die Vertreter der Esper wieder zurück. Mister
Perfekt lächelte über die überraschten Gesichter.
»Ihr habt doch nicht wirklich geglaubt, wir würden Euch
einfach im Stich

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