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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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lassen, oder? Wir bereiteten die Flutwelle in
den Abwasserkanälen vor, nachdem Burgess seinen Verrat
gestanden hatte. Es erschien uns als vernünftige Vorsichtsmaßnahme. Nur für den Fall, wenn Ihr versteht?«
»Wenn ich mich nicht so verdammt gut fühlen würde«,
knurrte David Todtsteltzer, »dann würde ich Euch jetzt alle
töten! Vielleicht mache ich es auch noch, einfach aus Prinzip.«
»Verdammt richtig!« stimmte Kid Death ihm zu. »Ich bin in
den letzten Minuten bestimmt um zwanzig Jahre gealtert. Euer Glück, daß es mir so gut steht.«
Die beiden Männer lachten sich freundschaftlich zu. Auch
die Stevie Blues lachten. Evangeline bemerkte, daß sie sich
noch immer an Valentins Arm klammerte und ließ los. Er
verbeugte sich höflich vor ihr. Huth schüttelte langsam den
Kopf.
»Man sollte glauben, ich hätte mich inzwischen an diese
Esper und ihre verschlagenen Methoden gewöhnt«, sagte er
müde. »Ich nehme an, Ihr habt auch an einen Weg gedacht,
das Wasser wieder aus den Gängen zu entfernen, damit wir
gehen können?«
»Aber selbstverständlich«, erwiderte der Drache. »Es dauert
nicht mehr lange, und Ihr könnt alle nach Hause gehen.«
»Aber ich würde trotzdem vorsichtig sein, wo ich hintrete«,
sagte Valentin Wolf. »Heutzutage weiß man nie, was man so
alles im Wasser findet …«
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    Der Mann mit dem Decknamen Huth schlenderte ohne sichtliche Eile durch die stillen Korridore und Gänge tief im Herzen des Imperialen Palasts. Es waren breite Korridore mit
hohen Decken, und die Wände waren mit geschmackvollen
Gemälden und Porträts im Stil der augenblicklichen Mode
geschmückt. Holos waren so plump. Menschen kamen und
gingen, schweigend, unterwegs mit wichtigen Aufträgen, und
passierten Huth, ohne ihn auch nur zu bemerken. Das schwache ESP, mit dessen Hilfe er sein Gesicht während der Versammlung vor den anderen versteckt hatte, sorgte hier oben
dafür, daß niemand ihn überhaupt auch nur sah. Er war nicht
wirklich unsichtbar; der Trick bestand darin, dem Bewußtsein
des Gegenübers einfach einen kleinen Schubs zu geben, so
daß es überall hinblickte, nur nicht zu ihm. Zum Glück waren
ESP-Blocker selten und teuer, was zur Folge hatte, daß sie in
der Regel nur in Räumen und nicht in den angrenzenden Korridoren verwendet wurden. Eigentlich eine ernstzunehmende
Lücke im Sicherheitssystem des Palasts, aber Huth hatte bewußt darauf verzichtet, darauf hinzuweisen. Man weiß ja nie , wann man ein As im Ärmel gebrauchen kann , ganz besonders
dann nicht , wenn man mit der Eisernen Hexe zu tun hat . Löwenstein XIV. hatte die Paranoia zu einer Kunstform erhoben,
die sich auch unter ihren Untertanen ständig wachsender Beliebtheit erfreute.
    Des weiteren führte Huth ein kleines technisches Gerät mit
sich, das verhinderte, daß sein Gesicht auf einem der Sicherheitsmonitore erschien. Eine einfache Schaltung, die ein Programm auslöste, welches er in die Sicherheitslektronen eingeschleust hatte. Einmal gestartet, blendete es ihn einfach aus
den Aufzeichnungen der Monitore aus. Der Apparat manipulierte jede Kamera, an der er vorüberkam, und wenn er vorbei
war, ließ er sie den Zwischenfall wieder vergessen. Kein
Kunststück für jemanden wie ihn. Schließlich hatte er unbeschränkten Zugang zu den Sicherheitssystemen.
    Es dauerte ein wenig länger als üblich, bis er in seinen Privatunterkünften angelangt war, doch daran war er inzwischen
gewöhnt. Weil die Leute ihn nicht sahen, hatten sie die lästige
Angewohnheit, ihn einfach umzurennen, und er mußte recht
schnell auf den Beinen sein, um Zusammenstöße zu vermeiden. Sein ESP war nicht stark genug, um seine Gegenwart vor
jemandem zu verbergen, der soeben gegen ihn geprallt war.
Schließlich war er doch in seinen Räumen angelangt, und als
er die Tür hinter sich verriegelt hatte, konnte er endlich ein
wenig entspannen. Er zog 4en Umhang von den Schultern,
warf ihn in Richtung seines Kleiderständers und stieß einen
langen, erleichterten Seufzer aus. Zu Hause und in Sicherheit.
Jedenfalls so sicher, wie er sich nur je fühlen konnte. Er ließ
sich in einen bequemen Sessel sinken und rekelte sich genüßlich. So ein Doppelleben zu führen war auf die Dauer eine
sehr ermüdende Angelegenheit. Huth grinste und ließ seine
ESP-Maske fallen, und dann saß der Hohe Lord Dram im Sessel, Oberster Krieger des Imperiums und Chef der Sicherheitsbehörden

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