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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Regenerationsmaschine. Er hatte sie vor einiger Zeit dorthin schaffen lassen,
und sie versteckte die Maschine für ihn, für den Fall, daß er in
Not geriet.
    Finlay besaß zwar seinen eigenen Apparat in seinem Quartier in den Katakomben der Arena, aber zu viele Leute wußten
davon. Es bestand immer die Möglichkeit, daß jemand die
Maschine sabotierte. Der Maskierte Gladiator hatte sich eine
Menge Feinde innerhalb wie außerhalb der Arena geschaffen,
die jede Gelegenheit genutzt hätten, um sich für seine vielen
Siege an ihm zu rächen. Es lag nicht an ihm, sondern am Geschäft selbst. Familien, die einen geliebten Angehörigen verloren hatten, Spieler, die ein Vermögen gegen ihn gesetzt und
verloren hatten … Also war er insgeheim hingegangen und
hatte sich eine zweite Regenerationsmaschine besorgt. Er hatte sie im Apartment von Evangeline Shreck aufgestellt, als
Reserve sozusagen, für den Notfall. Niemand würde auf die
Idee kommen, dort nach ihr zu suchen, weil nämlich niemand
von ihm und Evangeline wußte. Niemand durfte je etwas davon erfahren. Evangeline mußte unter allen Umständen geschützt werden, koste es, was es wolle.
    Finlay verzog unglücklich das Gesicht, als ihm die Konsequenzen seiner Gedanken bewußt wurden. Er würde die Verfolger abschütteln oder töten müssen, bevor er wagen durfte,
den Shreck-Turm anzusteuern. Auf der anderen Seite lief
Adrienne die Zeit davon. Wenn er ihr nicht bald half, wäre
alles zu spät.
    Er fluchte leidenschaftslos. Finlay konnte es nicht allein
schaffen, und ihm fiel nur eine einzige Person ein, die ihm
vielleicht helfen würde. Eine Person, die allen Grund hatte,
ihn bis ins Mark zu hassen. Er schaltete sich über sein Implantat in das Komm-Gerät des Gravschlittens und wählte eine
Verbindung an, von der er noch bis vor weniger als einer
Stunde geglaubt hatte, daß er sie so bald nicht mehr benutzen
würde.
    »Hier spricht Finlay Feldglöck, letzter Überlebender der Ersten Familie des Clans Feldglöck. Ich erbitte Loyalität, Blut
um Blut. Robert, kannst du mich empfangen?«
    Eine lange Pause, dann erklang plötzlich eine trockene
Stimme in seinem Kopf. »Hier spricht Robert. Du hast dir
eine höllisch unpassende Zeit ausgesucht, um anzurufen.«
    »Es tut mir leid. Ich weiß, daß du noch immer wegen Letitia
trauerst.«
»Vergiß es, ich hab’ keine Zeit zum Trauern! Hier geht alles
zum Teufel! Die ganze Familie wird angegriffen! Wolfs und
Feldglöcks kämpfen es unter sich aus, überall, selbst auf der
Straße, bis hinunter zum entferntesten Vetter. Ich habe mich
in meinem eigenen Haus verbarrikadiert. Die Wolfs haben uns
die Vendetta erklärt: Tod allen Feldglöcks, bis hin zum letzten
Mann, der letzten Frau und dem letzten Kind. Sie stecken
unsere Fabriken und Geschäfte in Brand und greifen unsere
Firmen an. Ich bin dabei, eine improvisierte Verteidigung zu
organisieren, aber sie haben uns mit heruntergelassenen Hosen erwischt. Zum Glück besitze ich ein paar Freunde bei der
Armee, die mir helfen. Die Behörden halten sich aus der Sache heraus und warten ab. Sie wollen sich nicht in Familienstreitigkeiten verwickeln lassen. Unterm Strich betrachtet:
Wir sind in der Unterzahl, wurden überrascht, und eine Menge unserer Leute sind bereits tot. Wie sieht es bei dir aus, Finlay? Und wer ist jetzt eigentlich der Feldglöck?«
»Im Augenblick fliehe ich auf einem gestohlenen
Gravschlitten um mein Leben. Die Wolfs sind mir dicht auf
den Fersen und schreien nach Blut. Ich bin jetzt der Feldglöck, wenn überhaupt noch jemand. Die anderen sind alle
tot. Können deine Leute helfen, wenn ich es bis zu euch
schaffe?«
»Negativ, Finlay. Wir sind von allen Seiten umzingelt. Du
mußt alleine klarkommen.«
Finlay lachte kurz, ein kaltes, hartes Geräusch. »Nichts ändert sich jemals. Also gut, hör zu! Ich habe Adrienne bei mir,
und sie ist schwer verwundet. Ich bringe sie zum ShreckTurm. Ich kenne dort jemanden, der ihr helfen wird. Stell jetzt
keine Fragen; dazu bleibt nicht genügend Zeit. Ich werde
Adrienne bei Evangeline Shreck zurücklassen und untertauchen. Wenn ich erst verschwunden bin, der letzte aus der
herrschenden Familie, solltest du imstande sein, um Frieden
nachzusuchen. Die Imperatorin wird der Vendetta sowieso
nicht lange zusehen. Sie darf nicht zulassen, daß ein einzelner
Clan so mächtig wird. Aber vorher mußt du mit deinen Leuten
einen Ausbruchversuch starten, zum Shreck-Turm gehen und
Adrienne

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