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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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scharfkantiger Splitter
fetzte durch den dahinter liegenden Gang. Menschen sanken
blutüberströmt zu Boden und blieben reglos liegen. Finlay
hatte keine Zeit, sich deswegen Gedanken zu machen. Sicher,
sie waren unbeteiligte Dritte, aber ihr Pech, daß sie nicht zur
Familie gehörten. Er steuerte den Schlitten durch das große
gezackte Loch in der Turmfassade und verzögerte mit allem,
was die Bremsen hergaben. Nach der Hälfte des langen Korridors kam das Gefährt ächzend zum Stehen. Beinahe wäre
Finlay doch noch hinuntergeschleudert worden. Adriennes
bewußtloser Körper rollte über die Ladepritsche und drückte
von hinten gegen seine Beine, und das rettete ihn.
Einen Augenblick stützte er sich auf die Konsole und rang
nach Atem. Er zitterte am ganzen Leib, und murmelte die beruhigenden Sprechgesänge, die der vorherige Maskierte Gladiator ihm beigebracht hatte. Kontrollierte Ruhe war alles in
der Arena. Rings um ihn herum schrien und stöhnten Menschen, aber bis jetzt waren noch keine Sicherheitsleute aufgetaucht. Finlay wendete den Schlitten, so daß er mit der Nase
auf das Loch in der Wand zeigte. Die Schlitten der Wolfs waren ein Stück vor dem beschädigten Turm zum Halten gekommen. Sie schwebten in der Luft, und die Besatzungen
beobachteten argwöhnisch, was Finlay als nächstes tun würde.
Sie schienen sich nicht allzu viele Gedanken zu machen. Wohin wollte er schon entkommen? Er hatte sich selbst in die
Falle begeben. Finlays breites Totenkopfgrinsen zeigte sich
wieder auf seinem Gesicht, als er sich bückte und die Platte
mit Plastiksprengstoff aus dem Stiefelschaft zog, die er seit
dem Tag mit sich führte, an dem er der Maskierte Gladiator
geworden war. Er hatte stets damit gerechnet, daß das Geheimnis seiner Identität irgendwann bekannt werden und er
sich gegen eine große Übermacht von Feinden verteidigen
mußte. Der Sprengstoff war sozusagen sein letztes As im Ärmel. Finlay war gerne vorbereitet, innerhalb der Arena genauso wie außerhalb.
Er steckte die Platte in seinen Gürtel, wo er sie schnell und
leicht ergreifen konnte, und grinste die Wolfs auf ihren Schlitten an. Sollten sie nur kommen. Schließlich war er nur Finlay
Feldglöck, der berüchtigte Stutzer, oder? Was konnte jemand
wie er schon über Taktik und Fallen wissen?
Die Wolfs berieten sich kurz, und dann näherte sich einer
der Schlitten vorsichtig dem Loch in der Fassade. Sie schienen zu ahnen, daß er ihnen eine Falle gestellt hatte und auf sie
wartete, aber sie konnten sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie die Falle aussehen mochte. Finlay grinste, bis
seine Wangen schmerzten. Kommt nur , ihr Bastarde . Nur
noch ein wenig näher … Der Schlitten glitt durch das zerbrochene Fenster und in den Korridor. Finlay hämmerte auf das
Steuerpult, und sein Schlitten machte einen Satz nach vorn.
Die Wolfs feuerten ihre Bordwaffen ab, aber zu spät. Die Karossen der beiden Schlitten prallten aufeinander, und die
Wolfs fielen wie Kegel durcheinander. Finlay war auf den
Zusammenstoß vorbereitet gewesen und hatte sich an einem
Griff festgehalten. Jetzt hob er seinen Disruptor und schoß auf
den gegnerischen Piloten. Der Strahl fuhr durch die Brust des
Wolfs und riß ihn seitlich vom Schlitten. Die anderen griffen
nach ihren Waffen, doch Finlay war bereits mitten unter ihnen
und hielt das Schwert in der Hand. Er schlug wild um sich,
nicht elegant, aber schnell wie der Blitz, und Blut spritzte auf.
Die Wolfs hatten weder genug Platz noch genug Zeit, ihre
Schwerter zu ziehen, und mit den Disruptoren hätten sie sich
wahrscheinlich nur gegenseitig erschossen. Sie wehrten sich
verzweifelt, aber sie waren überrascht worden, und Finlay war
der Maskierte Gladiator.
Sie hatten nicht den Hauch einer Chance.
Finlay stach den letzten Überlebenden mit kalter Berechnung nieder, trat den Körper von der Pritsche herunter und
steckte sein Schwert weg. Die Schlitten der anderen Wolfs
schossen vor. Die Soldaten schrien vor Wut und Ärger. Disruptorstrahlen schossen rechts und links an Finlay vorbei. Er
zog den Plastiksprengstoff aus dem Gürtel, knallte ihn auf den
Boden der Ladefläche, damit er haftenblieb, und aktivierte
den eingebauten Näherungszünder. Dann sprang er zurück,
drehte den präparierten Schlitten und steuerte ihn den heranstürmenden Gegnern entgegen. Er schätzte sorgfältig den
richtigen Zeitpunkt, bevor er absprang. Finlay prallte hart auf
den Boden und rollte sich hinter

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