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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Schweigen, und niemand wagte, als erster das
Wort zu ergreifen. Schließlich zuckte der alte Todtsteltzer die
Schultern und lächelte Owen zu. »Die Geschichte wird immer
von den Siegern geschrieben, Junge. Das solltest du eigentlich
wissen.«
An Bord des Imperialen Sternenkreuzers Unerschrocken im
Orbit von Shandrakor betrachtete Kapitän Johan Schwejksam
nachdenklich den Sichtschirm auf der Brücke. Nach den Ergebnissen der ersten Sondierungen zu urteilen war der gesamte Planet von mörderischen Lebensformen bevölkert. Keine
Zivilisationen, auch keine vergangenen. Keinerlei Anzeichen
von intelligentem Leben mit Ausnahme einer gewissen abgestürzten Raumjacht, deren Wrack im Augenblick auf dem
großen Schirm zu sehen war. Investigator Frost stand neben
dem Kommandositz, schweigend und mißgelaunt. Sie hätte zu
gerne das Landungsunternehmen angeführt, das gerade dabei
war, das gestrandete Schiff zu untersuchen; und sie schmollte
noch immer, weil Schwejksam nein gesagt hatte. Es war ihm
nicht leichtgefallen. Wenn jemand wie geschaffen war, dieses
Schlachthaus dort unten zu überleben, dann Frost. Aber wenn
die Vogelfreien irgendwie an ein anderes Schiff kommen sollten, dann hätte die Unerschrocken in größter Eile hinterherjagen müssen, selbst auf die Gefahr hin, daß das Landungsteam
zurückblieb. Und das bedeutete, er konnte nur Leute nach
unten schicken, die entbehrlich waren. Schwejksam seufzte
leise und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Stimme, die die Bilder auf dem großen Sichtschirm kommentierte.
»Das Schiff … es ist nur noch ein Wrack. Ausgedehnte
Schäden, die meisten bereits vor der Landung entstanden.
Keine Spur von der Besatzung. Hier und da menschliches
Blut … nicht genug für eine ernsthafte Verletzung. Der Hyperraumantrieb ist verschwunden. Einfach herausgeschnitten.
Professionell. Jemand war vor uns da, Kapitän.«
»Verstanden, Leutnant. Fahrt fort mit Eurer Untersuchung.
Schwejksam Ende.« Er wandte sich vom Schirm ab und sah
zu Frost. »Was meint Ihr, Investigator? Könnte es sein, daß
auf diesem Planeten Menschen leben oder sogar Stützpunkte
existieren, von denen das Imperium nichts weiß?«
»Möglich wäre es, Kapitän.« Ihre Stimme klang kalt und
unbeteiligt wie immer. »Sie könnten sich gegen unsere Sensoren abgeschirmt haben. Allerdings würde das eine Menge
Energie kosten. Vielleicht leben sie unter der Oberfläche. Das
würde Sinn machen, jedenfalls wenn man bedenkt, wie es
oben aussieht.«
»Kapitän!« rief eine aufgeregte Stimme. »Ortungszentrale
hier. Wir empfangen Signale von der Planetenoberfläche! Sie
haben ihren Schirm fallen gelassen!«
Frost und Schwejksam blickten wieder auf den Bildschirm.
Das Schiffswrack war dem Bild einer gewaltigen steinernen
Burg gewichen.
»Was zur Hölle ist das?« fragte Schwejksam.
»Eine Burg. Genauer gesagt, eine Fluchtburg. Ähnlich denen, wie sie die Aristokratie vor vielleicht neunhundert Jahren
benutzt hat«, antwortete Frost. »Allen anderen war es bei
Strafe eines schmerzhaften Todes verboten, eine solche Burg
zu errichten. Ich schätze, damit ist klar, wo die Banditen und
ihr Hyperraumantrieb abgeblieben sind.«
»Wie weit ist die Burg vom Wrack entfernt?«
»Vielleicht einen Kilometer, Kapitän«, antwortete der Offizier an den Sensoren. »Die wilden Kreaturen im Dschungel
würden die Landungsmannschaft ohne spezielle Ausrüstung
schlachten, bevor sie auch nur die Hälfte des Weges zurückgelegt hätte.«
»Er hat recht«, sagte Frost. »Ihr werdet eine volle Kompanie
von Marineinfanteristen benötigen, bewaffnet und gepanzert
bis an die Zähne, und außerdem einen extrem umsichtigen
Anführer …«
»Also gut, Investigator. Ihr habt gewonnen.« Schwejksam
mußte gegen seinen Willen grinsen. »Ihr könnt die zweite
Landungstruppe anführen. Trefft alle notwendigen Vorbereitungen.«
»Es wird Zeit zu verschwinden«, sagte Giles. »Ich habe die
Schirme der Burg heruntergefahren, weil wir die zusätzliche
Energie für den Start benötigen. Ich hätte nie geglaubt, daß
ich diesen Planeten noch einmal verlasse, aber ich hatte es
gehofft. Tja, man soll die Hoffnung eben nie aufgeben.«
»Wie weit ist es bis zu deinem Schiff?« fragte Owen
schnell. In ihm regte sich der schreckliche Verdacht, daß sein
Vorfahr einen sentimentalen Anfall erlitt, und er war nicht
sicher, ob er Sentimentalitäten im Augenblick ertragen konnte. »Besser nicht zu weit. Mit den abgeschalteten

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