Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
Schwertarm zitterte nicht. Skye rannte bereits wieder auf sein vermeintliches Opfer zu und baute unterwegs den Schwung eines durchgehenden Lastzuges auf.
Der Maskierte Gladiator schüttelte sich einmal, als wollte er
einen klaren Kopf bekommen, dann hob er Morgana und erwartete den Ansturm seines Gegners. Die Menge wurde wild
angesichts der Möglichkeit, daß der Champion am Ende seinen Meister gefunden hatte, daß er geschlagen werden, in die
Knie gezwungen und vielleicht sogar getötet werden könnte.
Sie riefen den beiden Kämpfern Warnungen, Ratschläge und
ermutigende Worte zu. Sie standen auf den Sitzen, um nur
nichts zu verpassen, und eine Menge von Wetten in allerletzter Minute wurde abgeschlossen, als eine Reihe von Zuschauern ihre Meinungen änderte.
Der Maskierte Gladiator blieb stehen. Er hätte davonlaufen
und ausweichen können, doch das war nicht sein Stil. Er hätte
sich ergeben und um Gnade betteln können, aber auch das
kam für ihn nicht in Frage. Er hob wütend die Waffe: Morgana, das beste Schwert, das er je gesehen hatte, das aber machtlos war gegen eine implantierte Stahlrüstung. Dann kam ihm
eine Idee, und er grinste hinter seinem anonymen Helm. Skye
war beinahe über ihm und holte weit mit der Waffe aus, um
dem Maskierten den Todesstoß zu versetzen. Der Gladiator
schoß in einem perfekten Ausfall nach vorn, und die Spitze
Morganas zuckte in einer Bewegung hoch, die beinahe zu
schnell war für das menschliche Auge. Sie durchbohrte Skyes
rechten Augapfel und das Gehirn dahinter. Der einzige Teil
seines Körpers, der nicht unverwundbar war.
Einen langen Augenblick stand Auric Skye da wie vom
Blitz getroffen, und Morgana ragte aus seinem Schädel. Dann
zog der Maskierte seine Waffe zurück, und Skye brach zusammen, als wäre das Schwert alles gewesen, was ihn noch
auf den Beinen hielt. Er fiel schwer zu Boden und blieb regungslos liegen. Der Maskierte Gladiator salutierte mit erhobener Klinge, bevor er sich abwandte. Die Menge tobte. Sie
jubelten ihrem Helden zu, bis ihre Kehlen heiser war, klatschten, bis die Hände schmerzten; selbst die, die dumm genug
gewesen waren, auf Skye zu wetten, zollten dem Maskierten
Champion ihre Bewunderung. Der Maskierte Gladiator stapfte
zum Haupttor der Arena zurück und hob eine Hand, um sich
für den Applaus zu bedanken. Und Auric Skye, der einen Teil
seines Menschseins geopfert hatte, um als Leibwächter für
den Chojiro-Clan zu arbeiten, lag tot und vergessen im blutgetränkten Sand.
In der privaten Loge der Wolfs wandte sich Jakob triumphierend zu seiner Familie um. »Also das ist ein wahrer
Kämpfer. Finde eine schwache Stelle und nutze deinen Vorteil. Ihr alle könntet eine Menge von einem Mann wie ihm
lernen.«
Die Familie murmelte eine höfliche Antwort, aber alle behielten ihre Gedanken für sich. Jeder aus dem Wolf-Clan
kannte alle Tricks, um die Schwächen seiner Gegner zu finden und zu seinem Vorteil zu nutzen, während man seine eigenen Fehler verbarg. Es hielt sie von Tag zu Tag am Leben.
Daniel stellte sich vor, selbst hinter der geheimnisvollen
Maske zu stecken und über eine ganze Reihe sterbender Körper zu triumphieren – nicht zuletzt über seinen Bruder Valentin und seinen Vater. Stephanie dachte über ein Gerücht nach,
demzufolge sich hinter dem stählernen Helm das Gesicht einer Frau verbarg, nicht das eines Mannes. Sie lächelte bei
dem Gedanken und zahlreich waren die Gesichter derer, die
geschlagen zu ihren Füßen lagen. Jakob versuchte zum hundertsten Mal vergeblich, einen Plan zu entwickeln, wie er den
Maskierten Gladiator mit legalen und illegalen Mitteln auf
seine Seite ziehen könnte. Konstanze tätschelte liebevoll den
Arm ihres Mannes, während sie Heiratspläne für ihre Stiefkinder schmiedete, damit sie endlich das Haus verließen und
sie die uneingeschränkte Macht über den alten Wolf erlangen
konnte. Und Valentin dachte über die vielen Tode nach, die
seine Hände heute verursacht hatten. Er grinste und grinste
und grinste.
K APITEL F ÜNF

F
EINDE, FREUNDE, ALLIIERTE
    Nebelwelt war der Planet der Rebellen! Der einzige Rebellenplanet im gesamten Imperium. Eine Welt, geschaffen von
Renegaten, Verrätern, Aufständischen und Unruhestiftern.
Wer nirgendwo sonst einen sicheren Ort gefunden hatte, der
kam nach Nebelwelt . Gesetzlose, Vogelfreie, abtrünnige
Esper, Kriminelle, Abschaum und Schmutz, sie alle endeten
auf dem Planeten des ewigen Winters, wenn das Imperium
ihrer nicht

Weitere Kostenlose Bücher