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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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festem Blick zu begegnen.
»Abbott hat angefangen. Er soll für das Fenster zahlen.«
»Er ist nicht mehr hier«, erwiderte Cyder. »Aber du.«
Owen überprüfte in Gedanken den Inhalt seiner Taschen
und blickte zu Hazel. »Es scheint, daß ich im Augenblick finanziell ein wenig … verlegen bin. Meint Ihr, Ihr könntet
vielleicht …?«
Hazel funkelte ihn wütend an und wühlte in ihren Taschen.
»Das nächste Mal überleg dir gefälligst einen weniger kostspieligen Weg, wenn du dich prügelst.«
»Aber … er war doch Euer früherer Freund!« beschwerte
sich Owen.
»Er war nicht mein Freund!«
»Ich persönlich hab’ sowieso nie verstanden, was dich an
ihm gereizt hat«, sagte Cyder, während sie rasch die Münzen
zählte, die Hazel ihr gegeben hatte, um sie dann in ihren Taschen verschwinden zu lassen. »Er war doch gar nicht dein
Typ, meine Liebe.«
Hazel war kurz davor, erneut zu explodieren, aber dann
seufzte sie nur resigniert. »Also gut, es war nicht nur das
Geld. Ich fühlte mich so deprimiert, und ich war gerade in der
richtigen Stimmung, mich von jemandem herumkommandieren und mißhandeln zu lassen, der groß und häßlich und dominant war. Du weißt, wie das ist.«
»Unglücklicherweise ja«, gestand Cyder. »Ach so, bevor
ich es vergesse – möglicherweise gibt es einige Leute in meinem Bekanntenkreis, die aus den verschiedensten Gründen
bereit wären, euch zu helfen. Ich werde ihnen eine Nachricht
zukommen lassen und sehen, was geschieht. War nett, dich
wiederzusehen, Hazel. Laß mich wissen, wie es am Ende ausgegangen ist, ja?«
Hazel und Cyder umarmten sich rasch, küßten die Luft neben ihren Wangen, und dann stapfte Hazel nach draußen in
das neblige Dunkel der Nacht, gefolgt von einem unschlüssigen, resignierten Owen Todtsteltzer. Cyder blickte den beiden
hinterher, bis der Nebel sie verschluckt hatte, und schloß die
Tür. Nachdenklich die Stirn runzelnd, bahnte sie sich einen
Weg durch die zurückweichende Menge bis zu einem Tisch in
einer Nische im hinteren Bereich der Taverne. Dort setzte sie
sich zu einem jungen Burschen in einem weißen Thermoanzug, der bei ihrer Ankunft fragend die Augenbrauen hob. Sein
Name war Katze, ein schlanker junger Mann kaum Anfang
Zwanzig, aber mit einer lebenslangen Erfahrung, wie man in
den Straßen von Nebelhafen überlebte. Er besaß ein freundliches, offenes Gesicht, das von ruhigen, dunklen Augen und
Pockennarben auf den Wangen beherrscht wurde. Es gab
nichts, das er nicht für Cyder tun würde. Er war ein Dachläufer . Ein Mann, der sich auf die oberen Stockwerke der Häuser
von Reichen und Sorglosen spezialisiert hatte, und meist erledigte er Aufträge, die er von Cyder erhielt. Sie war gleichzeitig seine Hehlerin. Katze war taubstumm, doch das behinderte
ihn in keiner Weise. Auf den Dächern der Stadt machte es
sowieso keinen Unterschied. Er beobachtete Cyders Lippen
sorgfältig, während sie sprach, und wartete geduldig auf ihre
Anweisungen.
»Wieder einmal werfen große Dinge ihre Schatten auf Nebelhafen «, begann sie. »Ich spüre es in meinen Knochen. Es
muß einen Weg geben, um damit Geld zu machen. Ich muß
nur geistesgegenwärtig genug sein. Und ich muß Hazel und
ihren jungen Lord lange genug am Leben halten. Ich glaube,
sie haben nicht die leiseste Ahnung, wie verzweifelt ihre Situation in Wirklichkeit ist. Bestimmt ist die halbe Stadt auf
den Beinen und sucht die beiden. Ich würde sie ja selbst ausliefern, wenn ich Hazel nicht so viel schulden würde.
Ich möchte, daß du sie beobachtest, Katze. Laß dich nicht
blicken, aber hilf ihnen, wo du nur kannst. Sei diskret. Wir
wollen nicht, daß man eine Einmischung bis zu uns zurückverfolgen kann. Jedenfalls nicht, bevor wir nicht wissen, wer
am Ende als Sieger aus der Geschichte hervorgeht. Während
du den Schutzengel spielst, werde ich Tobias Mond eine
Nachricht senden. Wenn man ihn mit Hazel und Todtsteltzer
zusammenbringt, könnten eine ganze Menge interessanter
Dinge geschehen. Nun, was sitzt du noch hier rum, mein Süßer? Es gibt Arbeit für dich, und ich muß Pläne schmieden.«
Katze nickte rasch, gab ihr einen Kuß, und dann noch einen,
weil es ihm so gut gefiel, und erhob sich vom Tisch. Er öffnete das Fenster neben sich und kletterte hinaus in den wabernden Nebel und die kalte Luft. Der junge Mann warf das Fenster hinter sich zu und kletterte mit geübter Leichtigkeit an der
Außenmauer der Taverne aufs Dach hinauf. Es dauerte nur
wenige

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