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Der eiserne Tiger

Der eiserne Tiger

Titel: Der eiserne Tiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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auch nicht
    besonders mutig.«
      »Sie haben beide eine Todesangst. Wahrscheinlich hat Sher Dil sie gerade, deshalb dabehalten.«
      Unten auf der Brücke arbeiteten sie rasch. Nadin lief mit der Zündschnur ans andere Ende. Dann rannte er zu dem Oberst zurück, blieb schweratmend vor ihm stehen und zeigte aufgeregt mit der Hand. Sein spitzer Schrei war trotz des Regens deutlich zu hören.
      Als oben auf der Hügelkuppe am anderen Flußufer ein chinesischer Truppentransporter erschien, richtete Hamid rasch den Feldstecher darauf. Er konnte den neben dem Fahrer stehenden Offizier deutlich erkennen.
      »Es ist Cheung!« rief er.
      Als der Truppentransporter den Hügel hinabfuhr und sich der Brücke näherte, sagte Drummond: »Jetzt haben sie keine Zeit mehr, die Brücke in die Luft zu sprengen. Wir fahren besser weiter.«
      »Aber mit dem Truppentransporter hätten sie uns in fünf Minuten eingeholt«, sagte Hamid ganz ruhig. »Das weiß Sher Dil auch. Deshalb wird er die Brücke noch sprengen. Er wird es für den jungen Khan tun.«
      Drummond wandte sich um. Unten auf der Brücke würde sich ein Drama abspielen, wenn Hamid recht behielt. Als Sher Dil sich wieder an der Sprengladung zu schaffen machte, wußte Drummond, daß Hamid sich nicht getäuscht hatte. Sher Dil würde die Brücke in die Luft jagen - auch auf die Gefahr hin, selbst mit hochzugehen.
      Amal war vor Schreck wie gelähmt, doch Nadin stürzte sich wie ein Wahnsinniger auf ihn und packte ihn an den Schultern, um ihn zurückzuhalten. Sher Dil streckte ihn mit einem Fausthieb nieder und wandte sich wieder dem Sprengstoff zu. Irgendwie gelang es Nadin, auf die Beine zu kommen. Er riß den Spaten aus der Halterung an der Tür des Lastwagens und schlug ihn Sher Dil mit aller Kraft über den Schädel.
      Dann rannte er los, sprang in das Führerhaus, und der Laster fuhr an. Der Motor stotterte und war bald wieder abgewürgt. Da kam wieder Leben in Amal. Er nahm die Gelegenheit wahr und kletterte hastig über die Ladeklappe. Sher Dil konnte ihn gerade noch an den Beinen packen. Er mußte jedoch loslassen, um eine Granate aus der Tasche ziehen zu können. Er zündete die Granate und warf sie mit letzter Kraft auf die Kisten mit dem Sprengstoff.
      In dem Moment machte der Lastwagen einen Satz. Er kam jedoch kaum zehn Meter weit, da flog die Brücke in die Luft. Rauchwolken stiegen auf. Ein Steinhagel erfüllte die Luft. Die Brücke erbebte, eine Explosion folgte auf die andere. Die Brücke sank völlig in sich zusammen. Auch der Lastwagen geriet in diesen Sog und wurde mit in die Tiefe gerissen.
      Der Truppentransporter bremste kurz vor der Brücke so scharf, daß er sich fast um sich selber drehte. Die Brücke wurde blindlings unter Maschinengewehrfeuer genommen. Am jenseitigen Ufer wirbelten die Geschosse Erde und Steine auf und schlugen dicht neben den Lastern auf der Hügelkuppe ein.
      Schon saß Brackenhurst am Steuer von Amals Lastwagen und raste wie ein Wahnsinniger die Straße hinunter. Die Frauen und Kinder hinten auf der Ladefläche schrien entsetzt.
      Zum Reden war keine Zeit. Father Kerrigan stieg ein, Hamid folgte seinem Beispiel und fuhr eilends davon. Drummond und Achmed fuhren mit dem Versorgungslaster hinter ihnen her. Ihr Herz setzte einen Schlag aus, als Kugeln die Plane durchschlugen, doch dann waren sie über die Hügelkuppe und vorerst in Sicherheit.
      Zehn Minuten später hupte Hamid. Brackenhurst verlangsamte die Fahrt und hielt schließlich am Straßenrand. Achmed und Drummond parkten ihren Laster vor dem seinen.
      Drummond sprang heraus und trat zu dem Pathanen. Brackenhurst kam mit schreckgeweiteten Augen auf sie zugestürzt. »Um Himmels willen, was sollen wir jetzt bloß tun?«
      Hamid ignorierte ihn völlig und hielt Drummond Sher Dils Karte hin. »Glücklicherweise hat er die Karte dagelassen.« Sie beugten sich darüber. »Habe ich mir's doch gedacht«, sagte Hamid, »fünfzehn Meilen von hier ist ein Dorf, und fünfzig Meilen dahinter liegt die Grenze.«
      »Eins steht fest«, meinte Drummond. »Jetzt holt Cheung uns bestimmt nicht mehr ein.«
      Hamid war der gleichen Ansicht. »Wenn wir im nächsten Dorf nicht aufgehalten werden, müßten wir eigentlich unbeschadet bis zur Grenze kommen.«
      »Sollen wir nicht einen oder zwei Lastwagen in den Graben fahren?«
      Hamid schüttelte den Kopf. »Nein, auf keinen Fall! Wenn dann irgendwas mit dem Lastwagen ist, in dem wir

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