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Der elektrische Mönch

Der elektrische Mönch

Titel: Der elektrische Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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trotzdem den Prozeß in Gang, und verfolgte dann das Kabel, das von der Rückseite des Macintosh hinter den Tisch nach unten, über den Fußboden, hinter einen Schrank führte und un­ter einem Teppich entlanglief, bis es in den Steckern an der Rückseite eines großen grauen Keyboards namens Emula­tor II endete.
    Das, nahm er an, war die Stelle, wo seine Versuchskurve eben angekommen war. Er drückte probeweise auf eine Ta­ste. Ein gräßlicher Furzton, der im selben Augenblick aus den Lautsprechern schepperte, war so laut, daß er einen Mo­ment lang nicht hören konnte, daß gleichzeitig an der Tür die Worte »Svlad Cjelli!« geschnauzt wurden.
     
    Richard saß in Dirks Büro und warf kleine, aus Papier ge­knüllte Bällchen gegen den Papierkorb, der bereits voller Te­lefone war. Er zerknickte Bleistifte. Er spielte größere Aus­züge aus einem alten Ginger Baker-Solo auf seinen Knien.
    Mit einem Wort, er war gereizt.
    Er hatte versucht, auf einem Blatt von Dirks Notizpa­pier alles niederzuschreiben, was ihm von den Vorgängen der letzten Nacht einfiel, und, soweit er sie genau festlegen konnte, auch die Zeiten, zu denen sie sich zugetragen hat­ten. Er war erstaunt, wie schwierig das war und - was Dirk ihm ja demonstriert hatte - wie dürftig offenbar seine be­wußte Erinnerung im Vergleich zu seiner unbewußten war.
    »Dirk soll der Teufel holen! « dachte er. Er wollte mit Susan sprechen.
    Dirk hatte ihm gesagt, das solle er auf keinen Fall tun, weil die Telefone abgehört würden.
    »Hol dich der Teufel, Dirk!« sagte er plötzlich und sprang auf. »Haben Sie ein paar Zehn-Cents-Stücke?« fragte er die entschlossen mürrische Janice.
     
    Dirk drehte sich um.
    Im Rahmen der Tür stand eine große, dunkle Gestalt.
    Die große, dunkle Gestalt schien alles andere als glücklich über das, was sie sah, eher eigentlich ziemlich sauer dar über zu sein. Mehr als sauer. Es schien eine große, dunkle Gestalt zu sein, die mit Leichtigkeit einem halben Dutzend Hühner die Köpfe abreißen und danach immer noch sauer sein konnte. Sie trat vor ins Licht und entpuppte sich als Ser­geant Gilks von der Gendarmerie Cambridgeshire.
    »Können Sie sich denken«, sagte Sergeant Gilks von der Gendarmerie Cambridgeshire und blinzelte vor un­terdrückter Wut, »wenn ich hierher zurückkomme und feststelle, daß ein Polizeibeamter ein Sofa bewacht und ein anderer einen Papierkorb in seine Einzelteile zerlegt, daß ich mir dann gewisse Fragen stellen muß? Und ich habe sie mir mit dem beunruhigenden Gefühl zu stellen, daß mir die Antworten nicht gefallen werden, wenn ich sie finde.
    Und dann sehe ich mich die Treppe mit einer schreckli­chen Ahnung hochsteigen, Svlad Cjelli, einer wirklich sehr schrecklichen Ahnung. Einer Vorahnung, könnte ich viel­leicht hinzufügen, die ich nun schrecklich bewahrheitet sehe. Sie können wohl nicht auch irgendwie Licht in eine Sache mit einem Pferd bringen, das in einem Badezimmer gefunden wurde? Die Geschichte schien mir ein bißchen nach Ihnen zu riechen.«
    »Bis jetzt«, sagte Dirk, kann ich es noch nicht. Aber sie interessiert mich merkwürdig.«
    »Das konnte ich mir doch verflucht nochmal denken. Sie sollte Sie auch merkwürdig interessiert haben, wenn Sie das verdammte Vieh um ein Uhr nachts eine verdammte Wen­deltreppe runterzuschaffen gehabt hätten. Was zum Teufel tun Sie hier?« fragte Sergeant Gilks müde.
    »Ich bin hier«, sagte Dirk, »um dem Recht zum Durch­bruch zu verhelfen.«
    » Na, dann würde ich mir aber nicht in die Quere kom­men«, sagte Gilks, »und ganz bestimmt würde ich der Lon­doner Polizei nicht in die Quere kommen. Was wissen Sie über MacDuff und Way?«
    »Über Way? Nichts, als was allgemein bekannt ist. Mac­Duff habe ich in Cambridge kennengelernt.«
    »Oh, haben Sie das, wie? Beschreiben Sie ihn.«
    »Groß. Groß und irrsinnig dünn. Und gutmütig. Ein bischen wie eine beutegierige Gottesanbeterin, die nicht auf Beute lauert - eine nicht-beutegierige Gottesanbeterin, wenn Sie so wollen. Sowas wie eine erfreulich sanftmü­tige Gottesanbeterin, die die Beutejagd aufgegeben hat und nun statt dessen Tennis spielt.«
    sagte Gilks barsch, drehte sich weg und blickte sich in dem Raum um. Dirk steckte das Tonband ein.
    »Hört sich an, als wär's derselbe«, sagte Gilks.
    »Und natürlich«, sagte Dirk, »zu einem Mord absolut nicht imstande.«
    »Das entscheiden wir.«
    »Und natürlich ein Gericht.«
    »
Tschah! Gericht!«
    »Aber natürlich

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