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Der elektrische Mönch

Der elektrische Mönch

Titel: Der elektrische Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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amtliche Gangart zu.
    »Ist in Ordnung, wir gehören zusammen«, sagte Dirk, in­dem er genau in dem Moment vorbeirauschte, als der eine Polizist den anderen anhielt.
    Und drin war er und stieg die Treppe nach oben.
    Der Beamte mit der Säge folgte ihm ins Haus.
    »Äh, Entschuldigung, Sir«, rief er hinter Dirk her.
    Dirk war gerade an der Stelle angekommen, wo das Sofa die Treppe versperrte. Er blieb stehen und drehte sich um.
    »Sie bleiben hier«, sagte er, »und bewachen dieses Sofa. Lassen Sie niemanden ran, ich betone: niemanden. Verstan­den?« Der Polizist schien einen Augenblick verwirrt.
    »Ich hatte Befehl, es zu zersägen«, sagte er.
    »Befehl aufgehoben«, bellte Dirk. »Bewachen Sie es wie ein Falke. Ich will ausführlich Bericht.«
    Er drehte sich wiederum und stieg über das Dingweg. We­nig später gelangte er in einen weiten, offenen Raum. Das
    war das untere der beiden Stockwerke, aus denen Richards Wohnung bestand.
    »Haben Sie das durchsucht?« schnauzte Dirk einen ande­ren Wachtmeister an, der an Richards Eßtisch saß und ein paar Notizen durchsah. Der Beamte blickte erstaunt auf und machte Anstalten, sich zu erheben. Dirk zeigte auf den Pa­pierkorb.
    »Äh, ja -«
    »Nochmal durchsuchen. Ständig durchsuchen. Wer ist hier?«
    »Äh, tja -«
    »Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.«
    »Kriminalinspektor Mason ist gerade weg mit-«
    »Gut, den schnappe ich mir noch. Ich bin oben, wenn ich gebraucht werde, aber ich möchte nicht gestört werden, au­ßer wenn's sehr wichtig ist. Verstanden?«
    »Äh, wer -«
    »Ich sehe Sie gar nicht den Papierkorb durchsuchen.«
    »Äh, stimmt, Sir. Ich werde -«
    »Ich wünsche ihn gründlich durchsucht. Sie verstehen?«
    »Äh -«
    »An die Arbeit.« Dirk sauste nach oben in Richards Ar­beitszimmer.
    Das Band lag genau dort, wo Richard es ihm beschrieben hatte, nämlich auf dem langen Tisch mit den sechs Macin­toshes. Dirk wollte es gerade in die Tasche stecken, als seine Neugier von dem Bild von Richards Sofa gefangen genom­men wurde, das auf dem großen Macintosh-Monitor sich langsam drehte, und er setzte sich an die Tastatur.
    Er untersuchte kurz das Programm, das Richard geschrie­ben hatte, aber ihm wurde schnell klar, daß es in seiner ge­genwärtigen Form alles andere als verständlich war und er nur wenig mitbekam. Es gelang ihm schließlich, das Sofa frei zu kriegen und wieder nach unten zu bugsieren, aller­dings bemerkte er, daß er dazu ein Stück Wand wegreißen mußte. Mit einem irritierten Grunzen gab er auf.
    Ein anderer Computer, auf den er guckte, zeigte eine gleichmäßige Sinuskurve. An den Rändern des Bildschirms sah man kleine Darstellungen anderer Wellenformen, die man wählen und zur Hauptkurve addieren oder dazu be­nutzen konnte, die Kurve auf andere Weise zu verändern. Er kam rasch dahinter, daß man so aus einfachen Wellenfor­men sehr komplizierte entwickeln konnte, und er spielte da­mit eine Weile rum. Er addierte einer einfachen Sinuskurve sie selbst, was dazu führte, daß sich die Höhe der Wellen­berge und die Tiefe der Täler verdoppelten. Dann verschob er eine der Wellen im Verhältnis zur anderen um einen hal­ben Schritt, und die Berge und Täler der einen löschten die Berge und Täler der anderen einfach aus und hinterlie­ßen eine vollkommen gerade Linie. Dann veränderte er die Frequenz einer der Sinuskurven um ein weniges.
    Das Ergebnis war, daß sich an manchen Stellen der bei­den miteinander verbundenen Wellenformen die beiden Kurven gegenseitig verstärkten und an anderen gegensei­tig auslöschten. Als er eine dritte einfache Kurve mit wieder einer anderen Frequenz hinzufügte, kam eine Kurve her­aus, in der fast überhaupt keine Struktur mehr erkennbar war. Die Linie tanzte scheinbar willkürlich rauf und run­ter, blieb eine Weile ganz flach und schwoll dann plötzlich zu riesighohen Bergen und tiefen Tälern an, als die drei Kurven kurz miteinander in die gleiche Phase gerieten.
    Dirk vermutete, daß es unter diesem ganzen Aufgebot an Gerätschaften etwas geben müsse, das die Wellenform, die auf dem Macintosh-Monitor herumtanzte, in einen echten musikalischen Klang verwandelte, und er stöberte zwischen den Menüs herum, die das Programm anbot. In einem Menü fand er die Aufforderung, das Wellenbeispiel in einen Emu zu übertragen.
    Das verblüffte ihn. Er sah sich auf der Suche nach einem großen, flügellosen Vogel in dem Raum um, konnte aber keins von diesen Tieren entdecken. Er setzte aber

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