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Der elektrische Mönch

Der elektrische Mönch

Titel: Der elektrische Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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dreckigen Kanalwasser zu befreien. Er stand auf und blickte sich um. »Weißt du, wo meine Hose ist?«
    »Junger Mann«, sagte die alte Dame mit dem Hund, die gerade bei ihnen angekommen war. Sie stand da, sahh sie streng an und wollte eben mit Vorwürfen beginnen, als Dirk sie unterbrach.
    »Tausendmal Verzeihung, Verehrteste«, sagte er, »für jede Kränkung, die Ihnen mein Freund unbeabsichtigterweise zugefügt haben mag. Bitte«, setzte er hinzu, und zog Ri­chard einen dürftigen Anemonenstrauß aus dem Hintern, »nehmen Sie das mit meinen besten Empfehlungen.« Die Dame schlug ihm die Blumen mit dem Stock aus der Hand, eilte entsetzt davon und zerrte ihren Hund hinter sich her.
    »Das war nicht sehr nett von dir«, sagte Richard, der sich seine Sachen unter dem Handtuch anzog, das er sich inzwi­schen kunstgerecht umgeschlungen hatte.
    »Ich glaube auch nicht, daß sie eine sehr nette Frau ist«, er­widerte Dirk, »sie ist immer hier unten, schleift ihren Hund durch die Gegend und legt sich mit den Leuten an. Hat dir dein Bad Spaß gemacht?«
    »Nicht sehr, nein«, sagte Richard, der sein Haar rasch durchrubbelte. »Mir war nicht klar, wie dreckig es da drin ist. Und kalt. Hier«, sagte er und gab Dirk das Handtuch zurück, »danke. Trägst du immer ein Handtuch in deiner Aktentasche spazieren?«
    »Gehst du immer am Nachmittag schwimmen?«
    »Nein. Normalerweise gehe ich am Morgen ins Schwimm­bad an den Highbury Fields, einfach um mich wachzuma­chen und das Gehirn in Gang zu bringen. Es fiel mir eben ein, daß ich das heute morgen nicht gemacht hatte.«
    »Und, äh - deswegen bist du einfach in den Kanal ge­sprungen?«
    »Hmm, ja. Ich dachte gerade, ein bißchen Bewegung könnte mir möglicherweise helfen, mit alldem fertigzuwer­den. «
    »Also nicht ein bißchen übertrieben, sich einfach auszu­ziehen und in den Kanal zu hüpfen?« »Nein«, sagte er, »es war vielleicht nicht klug, wenn man
    an den. Zustand des Wassers denkt, aber es war vollkom­men -«
    »Du warst vollkommen überzeugt von deinen Gründen, das zu tun, was du getan hast.«
    »ja -«
    »Und es hatte also nichts mit meiner Tante zu tun?«
    Richards Augen wurden vor Argwohn schmal. »Wovon um alles in der Welt redest du?« fragte er.
    »Ich erzähl's dir«, sagte Dirk. Er setzte sich auf eine nahe­gelegene Bank und klappte seine Aktentasche wieder auf. Er legte das zusammengefaltete Handtuch hinein und nahm ein kleines Sony-Tonbandgerät heraus. Er winkte Richard heran und drückte auf die Starttaste. Dem winzigen Laut­sprecher entschwebte in einem wiegenden Singsang Dirks Stimme. Sie sagte: »In einer Minute schnippe ich mit den Fingern, und du wirst aufwachen und alles vergessen, bis auf die Anweisung, die ich dir jetzt gebe.
    Wir werden in Kürze einen Spaziergang am Kanal entlang machen, und wenn du mich sagen hörst: >Meine alte unver­heiratete Tante, die in Winnipeg wohnte< -«
    Dirkt packte Richard rasch am Arm, um ihn zurückzuhal­ten.
    Das Band fuhr fort: »- wirst du alle deine Sachen auszie­hen und in den Kanal springen. Du wirst feststellen, daß du nicht schwimmen kannst, wirst aber nicht in Panik geraten oder untergehen, du wirst einfach Wasser treten, bis ich dir den Rettungsring zuwerfe ...«
    Dirk hielt das Band an und warf einen Blick auf Ri­chards Gesicht, das zum zweitenmal an diesem Tag blaß vor Schreck war.
    »Mich würde interessieren, genau zu erfahren, was dich gestern abend dazu getrieben hat, in Miss Ways Wohnung einzusteigen«, sagte Dirk, »und warum.«
    Richard antwortete nicht - er starrte immer noch ziemlich verwirrt das Tonbandgerät an. Dann sagte er mit zitternder Stimme: »Auf Susans Anrufbeantworter war eine Nachricht von Gordon. Er rief aus seinem Wagen an. Das Band ist in meiner Wohnung. Dirk, das alles erschreckt mich plötzlich sehr.«
     
     
    21. Kapitel
     
    Hinter einem wenige Meter entfernt geparkten Lieferwa­gen hervor beobachtete Dirk den Polizeibeamten, der vor Richards Wohnhaus Wache schob. Der Beamte hatte jeden angehalten und befragt, der den schmalen Seitenweg zu betreten versuchte, an dessen Ende Richards Haustür lag, einschließlich, wie Dirk erfreut bemerkte, andere Polizisten, wenn er sie nicht sofort erkannte. Ein zweiter Polizeiwagen hielt, und Dirk setzte sich in Bewegung.
    Ein Polizeibeamter mit einer Säge in der Hand stieg aus dem Wagen und ging auf die Eingangstür zu. Ein, zwei Schritte hinter ihm glich Dirk sein Tempo dem des Beamten an und legte sich eine

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