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Der Elfenhuegel

Der Elfenhuegel

Titel: Der Elfenhuegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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schaute Patrick an und wendete dann ihre Augen ab. Ihre Stimme reduzierte sich zu einem Flüstern, als sei sie verlegen. »Ich weiß, er ist nur ein Kind, aber… es war, als wäre er bereit zu vögeln.« Beide Ärzte blickten sich fragend an.
    Schwester Roth winkte resigniert ab und sagte: »Ich weiß. Es ist unmöglich. Aber… irgend etwas stimmt nicht. Der Patient…
    Doktores, ich weiß nicht, was es war. Aber es war krankhaft. Und er hat versucht, nach mir zu greifen, als ich ihn zurückhalten wollte.« Sie blies ihre Wangen auf, als versuchte sie, sich unter Kontrolle zu bekommen. »Ich… er griff mir genau zwischen die Beine… wie ein unflätiger Geistesschwacher. Uff!« Mit dem letzten Geräusch ließ sie alles von sich abgleiten. Sie warf das Handtuch beiseite. »Ich muß mich umziehen.«
    »Machen Sie das«, stimmte Latham ihr zu. Die Schwester verließ sie, als Wingate zurückkehrte. Zu Murphy sagte er: »Finden Sie Phil Hastings, bevor er nach Hause geht.« Als der junge ständige Vertreter aus dem Zimmer rannte, rief Wingate ihm nach: »Und sagen Sie ihm um Himmels willen, er solle sich auf einen weiteren Schock vorbereiten.« Wingate und Latham drehten sich wieder zur Glasscheibe und beobachten, wie das kreischende, jaulende Kind mit den drei Schwestern kämpfte, die versuchten, ihn von den Exkrementen zu säubern, die er sich über den ganzen Körper gerieben hatte.

5
    Phil stand vor der Tür zur Psychiatrischen Abteilung und wartete auf Gloria und Aggie. Durch das schmale Glasfenster konnte Phil sehen, wie Patrick auf seinem Bett saß, wieder nackt, weil er jedes Kleidungsstück, das man ihm anzog, von sich riß. Er stieß sich vor und zurück und hielt seinen Penis, während er schrie und kreischte, und er hatte die ganze Zeit die Augen auf den Fernseher oben an der Wand gegenüber seinem Bett fixiert. Der Fernseher war hinter gesichertem Plastik, so daß alle Speisen und die Exkremente, die Patrick dagegen geworfen hatte, lediglich das Plastik mit einem Überzug aus einer vielfarbigen Masse versehen hatte.
    Phil spürte eine Hand auf seiner Schulter und drehte sich zu Gabbie um, die mit Jack an ihrer Seite hinter ihm stand.
    Teddy Wingate und ein anderer Arzt betraten die Abteilung und kamen zu Phil. »Ich habe die Karte an Dr. Webster weitergegeben, unseren Chef der Psychiatrie.«
    Phil gab ihm die Hand. »Was ist mit meinem Sohn passiert?« fragte er.
    Dr. Webster entgegnete: »Es ist zu früh, etwas darüber zu sagen, Mr.
    Hastings. Aber durch den Gehirnschaden scheinen Patricks mentale Funktionen auf das Niveau eines Babys zurückgeworfen worden zu sein.«
    Phil sackte gegen die Tür und ignorierte die Geräusche, die hindurchdrangen. »Was können wir tun?«
    Webster warf einen Blick auf die Karte. »Wir werden weitere Tests machen und versuchen, Teile dieses feindlichen Verhaltens abzuschwächen. Sehen Sie, ich werde mich nachher mit Ihnen unterhalten, in Ordnung?«

    Webster wandte sich ab und ging durch eine andere Tür, ohne auf Phils Antwort zu warten. Gabbie drehte sich zu ihrem Vater um und sagte: »Ich mag ihn nicht.«
    Wingate sagte: »Peter kann sehr direkt sein, aber er ist gut.« Als er Gabbies zweifelnden Blick sah, sagte er: »Wirklich, er ist gut.«
    »Ich möchte einen Spezialisten hinzuziehen«, meinte Gabbie.
    »Wen?« fragte Wingate ohne Verlegenheit.
    »Wer ist der Beste?«
    Ohne zu zögern, sagte Wingate: »Michael Bergmann, unten am John Hopkins in Baltimore. Er hat mehr mit ungewöhnlichen Gehirnfehlfunktionen gearbeitet als irgendein anderer. Und er hat diesen Prototyp, der magnetisch Reaktionen aufzeichnet, welcher einem ein gutes Bild dessen ergeben würde, was in Patricks Kopf vor sich geht. Dieser Zögling ist transportabel, zumindest können ihn zwei starke Männer tragen.«
    »Er ist der Beste?« sagte Gabbie.
    »Für diese übernatürliche Krankheit«, sagte Wingate, »zweifellos. Ich habe ihn einmal bei einer Tagung getroffen. Er ist ein scharfsinniger Kerl.«
    »Dann hole ich ihn.«
    Murphy lächelte. »Sie können ihn dazu bringen, hierherzukommen?«
    Gabbie nickte. »Kann ich Ihr Telefon benutzen?« Wingate nickte und geleitete Phil, Jack und Gabbie aus der Psychiatrischen. Einmal in Wingates Büro, setzte sich Gabbie hinter den Schreibtisch, griff zum Telefonhörer und wählte die Vermittlung außerhalb des Krankenhauses an. Sie gab ihr Instruktionen, sich zu beeilen, und wartete, während der Apparat am anderen Ende mehrere Male schellte. »Helen?

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