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Der Elfenhuegel

Der Elfenhuegel

Titel: Der Elfenhuegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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Untersuchung nichts beschädigt wurde, aber die Maschine ist in Ordnung. Doch gemäß meiner Auslegung passiert in Patricks Schädel nichts, was man im entferntesten als normal bezeichnen könnte.«
    »Was meinen Sie damit?« fragte Phil endlich.
    Die Ärzte sahen sich an. »Ich kenne heute nicht einmal meinen Namen, Phil«, sagte Wingate. »Das EEG zeigt genau denselben Blödsinn, den wir schon vorher hatten. Und Mickeys Maschine zeigt auf die Stimulans keine elektrochemische Gehirnreaktion.« Er klopfte mit seiner Brille auf die Tischsoberfläche. »Entweder lügt eine der beiden Maschinen, oder wir haben hier etwas, das allen vernünftigen Erklärungen ausweicht.«
    Phil war ganz durcheinander. »Ich… verstehe das nicht.«
    »Phil, es ist für Patrick unmöglich, zu atmen und keine Gehirnchemie zu haben«, erklärte Bergman. »Selbst wenn seine höheren Funktionen durch die Krankheit vollkommen ausgebrannt sind und nur den Hirnstamm funktionsfähig gelassen haben – ein Karen-Anne-Quinlan-Fall –, wir müßten dennoch eine Menge Gehirnchemie aufspüren können. Also müssen wir daraus folgern, daß meine Maschine beschädigt ist – trotz all meinem diagnostischen Gerede, sie sei in Ordnung – oder daß Patrick an einer Art schwerem Gehirnschaden leidet, was all die unerklärlichen EEGs erklären würde.« Er schaute sich einige der Ausdrucke an, die auf Wingates Schreibtisch lagen, und sagte:
    »Obwohl die Bedeutung von all dem jenseits meines Verständnisses liegt.«
    »Das ergibt keinen Sinn«, sagte Phil.
    »Richtig«, sagte Wingate. »Es ergibt keinen Sinn. Wir haben einen Patienten, der uns nichts als normale Reaktionen auf das gibt, was er durchgemacht hat.«
    »Was können Sie tun?« sagte Phil.
    »Ihn beobachten«, sagte Wingate. »Ich möchte ihn noch ein paar Tage hierbehalten, dann können wir darüber nachdenken, ob wir ihn in ein vollausgerüstetes psychiatrisches Pflegeheim bringen.«
    Bergman nickte. »Ich bleibe noch eine Weile hier. Vielleicht können wir hinter das Problem kommen, wenn ich ihn noch ein paar Tage länger beobachte.«
    Wingate seufzte und kämpfte offensichtlich gegen ein Gefühl der Depression an. Phil sagte: »Wie stehen seine Chancen, sich zu erholen?«
    Bergman gab ihm die Antwort. »Ich kann Ihnen die Hoffnung auf eine künftige Besserung nicht bieten, Phil.« Er blickte gedankenverloren auf die Papiere. »Wir wissen noch nicht einmal, was physiologisch nicht in Ordnung ist. Und ich beschäftige mich jetzt schon eine ganze Weile mit Krankheitsbildern des abnormen Verhaltens.«
    Wingate nickte zustimmend. »Es gibt einige Dinge bei ihm, die autistisches Verhalten vermuten lassen. Die ständige Masturbation ist ein klassisches selbststimulierendes Verhalten, ebenso das Vor- und Zurückschaukeln.«
    Phil rutschte unbehaglich in seinem Sessel. »Ich hatte mich über diese sexuelle Sache schon gewundert.«
    Bergman sagte: »Wir wissen nicht, ob es die Art Sex ist, an die Sie normalerweise denken würden. Obwohl die Art, wie er nach den Schwestern grapscht, mich trotz seiner Jugend davon überzeugen könnte –, deshalb haben wir seine Pflege den Pflegern und Wächtern übertragen. Nach wie vor ist es ein weitverbreitetes Verhalten männlicher Babys, nach dem Penis zu schnappen. Aber sein Schreien und Lachen und der Rest, es ist…« Bergmans Augen blickten in die Ferne.
    »Was?« fragte Phil.
    »Als Patrick versuchte, mir in die Hand zu beißen… hätte ich schwören können, für einen Moment Intelligenz in seinen Augen gesehen zu haben. Als ob das alles hier eine Art wichtiges Spiel sei.« Er schloß die Augen und rieb sie sich. »Es tut mir leid, Phil. Ich sollte ihnen meine Müdigkeitsphantasien nicht zumuten. Sie könnten sonst noch denken, Patrick sei von einem bösen Geist besessen.«
    Phil schüttelte frustriert seinen Kopf. »Ich wäre schon dankbar, wenn er Erbsensuppe hochwerfen und seinen Kopf herumdrehen würde. Ich würde einen Exorzisten rufen, und es hätte sich.«
    Latham sagte: »Phil, wir können die Qualen, die Sie und Gloria ausstehen, nur erahnen. Gehen Sie nach Hause, und wir kümmern uns während der nächsten Tage um ihn. Ich arrangiere den Transport ins Tonawanda State Hospital oder eine private Institution, wenn Sie es möchten, aber laßt uns später darüber reden.« Er schaute auf einen Wandkalender. »Wir besprechen das am Montag, dem zweiten November, in Ordnung?«
    Bergman erhob sich. »Ich stimme dem zu. Wir müssen zu den althergebrachten

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