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Der Elfenhuegel

Der Elfenhuegel

Titel: Der Elfenhuegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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durcheinanderzubringen, dich sogar Begegnungen mit ihnen vergessen zu lassen.« Gary zögerte einen Moment und sagte dann: »Keiner sonst antwortet jetzt. Gabbie, was fällt dir über die Scheune ein?«
    Gabbie schaute die anderen im Raum an, war verwirrt, doch dann lächelte sie. »Die Scheune?« Sie lachte. »Du meinst, ob sie gestrichen werden muß oder ob das Dach leckt?«
    »Nein, ich meine den Kerl, den du dort getroffen hast, der versuchte, dich zu vergewaltigen.«
    Gabbies Ausdruck zeigte ihre Verwirrung. »Vergewaltigung?« Dann verwandelte sich ihr erstaunter Blick in einen Blick der Angst, während die Farbe aus ihrem Gesicht wich. Leise, kaum hörbar sagte sie: »Hatte ich vergessen.«
    Jack konnte es nicht glauben. »Du hast es vergessen? Wie ist das möglich?«
    Gary hielt seine Hand hoch, als Fragen auf ihn einstürmten.
    »Langsam, Leute. Ich wollte nur etwas demonstrieren, das Mark in der Nacht entdeckt hat, als wir den Angreifer in den Wäldern aufspüren wollten. Gabbie hat es vergessen, denn der Kerl hatte… irgendeine Fähigkeit, sie vergessen zu lassen, was in dieser Nacht passiert ist.
    Wenn ich tiefer grabe, wird sich Gabbie an Sachen erinnern, aber sobald ich aufhöre, wird sie erneut anfangen, alles zu vergessen. Ich bin nicht sicher, aber es könnte sein, daß sie den Vorfall vollständig vergißt, wenn wir sie eine genügend lange Zeit nicht daran erinnern. Vielleicht«
    – er schaute sich im Zimmer um – »sogar ableugnet, daß es passiert ist.«
    »Wenn ich mich konzentriere, kann ich… Es ist unheimlich, aber es ist so ähnlich, als würde ich mich gerade so eben an einen Film erinnern, den ich vor langer Zeit gesehen habe, oder… an einen Traum aus meiner Kindheit«, erklärte Gabbie.
    »Es ist mehr als unheimlich«, meinte Gary. »Es ist verdammt noch mal fast unmöglich. Nach dem wenigen, was ich von Überfällen und Vergewaltigungen weiß, solltest du alles, was passiert ist, in lebhaften Details in dein Gedächtnis ätzen – oder, um bei der klassischen Verweigerung zu bleiben, es ausstreichen.« Er nippte an seinem Drink.
    »Mark war ein Objekt für dieselbe Sache.« Er erzählte, was in der Nacht, als Mark und Gary den Angreifer in den Wäldern gesucht hatten, passierte und wie Mark sich ohne die Bandaufnahme, die er gemacht hatte, nicht daran erinnern konnte, bis Gary ihn hypnotisierte, um sich zu erinnern. Er blickte Jack an und sagte: »Wie geht es deiner Schulter?«
    Jack schien diese Frage zu überraschen. »Gut… Welche Schulter?«
    »Die rechte, die entzündet war.«
    Jack stieß einen leisen Pfiff aus. Er blickte die anderen an.
    »Verdammt, ich auch.«
    »Mark… hatte so eine Art kleinen Pfeil in seiner Hand verborgen…
    Der Arzt dachte, es wäre ein Stück von einem Knochen, erzählte er mir.«
    Glorias Beunruhigung war offensichtlich. »Gary, was erzählst du uns da? Daß sich irgendwelche Verrückte draußen in den Wäldern verstecken? Die vergewaltigen und vergiftete Pfeile abschießen und…
    verdammt was?«
    Gary fügte dem hinzu: »Ich weiß nicht, ob ich euch das alles erzählen sollte, aber… verdammt… wenn Mark nicht… zurückkommt, möchte ich mich nicht ganz allein darum kümmern. Mark hat in dieser Nacht nicht gerade ein Kind gesehen.«
    Er erzählte ihnen, was er auf dem Tonband gehört hatte und was Mark ihm während seiner Hypnose anvertraut hatte.
    Alle waren verblüfft bei der Beschreibung der Reiter in den Wäldern.
    Aggie war die erste, die etwas sagte. Mit ausgeglichener Stimme sagte sie: »Gary, das ist unmöglich.«
    »Wenn ich nicht neben Mark gesessen und ihn beobachtet hätte, während er das Tonband hörte, und seine Reaktion gesehen hätte, nun ja, würde ich dir zustimmen, daß die ganze Sache unmöglich ist. Ich habe viel darüber nachgedacht, Aggie; entweder hat Mark das Unmögliche gesehen. Oder« – er hielt inne – »sein Gehirn wurde kontrolliert.«
    Gabbie sagte: »Vielleicht kamen Reiter an ihm vorbei« – ihre Stimme wurde schwächer – »in Kostümen?«
    Aggie sagte: »Mädchen, was Mark beschrieben hat, ist die Wilde Jagd.
    Es ist eine Legende. Die Reiter der Wilden Jagd preschen nachts in die Wälder und treiben die, welche… böse sind oder welche die Reiter beleidigt haben oder – gemäß der Version der Legende – einfach am falschen Ort zur falschen Zeit sind.«

    Phil sagte: »Was ist das?« Seine Stimme zeigte ein nervöses Lachen, als ob das für ihn kaum zu begreifen wäre. »Eine Art irischer Ku Klux

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