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Der Elfenhuegel

Der Elfenhuegel

Titel: Der Elfenhuegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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Füße. Von der schrecklichen Angst durchgerüttelt, unterdrückte Sean seine Furcht und rief dem Leuchtenden Mann zu: »Du hast dein Wort gebrochen!« Irgendwie erwartete er, daß etwas es passieren würde, aber der Narr saß nur da und betrachtete die Jungen mit einem unheilvollen Blick.
    »Dieser Einfache«, sagte er und zeigte auf das fliehende Böse Ding,
    »hat sich meinem Befehl widersetzt. Und er« – er deutete auf Patrick –
    »war kein Mitglied meines Hofes. Ich habe getan, was du befohlen hast.«
    Sean wußte, irgendwie hatte er es nicht getan, aber irgendwie auch doch, aber er war nicht in der Lage, sich noch länger zu beherrschen.
    Patrick stand neben ihm, seine Augen zusammengekniffen angesichts dessen, was er sah, und er schien am Rande der Erschöpfung zu sein.
    Sean schnappte die Hand seines Bruders und zog ihn heftig herum.
    »Komm mit!«
    Patrick ließ sich umdrehen und anschieben, aber er konnte seine Augen nicht von der versammelten Elfenschar lösen. Sean drehte sich um und blickte die Elfen an, die reglos dort saßen und die Zwillinge beobachteten.
    Plötzlich kreischte der Narr, ein hoher, fast weiblicher, ohrenbetäubender schriller Schrei. Er wirbelte sein Roß in einem Kreis herum und erhob seine Faust gegen den Himmel. Wieder wirbelte er sein Pferd herum, die ausgestreckten Hände vor Zorn schwingend, schrie er: »Geht! Hinfort! Alle!«
    Die dunklen Elfen flohen zurück in die Wälder, wichen vor dem Zorn im Gesicht des Meisters zurück. So schnell, wie sie gekommen waren, verschwanden sie auch wieder, und die Jungen standen mit dem Narren allein auf der Straße. Er machte einen bedrohlichen Schritt in ihre Richtung, und Sean und Patrick rannten los.
    Junge Füße trommelten auf die Straße, als die Zwillinge entlang des Pfades durch die Bäume rasten, der Jagdführer schnellte neben ihnen her. Jeder Schritt, den sie machten, brachte sie näher zum sicheren Hafen, fort von diesem überwältigenden Terror, der Form und Inhalt bekommen hatte: der Narr.
    »Was geht hier vor? Wo sind wir?« Patrick schien aus einem Traum zu erwachen.
    »Lauf nur weiter!« antwortete Sean. Beide rannten sie schweigend weiter, die Augen starr nach vorne gerichtet, als ob ein Blick zurück bedeute, das aufzugeben, was so schwierig zu gewinnen war. Jeder Moment beinhaltete einen weiteren Test, ein weiteres Risiko, eine weitere Falle, um ihre Flucht zu vereiteln.
    Dann, nach einer schier endlosen Flucht, konnten sie die Rückseite des merkwürdigen Hauses sehen, das die Grenze zwischen dem Land der Königin und dem Land, wo Sean den Narr getroffen hatte, zu markieren schien. Nur wenige knorrige Bäume standen zwischen den Jungen und der Grenze.
    Ein paar Meter vor der hinteren Tür des Hauses wurden die Jungen langsamer. »Was geht hier vor?« fragte Patrick.
    Sean zeigte nach hinten. »Der Kerl, der Leuchtende Mann, er hat dich von zu Hause mitgenommen. Du bist schon länger als eine Woche hier.«
    »Ich kann mich nicht erinnern!« sagte Patrick offensichtlich verstört.
    »Wo sind wir?«
    »Barney sagt, es sei das Land der Guten Menschen. Ich weiß nicht, wie es heißt, ich habe nicht gefragt.«
    »Wie kommen wir zurück?«

    Sean deutete auf das Haus. »Durch diesen Ort, dann entlang einer weißen Straße, dahin, wo die Königin uns helfen wird. Dann aus der Höhle heraus, wo Barney wartet.«
    »Warum will uns dieser Kerl weh tun?« fragte Patrick.
    »Weiß ich nicht. Vielleicht kann Barney es uns erzählen.« Dann überlegte er. »Er sagte, Menschen haben diesen traurigen Ort gemacht, weißt du, dort wo alle Bäume so häßlich sind. Vielleicht ist er nur auf alle Menschen böse.«
    Normalerweise machte Patrick immer den Anführer, aber unter diesen bizarren Umständen war er mit Seans Führung mehr als einverstanden. Mitten in einem Kampf mit seinem Bruder aufzuwachen, zwischen all diesen unheimlichen Dingen um einen herum, das war selbst für seine Abenteuerlust zuviel. Er griff nach oben und spürte den Kranz in seinem Haar. »Was ist das für ein Schund?«
    fragte Patrick und zog die Blätter und schwarzen Blüten aus seinen Locken.
    Dann sprang eine Gestalt aus den Bäumen und landete mit erschreckender Kraft auf Seans Rücken. Patrick schrie vor Erstaunen laut auf und sprang zurück.
    Sean rollte sich auf seinen Rücken, doch das Ding hielt ihn eng umschlungen. Er brauchte seinen Angreifer nicht zu sehen, um zu wissen, daß das Böse Ding sich oben durch die Bäume bewegt hatte, um zu versuchen, ihn

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