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Der Elfenhuegel

Der Elfenhuegel

Titel: Der Elfenhuegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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richtete.
    Ihre Antwort kam einem Grunzen sehr nahe. Sie blickte sich um und sah, daß die Zwillinge auf dem Sandplatz ausgelassen Baseball mit den Dorfjungen spielten; die anderen waren alle damit beschäftigt, das Essen zu richten. Nach mehreren Minuten des Schweigens fragte Gabbie: »Nun gut, warum schweigt ihr alle so vor euch hin?«
    Gloria nahm Phil die lange Barbecuegabel aus der Hand und deutete ihm mit einem Neigen des Kopfes an, er sollte mit seiner Tochter reden. Phil kauerte sich neben Gabbie und fragte, wo denn nun das Problem liege.
    »O Mann! Ein Cheerleader-Mädchen. Eine sommersprossige High-School-Mieze mit großen dicken Brüsten.«
    »Es geht um Jack?« fragte Phil, der sich plötzlich wünschte, seinen Erzeugerdrang auf Söhne beschränkt zu haben.
    »Ja«, platzte es aus ihr heraus. »Wir ließen die Pferde ausruhen, bevor wir sie zurückbringen wollten, und da kam diese kleine Hexe herüber, um mit ihm über ›etwas Persönliches‹ zu reden« – sie ahmte eine hauchende Stimme nach – »und mir sagte er, ich solle schon mal vorgehen, er würde nur ein paar Minuten brauchen. Nun gut, wenn er jetzt mehr auf Kinder abfährt, mir soll’s recht sein.«
    Phil schaute Gloria an, sein Ausdruck erflehte Hilfe. Gloria ließ von ihrer Scheinbeschäftigung mit dem Feuer ab und kam an die Seite ihrer Stieftochter. »Vielleicht bist du ein bißchen hart mit ihm, Gabbie.«
    Gabbies Augen blitzten auf, und sie erhob sich. »Ich muß My Dandelion zurück in Mr. Laudermilchs Stall bringen.«
    »Wenn du über Land zu Mr. Laudermilch reitest, wie kommst du dann wieder hierher zurück?« fragte Phil.
    »Sie haben einen Fahrdienst für uns«, antwortete Gabbie, die erst gar nicht den Versuch unternahm, ihre schlechte Laune zu verbergen.
    Gloria schüttelte ihren Kopf, als Gabbie ihre Kleider hochzog und gänzlich undamenhaft das Pferd bestieg. Sie hatte das Kleid um ihre Taille gebunden, so daß man ihre abgeschnittenen Blue jeans, und nackten Beine sehen konnte. »Verdammt, ich hasse es, im Damensattel zu reiten!« Sie führte die Stute herum und benutzte ihre Reitpeitsche, um sie in Trab zu versetzen.
    Gloria wandte sich an Phil. »Tja, ich sagte ja, daß die Dinge ernst werden.«
    »Zumindest auf einer Seite«, stimmte er zu und erhob sich langsam.
    »Ich habe es ja irgendwie noch verstanden, daß sie so verrückt wurde, nachdem letztes Jahr mit Danny Schluß war… Sie waren immerhin eine Zeitlang zusammen. Aber Jack kennt sie einen Monat. So habe ich sie noch nie erlebt, wenn es um einen Jungen ging.«
    »Es liegt wohl daran, daß sie sich in einen Mann verliebt hat, Kumpel«, erwiderte Gloria. »Einen jungen Mann zwar, aber einen Mann. Das erste Mal ist es immer am härtesten.«
    Phil sagte nichts, schaute nur dorthin, wo seine Söhne spielten.
    »Vielleicht wird es ja besser«, sagte er.
    Gloria lachte und küßte seine Wange. »Wir können nur hoffen.«
    Es dauerte nicht lange, da erschien Jack, der John Adams führte.
    »Hallo«, sagte er fröhlich. Phil und Gloria sahen sich an, während Jack sich umschaute. »Wo ist Gabbie?«
    »Sie sagte, sie müsse das Pferd zurück in den Stall bringen«, antwortete Gloria.
    »Aber ich bin ihr nicht begegnet«, meinte Jack.
    »Sie ist in östliche Richtung weggeritten«, erklärte Gloria.
    »Oh, verdammt«, sagte Jack, fügte dann aber schnell
    »Entschuldigung« hinzu.
    »Gibt’s ein Problem zwischen euch?« fragte Phil.
    »Nicht daß ich wüßte. Nur, daß die Strecke entlang der William Avenue verläuft. Sie hat die Abkürzung durch den Wald hinter ihrem Haus genommen. Sie ist diese Pfade erst ein paar Mal geritten und könnte sich verirren. Ich reite wohl besser hinter ihr her.«
    Gloria hatte sich eigentlich vorgenommen zu schweigen, sagte dann aber: »Gabbie schien ziemlich aufgebracht über etwas zu sein.«
    Jack stieg auf. »War sie?«
    »Irgend etwas wegen einem Cheerleader-Mädchen.«
    »Das hat sie gesagt?« Jacks Blick wurde mißtrauisch.

    »Mit ziemlich deutlichen Worten«, sagte Phil.
    Jack schüttelte verwundert den Kopf. »Das war Sheila Riley. Sie hat beschlossen, sich in Cornell zu bewerben, und möchte, daß Aggie ein Empfehlungsschreiben aufsetzt. Sie bat mich, Aggie zu fragen. Sie ist Aggie gegenüber ein bißchen schüchtern, das ist alles. Nebenbei, sie geht mit einem Jungen, unten in Penn.« Jack schaute Gloria fest an. »Ist Gabbie wirklich ausgerastet?«
    »Majestätisch stinkig«, stellte Gloria fest.
    »Phil, bei allem Respekt, aber

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