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Der Elfenhuegel

Der Elfenhuegel

Titel: Der Elfenhuegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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daß ihre Figur gut herauskam. Ihre Erscheinung wurde durch einige laute Pfiffe der älteren Jungen in der Menge begrüßt. Sie errötete, und auch Jack sah irritiert aus. Als sie ihren Vater und ihre Stiefmutter und die Jungen erspähte, winkte sie übermütig. Während sie an ihnen vorbeiritt, formte sie mit den Lippen das Wort ›Damensattel‹ und rollte ihre Augen, wie in Verzweiflung, zum Himmel. Gloria lachte und nickte und zeigte, daß sie Gabbies Unbehagen verstand.
    Als die Reiter vorbeiritten, sagte Gloria: »Ist sie nicht hübsch?«
    Phil nickte, sein Gesichtsausdruck verriet tiefe Liebe zu seiner Tochter, aber auch Stolz auf ihre Schönheit. Gloria lächelte in sich hinein und sagte schließlich: »Jack sieht sicherlich auch sehr hübsch aus.«
    Phil zuckte mit den Schultern. Eine Gruppe von Kindern aus der William Pitt School schritt vor ihm vorbei. Sie marschierten mit einer Entschlossenheit, die jeder militärischen Ehrengarde würdig gewesen wäre.
    Gloria beobachtete, wie Jack und Gabbie in die State Street einbogen, bis sie allmählich außer Sichtweite kamen. »Ich kann falsch liegen, aber es sieht so aus, als ob die Dinge zwischen den beiden ein bißchen ernster würden.«
    Phil sah skeptisch aus. »Was? Sie sind noch Kinder.«
    »Nicht gemäß den Rechtsnormen im Staate New York, Geliebter.
    Beide dürfen zur Wahl gehen und viele andere Dinge tun, die angeblich nur den verantwortungsvollen Erwachsenen vorbehalten sind.«
    »Na, sie sind noch ziemlich jung, wie man auch immer das sehen mag.« Gloria lachte erneut, und ihr Mann sah irritiert aus. »Ich scheine lustig zu sein, oder?« Gloria nickte nur, während sie versuchte, das Gefühl der Erheiterung zu bekämpfen. Schließlich lächelte Phil sie an.
    »Du glaubst also, es wird ernst?«
    Von weiter unten meldete Sean sich zu Wort: »Nun, sie küssen sicher viel.«
    Beide schauten nach unten, und Gloria sagte: »Hast du deiner Schwester nachspioniert?«
    Patrick hörte sich ungeduldig an, als er zu seiner Mutter heraufschaute. »Mein Gott, sie sagen sich unter unserem Fenster gute Nacht.« Er rappelte sich hoch und küßte Sean pantomimisch, der jedoch lachte nur und schubste ihn weg. »Küßchen, Küßchen.«

    »He!« befahl Phil und versuchte streng zu klingen. »Hört auf, über Gabbie zu reden.« Aber er sah, daß seine Frau sich ähnlich amüsierte wie er selbst.
    Zuletzt meinte Gloria: »Laßt sie in Ruhe, Jungs. Es wird nicht mehr lange dauern, dann werdet ihr ähnliche Sachen anstellen. Und wenn Gott ein bißchen Humor hat, werden eure Freundinnen kleine Brüder haben.«
    Beide Jungen zogen Gesichter, als ob die Vermutung damit vergleichbar wäre, Leber essen zu müssen und zum Zahnarzt zu gehen.
    »Uff!« war der Kommentar von Sean, während Patrick seinen Kopf schüttelte.
    Die Parade ging weiter, und als der letzte Festwagen vorüber war, schlug Phil vor: »Laßt uns in den Park hinübergehen.« Er schaute auf seine Uhr. »Uns bleibt noch eine Stunde, bis die ganze Zeremonie vorbei ist, also können wir mit dem Picknick beginnen und das Feuer schon am Brennen haben, wenn Gabbie und Jack uns finden. Dann können wir uns bis zum Feuerwerk ausruhen.«
    Wie durch Zauberwort erschien ein Junge neben der Familie Hastings. Er sah auf die Zwillinge hinunter, die seinen abschätzenden Blick erwiderten. »Spielt ihr mit, Jungs?« sagte er und stieß seine kleine Faust in einen abgenutzten Baseball-Handschuh des Außenfeldspielers.
    Beide Jungen hoben wie eine Person die Baseball-Handschuhe vom Bürgersteig auf. »Im Park findet ein Spiel statt. Wollt ihr spielen?«
    Die Jungen sprangen auf, und ihre Bewegung war Einverständnis genug. Sie sausten vor ihren Eltern davon, achteten kaum noch auf Glorias Mahnung, sie mögen in der Nähe bleiben.

2
    Gabbie näherte sich dem Picknickplatz der Familie und hielt ihren Rock trotzig über ihre Knöchel, während sie My Dandelion führte. Als Gloria ihre vorrückende Stieftochter erblickte, sagte sie: »O Mist, sie hatten einen Streit.«
    Phil schaute von der Holzkohle auf, in der er herumgestochert hatte, und nickte. »Ja. Sie sieht genauso aus wie ihre Mutter, wenn sie mir den Kopf wegen irgend etwas abreißen wollte. Na dann, prost Mahlzeit.«
    Gabbie schaffte es irgendwie, auf der großen Decke zu landen, mit einem Strudel von Seide und leinenen Petticoats über ihr. Ihr Blick war immer noch böse.
    »Hallo, Gabbie«, sagte Gloria weich.
    »Hi, Liebes«, fügte ihr Vater hinzu, während er Kohle

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