Der Elfenhuegel
nicht mal genug für einen guten historischen Roman, ganz zu schweigen von einer Geschichte.«
»Was ist mit dem Schlüssel?« fragte Gary.
Mark stand auf. »Wenn ihr die Tür findet, die dieser Schlüssel öffnet, findet ihr vielleicht etwas, das mir erzählt, was ich über Fredrick Kessler wissen möchte: was er und sein plötzlicher Reichtum mit all den merkwürdigen Vorgängen in Deutschland zu jener Zeit zu tun hatten, und der ganze Rest.«
»Und«, fügte Gary hinzu, »ihr könntet den Schatz finden – wenn es ihn gibt.«
»Wir sollten schon weg sein«, sagte Mark. »Wenn ihr keine Einwände habt, machen wir morgen mit den Büchern weiter.«
»Selbstverständlich dürft ihr«, sagte Phil und begleitete sie zur Tür.
Als sie gegangen waren, sagte Gloria: »Ich habe immer noch das Gefühl, als ob es hier mehr gibt, als er uns erzählt.«
Aggie sagte: »Mark neigt dazu, etwas mysteriös zu sein, aber er ist harmlos, meine Liebe. Nebenbei, er bringt diese unglaublichen und sehr unwahrscheinlichen Häppchen von Unsinn immer ans Tageslicht.«
Als Phil zurückgekommen war, fragte Gloria: »Sie glauben, daß dies alles Unsinn ist?«
»Nein«, sagte Aggie. »Ich lehne es nur ab, Marks Neigung nachzugeben, von Fakt zu Fakt zu springen und dann einen ursächlichen Zusammenhang anzunehmen. Es macht Spaß, Marks Arbeit zu lesen, aber ich nehme das meiste nicht allzu ernst. Er ist besessen von uralten Geheimnissen und Überlieferungen, und er kann es nicht ertragen, etwas nicht zu wissen. Er ist nicht so verrückt wie dieser holländische Schwachkopf mit seinen Göttern, die angeblich nur Abfall der Astronauten seien, aber Mark ist eben auch kein exakter Forscher. Er hat viele Kritiker, und das nicht ohne Grund.
Aber, zu seiner Verteidigung, vieles in Marks Arbeit ist brillant. Es gab einige Dinge, die er geltend machte, die später von seriöser vorgehenden Forschern bestätigt wurden. Nein, Mark ist kein Schaumschläger. Er ähnelt nur viel mehr Indiana Jones als Margaret Mead.« Sie hielt inne. »Aber fragt euch mal selbst, wen würdet ihr eher nach einem vergrabenen Schatz suchen lassen, Indiana Jones oder Margaret Mead?« Sie erhob sich und sagte: »Nun gut, es ist spät, und ich sollte gehen. Laßt es mich wissen, wenn ihr noch mehr Wunder aufdeckt.«
Sie begleiteten sie zur Tür, und Phil ging mit ihr zur Scheune, um Jack zu holen. Gloria steckte ihren Kopf in die Diele und teilte den Zwillingen mit, daß es Zeit zum Schlafen sei. Während sie die beiden nach oben führte, wurde sie das Gefühl nicht los, daß Mark ihnen nur einen Teil dessen offenbart hatte, hinter dem er her war. Und sie wollte unbedingt daran denken, sich nach einem Schloß umzusehen, das zu dem Schlüssel in ihrer Tasche paßte.
August
1
Gabbie fürchtete den August, denn nach August kommt September, und mit dem September würde die Entscheidung kommen: nach Kalifornien zurückkehren oder in Pittsville bleiben. Schon war die erste Woche im August vergangen, und die Zeit schien davonzufliegen. Jack war mit Aggie nach New York gefahren, um sich mit den Mitgliedern irgendeines Komitees zu treffen. Er würde eine Woche fort sein, und das gab Gabbie die Möglichkeit, über alles nachzudenken. Sie war in Jack verliebt, fühlte zumindest mehr für ihn als für jeden anderen Jungen, den sie gekannt hatte. Und das beunruhigte sie. War sie verliebt? Manchmal fühlte sie sich wie ein kleines Kind, und alles und jedes jagte ihr Angst ein. Sie hatte ihr Leben bis jetzt mit der Fähigkeit gemeistert, ihre Angst vor anderen zu verbergen und trotz allem ruhig und gefaßt auszusehen. In der Privatschule war sie das Objekt des Zorns der meisten anderen Mädchen, sowohl wegen ihres guten Aussehens als auch wegen ihres Geldes, aber ihre Schutzfassade war nie eingebrochen. Gabbie konnte innerlich bluten, ohne den Schmerz nach außen zu verraten.
Auf der High-School hatte sie nur einen ernsthaften Freund, Danny.
Gabbie hatte angenommen, sie sei in ihn verliebt. Er schien sich von den meisten anderen Jungen zu unterscheiden. Sie hatte gedacht, ihre Beziehung würde seinen Weggang vom College verkraften. Nachdem er sich in Stanford immatrikuliert hatte, bekam sie drei Briefe von ihm.
Im dritten erzählte er ihr, daß er ein anderes Mädchen kennengelernt hatte.
Gabbies Gesicht errötete bei dieser Erinnerung. Voller Empörung war sie danach losgerannt, in ihr Auto gesprungen und nordwärts gefahren, und sie hielt nur an, um zu tanken. Sie hatte ihren
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