Der Elfenhuegel
Diener. Das schwarze Ding rannte durch die Wälder, bis es zu Füßen seines Meisters stand und zu ihm flüsterte.
Sein Meister schaute auf die dünne Maske aus schwarzer Leidenschaft nieder, ein Gegenstück aus Zorn und Verrücktheit zu seinem eigenen Ausdruck. Perfekte weiße Zähne saßen eng beieinander, eingeschlossen in einem abscheulichen Grinsen, während seine Augen groß waren, Augäpfel aus blauer Geisteskrankheit mit unmenschlicher Helligkeit.
»Gut, gut«, flüsterte er seinem Diener zu und tätschelte seinen knorrigen Kopf in der Art, wie ein Mann seinen Hund getätschelt hätte.
Die kleine, affenartige Kreatur schnurrte glücklich über die Freude seines Meisters. Es war ein so seltener Zustand. »Nun kehre zurück und warte, und wenn es an der Zeit ist, zeigen wir ihnen das Schloß.« Ohne zu zögern, rannte das Ding zurück durch die Wälder, heimlich genug, daß kein menschliches Auge seinen Weg erfassen kannte, ganz zu schweigen von seiner Geschwindigkeit.
Das Wesen des Lichts stand still, breitete seine Arme weit aus und schaute himmelwärts. Es schlug seine Hände über dem Kopf zusammen, und Donner erklang in den Wäldern.
Eine unerwartete Brise wehte über den Hügel, und die Königin erhob sich, ihr Hofstaat wendete die Augen der Quelle des Donners zu. »Du wagst es…«, begann sie, aber der Schatten war leer. Voller Zorn zischte sie durch die Zähne, die ebenso perfekt und unmenschlich waren wie die des anderen. Wieder war er fort. Langsam setzte sie sich, blickte zu jemandem, der nickte, seine Augen reflektierten ihre eigene, verborgene Angst. Mit einem Winkzeichen erteilte sie einen Befehl, und die Musiker nahmen ihr Spiel wieder auf, aber ein Teil der Freude war durch den Donner verscheucht worden. Und alle wußten, daß nur derjenige, der sie verspottete, solch eine Beleidigung wagen konnte.
Nur er hatte die Stärke. Und mit diesem Wissen würde die bevorstehende Nacht kälter werden.
9
Phil trug einen vollen Fischkorb und ließ die Jungen zuerst durch die Tür. »Hey!« sagte er. »Wir sind wieder zu Hause.«
Gloria kam in die Küche und rümpfte übertrieben die Nase. »In den Spülstein damit!«
Phil und die Jungen legten ihren Fang nieder, und Gloria blickte auf die sieben Fische. »Wißt ihr Witzbolde denn nicht, daß ihr nur die Würmer eintauchen, nicht irgend etwas fangen solltet?« Die Jungen grinsten nur stolz.
Phil küßte sie auf ihre Wange. »Ich werde sie säubern. Ich muß den Jungen beibringen, wie man das macht.«
Patrick zog ein Gesicht und sagte: »Ugh, Fischeingeweide!«, während Sean lachte.
»Säubern zuerst, ausnehmen später«, befahl Gloria. »Ich möchte euch etwas zeigen.«
Sie trieb sie nach draußen zu dem Spülstein im Waschraum und paßte auf, bis sie den Fischgeruch von ihren Händen gewaschen hatten. »Ihr müßt euch alle fürs Abendessen umziehen, aber zuerst kommt mal mit.«
Sie führte sie zu Phils Arbeitszimmer und schlich zur Seite. Gabbie rief: »Überraschung!«, während Aggie, Jack, Mark und Gary zum Geburtstag gratulierten.
Phil schüttelte den Kopf und sagte: »Ich hatte gehofft, ihr würdet es vergessen. In meinem Alter kann ich es mir erlauben, ein paar zu überspringen.« Gloria betrachtete ihn mit einem mißbilligenden Blick.
Dann erblickte er den Computer auf seinem Tisch, mit einer großen roten Schleife obendrauf. »Was?!« Langsam setzte er sich an seinen Schreibtisch.
»Herzlichen Glückwunsch, Daddy!« sagte Gabbie und umarmte ihn von hinten.
Phil starrte auf den blanken Monitor und schwieg eine lange Minute.
Endlich sagte er: »Wie bedient man ihn?«
»Jack kann es dir zeigen.«
Phil räumte den Stuhl, während Aggie ihren Kommentar abgab: »Ist fast wie der, den ich benutze, nur moderner.«
Phil lachte. »Ich dachte, du hättest einen alten Remington Noiseless.«
»Mein Junge, wir leben im technologischen Zeitalter, falls dir das entgangen sein sollte«, tadelte sie. »Laß es nicht zu, daß dieses Ding dir einen Schrecken einjagt. Wenn du dich erst einmal daran gewöhnt hast, wirst du mit Steinen nach deiner alten Schreibmaschine werfen. So, und jetzt kommen wir zum traditionellen Teil.« Sie überreichte Phil einen Karton. »Herzlichen Glückwunsch, Philip.«
Phil öffnete den Karton und entnahm ihm einen wunderschön verzierten, silbernen Brieföffner. »Aggie! Das war Henrys. Das kann ich nicht annehmen.«
»Natürlich kannst du, du dummer Mann. Ich werde sicher in den nächsten Jahren sterben, und
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