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Der Elfenhuegel

Der Elfenhuegel

Titel: Der Elfenhuegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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getroffen!« Er stürzte, und Sean rollte hinter ihm her. Beide Jungen erreichten den Fuß des Hügels, bedeckt mit nassem Gras, Schmutz und Dornen. Sie waren jetzt ein völlig wirrer Haufen. Bad Luck bellte vor Freude und stieß mit der Schnauze erst an einen, dann an den anderen und beleckte die ohnehin schon nassen Gesichter. Patrick sprang auf und rannte zu dem Weg, der nach Hause führte.
    Der Regen trieb sie an. Wo sich den Tropfen keine Blätter in den Weg stellten, trafen sie auf schlammigen Boden, der die Jungen mit Schlammtröpfchen bespritzte. Die Aufschläge ihrer Hosen wurden schwarz. Wo die Tropfen auf Blätter trafen, versammelten und vereinigten sie sich, um dann größer und irgendwie nasser nach unten zu schießen und die Jungen mit einem hörbaren Knall zu treffen. Bis jetzt hatten die Zwillinge nichts von einem so magischen Regen gewußt. Selbst wenn er bedrohlich war, war er der wundervollste, hervorragendste, beste Regen.
    Patrick wandte sich von dem Pfad ab zu der Sandbank, der Abkürzung, die durch den Bach führte.
    Sean schrie hinter seinem Bruder her, der ihn jedoch ignorierte. Sean wußte nicht, ob Patrick sich entschlossen hatte, ihn nicht zu hören, oder ob die Regengeräusche und der Wind seine Stimme übertönten, aber er war über die Mißachtung erbost.
    Im unteren Teil des Waldeinschnittes ergriff er Patrick und schleuderte ihn herum. »He!«
    »Was!«
    »Geh da nicht runter.«
    »Warum nicht?«
    »Wir müssen zurückgehen und die Brücke nehmen. Jack sagte, dort könnte es eine Flut geben.«

    Patrick giftete seinen Bruder mit einem Blick an, der besagte, daß seine Sorge unbegründet war. »Es ist noch zu früh. Der Regen hat erst vor einer halben Stunde eingesetzt! Junge, du kannst manchmal ganz schön feige sein.«
    Sean war sprachlos. Da war etwas an Jacks Warnung, an das er sich krampfhaft erinnern wollte, aber er konnte es nicht – etwas über den Regen in den Hügeln. Patrick drehte sich um, ging die kurze Strecke zum Ufer des Baches hinunter und hielt dort an. Der Bach war bis auf Knöchelhöhe angestiegen, und das schnell fließende Wasser bot einen ganz anderen Anblick als die sich schlängelnden Rillen, die die Kinder kannten. Bad Luck wartete auf halbem Weg zwischen Patrick und Sean und war unsicher, welchem der beiden Brüder er folgen sollte. Patrick zögerte, anscheinend kurz davor, umzudrehen, aber dann erblickte er seinen Bruder, und seine Entscheidung stand fest: Er sprang ins Wasser.
    »Patrick!« schrie Sean. »Mom wird dich schon kriegen!«
    Patrick stapfte weiter und bemerkte, daß ihm das Wasser schon bis zu den Knien reichte. »Warum? Wirst du es erzählen?« Er drehte sich um und blickte seinem ängstlicheren Bruder ins Gesicht. »Huh?«

    In den Hügeln hatte der Regen vor zwei Tagen eingesetzt, zuerst sanft plätschernd, wurde er von Stunde zu Stunde heftiger. Zwischen den Felsen bildeten sich kleine Teiche, die sich anhäuften, bis sie einen Fluchtweg nach unten fanden. Rinnsale wurden zu Bächen, die sich zu einem Strom vereinigten. In der Nähe von Wurtsburg war die Wasserstandsmarke im Flutkontrollbecken derart angestiegen, daß der Techniker entschied, es abzuführen, und das Schleusentor öffnete. Die schmale Flut lief durch das normalerweise trockene Flußbett in Richtung Munson Sprungs. Bei Dowling Mills wirbelte das Wasser durch einen zerbrochenen Abzugskanal und wurde zu einem kleinen Fluß umgeleitet, der es in Richtung Pittsville leitete. An der nördlichen Seite der Märchenwälder sammelte sich Wasser hinter einem Hindernis von Blättern, Ästen, Schlamm und Schutt. Es sickerte durch und ließ den Bach, der unter der Troll-Brücke verlief, ansteigen, als Tausende Gallonen Wasser über die normalerweise trockenen Felsen strömten.
    Dann traf die Welle aus Wurtsburg, die in Dowling Mills zur Seite gelenkt wurde, das Hindernis aus Holz und Gestrüpp. Der nachlässige Damm hielt zuerst, wurde dann plötzlich in seine Bestandteile aufgelöst und weggeschwemmt. Ein Wellenkamm, der fast einen Meter höher war als vorher, rollte das Flußbett hinunter.
    Dem tiefen Donnerschlag und dem verhüllten Geräusch des Regens folgte ein Geräusch, das größeres Unheil verkündete… ein sich wälzendes, wogendes Rollen. Patrick zögerte und schaute stromaufwärts, statt sich zu einer Uferseite zu bewegen.
    Sean blickte in dieselbe Richtung wie sein Bruder und sah, wie sich die Wasserwand voranwälzte. »Patrick!« kreischte er, als das Wasser seinen Bruder

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