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Der Elfenhuegel

Der Elfenhuegel

Titel: Der Elfenhuegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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erbrach.
    Durch einen entfernten Nebel hörte er, wie sein Name gerufen wurde, und verstand vage, daß es Seans Stimme war. Das schnappende Geräusch löste sich in Bad Lucks Bellen auf. Patrick öffnete krampfhaft die Augen und bemerkte, daß ein vertrautes Gesicht auf ihn niederschaute. Durch den beinah undurchdringlichen Regen beugte Jack sich über ihn herab. »Alles in Ordnung, Patrick. Du bist okay.«
    Patrick bemerkte, daß Jack ihn in den Armen wiegte und durch die Wälder nach Hause trug – ein etwas linkischer, humpelnder Gang; Gabbie und Sean waren neben ihm, Bad Luck hing an seinen Fersen.
    Patrick wunderte sich, wie Jack und Gabbie zur Brücke gekommen waren und warum das Böse Ding ihn freigegeben hatte. Dann fiel er in Ohnmacht.

10
    Glorias Gesicht war zu einer Maske erstarrt. Sie hielt ihre Augen auf Patrick, während der Doktor seine Wunden untersuchte.
    Als es langsam spät geworden war, die Jungen nicht vom Spiel zurückgekehrt waren und der Regen eingesetzt hatte, da hatte sie angefangen, sich Sorgen zu machen. Jack und Gabbie hatten sich freiwillig zum Durchsuchen der Wälder gemeldet. Sie waren nur fünfzig Meter von der Brücke entfernt, als sie Bad Luck bellen hörten. Gloria öffnete gerade die Küchentür, als sie Jack rufen hörte und feststellen mußte, daß ihr Sohn arg verwundet war. Sie wartete nicht auf die Ambulanz, sondern tat, was sie in der Eile konnte, packte Patrick warm ein und fuhr durch den Regen zum Pittsville-Memorial-Krankenhaus.
    Dann rief Gloria bei Aggie an, wo Phil über sein neuestes Manuskript diskutierte.
    Nun warteten sie alle darauf zu erfahren, wie es Patrick ging. Phil war sofort ins Krankenhaus gekommen, und gemeinsam mit seiner Frau versuchte er herauszufinden, was passiert war.
    Zum vierten Mal sagte sie: »Wenn ich je wieder einen von euch in der Nähe des Flusses erwische…«
    Patrick machte ein leidendes Gesicht. Sean stand etwas abseits, draußen bei seinem Vater, bei Gabbie und Jack.
    Auf der anderen Seite der Tür zum Warteraum saß Sean und blickte stur auf seinen Bruder. Gloria schaute in seine Richtung und bemerkte, daß er in seinem Stuhl zusammenzusinken schien. Er hatte große Angst um seinen Bruder ausgestanden, aber er war ebenso böse, daß er für Patricks Dummheit getadelt wurde. Er erhob seine Stimme und sagte:
    »Es ist nicht meine Schuld, Mom. Ich bin nicht dort runtergegangen, sondern Patrick.« Sein Vater blickte auf ihn hinunter, schüttelte seinen Kopf und lächelte. Es war in Ordnung, schien er zu sagen. Es ist nur Mom, die böse ist. Es wird vorübergehen.
    Gloria blickte nach hinten, wo der Arzt Patrick untersuchte, und Tränen drohten sich in ihren Augen zu formieren, aber sie sagte nichts.
    Der Arzt überließ es der Krankenschwester, die letzte Bandage zu beenden, und lächelte beruhigend. Er führte Gloria dahin zurück, wo Phil und die anderen saßen, dann sagte er: »Es ist nichts Schlimmes.«
    Gloria spürte eine innere Erleichterung aufbrechen, und die Tränen kamen. »Gott sei Dank«, sagte sie ernst.
    Der Arzt war ein junger Ortsansässiger, kaum älter als Jack. Er lächelte, als er sagte: »Er ist ziemlich durchgeschüttelt worden, und ein paar dieser Schnitte sehen häßlich aus, aber die meisten sind oberflächlich.« Er blickte sich um. »Nur, wie konnte er sich so viele Schnittwunden einfangen?«
    »Er wurde in dem Strom drüben in den Märchenwäldern gefangen und unter die Troll-Brücke mitgerissen«, antwortete Jack. »Dort war eine Barriere aus Baumästen, durch die er hindurchgedrückt wurde.«
    Der Arzt zuckte bei dieser Beschreibung zusammen. »Danach sieht es aus. Wie auch immer, das kalte Wasser hat einen zu großen Blutverlust verhindert, und wir haben die eine große Wunde auf seiner Kopfhaut genäht. Die kleineren haben wir verbunden, und er bekam eine Tetanusspritze. Ich glaube nicht, daß ihm sonst noch etwas fehlt. Sie können ihn mit nach Hause nehmen. Behalten Sie ihn im Auge, wenn er Fieber oder andere Anzeichen einer Infektion bekommt. Ich möchte, daß er in ein paar Tagen wiederkommt, damit ich die Verbände wechseln kann. In einer Woche werden die Fäden gezogen.«
    Gloria ging direkt neben Patrick, als dieser aus dem Krankenhaus gefahren wurde. Er schien in einer Art Halbschlaf zu liegen. Sean trottete schweigend hinterher. In der Zwischenzeit begab sich Phil auf den Weg zum Aufnahmepult. Draußen auf dem Parkplatz wurde ein niedrig hängender Mond, der durch die Wolken spähte, vom Wasser

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