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Der Elfenpakt

Titel: Der Elfenpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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gehen.«
    Procles nickte. »Ich verstehe, Lordschaft.«
    Hairstreak blickte ihm in die Augen. »Ich sehe die momentane Lage so: Wenn wir von den Lichtelfen besiegt werden, wird es eine Tragödie. Wenn wir von Beleth besiegt werden, wird es die größte Katastrophe in der Geschichte des Elfenreiches, von der sich weder wir noch die Lichtelfen je erholen werden. Unsere Welt würde zu einem Sklavenstaat, mit den Dämonen als unseren Herren. Stimmen Sie so weit mit mir überein?«
    Procles nickte wieder. »Ja. Falls wir besiegt werden.«
    »Natürlich werden wir unser Möglichstes tun, uns gegen beide Fälle abzusichern. Vielleicht schaffen wir es sogar, aber ich bezweifle es. Ich glaube, dass es uns gelingen könnte, Beleth zu besiegen oder Blue zu besiegen. Aber nicht beide. Jeder, der daran glaubt, ist ein Trottel.« Er starrte Procles an, der leicht mit den Schultern zuckte. Hairstreak fuhr fort: »Ich komme zu dem Schluss, dass wir unter diesen Umständen absolut vorrangig dafür sorgen müssen, dass Beleth den Kampf auf jeden Fall verliert. Sind Sie derselben Meinung?«
    »Natürlich. Das ist ja genau der Grund, weshalb Ihr der Kaiserin ein Bündnis angeboten habt.«
    »Sie könnte es sehr leicht ablehnen. Blue ist davon besessen, uns zu bekämpfen. Sie nimmt die viel größere Bedrohung gar nicht wahr. Und wenn sie endlich zur Vernunft kommt, könnte es bereits zu spät sein. Ich will offen mit Ihnen reden, Procles …«
    »Ich bitte darum«, murmelte Procles.
    »Unser Präventivschlag ist nicht so erfolgreich gewesen, wie ich es erwartet hatte. Die Lichtelfen gehen gerade zum Gegenangriff auf Yammeth Cretch über. Im Moment können unsere Truppen sie noch in Schach halten, aber wenn Beleth vorstößt, sind wir verloren. Folglich …«, er holte tief Luft, »… sehe ich die Notwendigkeit, dass wir alle verfügbaren Männer für einen Großangriff auf Beleths Truppen in der Wüste zusammenziehen. Nicht nur die Reserveeinheiten hier, sondern alle Truppen, die im Moment noch gegen die Lichtelfen kämpfen.«
    »Obwohl die Kaiserin eine Waffenruhe abgelehnt hat?«
    »Ja.«
    Procles wirkte verdutzt. »Ihr wollt in Kauf nehmen, dass Yammeth Cretch samt der Stadt dann völlig ohne Schutz ist?«
    Hairstreak nickte mit saurer Miene. »In der Tat, ja.« Er zuckte mit den Schultern. »Oh, wir können eine kleine Bürgerwehr stationieren, aus Männern, die zu alt oder zu krank sind, an der Hauptoffensive teilzunehmen. Sie werden die Lichtelfen vielleicht ein wenig aufhalten, aber ehrlich gesagt bin ich bereit, das gesamte Gebiet von Yammeth Cretch zu opfern – falls es überhaupt dazu kommt –, wenn wir dafür einen schnellen Sieg über Beleth erringen.« Er zögerte einen Moment. »Aber da ist noch etwas …«
    Procles wartete.
    »Nicht alle Nachtelfen leben in Yammeth Cretch. Zeitgleich mit unserem Angriff auf Beleth müssen sich ab sofort sämtliche loyalen Nachtelfen im ganzen Reich zu einem Aufstand zusammentun. Wir können das Reich innerhalb von wenigen Stunden in Brand stecken, und mit etwas Glück wird dies die Lichtlinge lange genug beschäftigen, dass wir Beleth in der Zwischenzeit erledigen können. Wenn das geschehen ist und wir die Portale danach wieder schließen können und wir außerdem bis dahin nicht allzu viele Männer verloren haben, können wir unsere Aufmerksamkeit dann auf unser Problem Kaiserin Blue richten. Vielleicht werden wir noch stark genug sein, zumindest sie endgültig loszuwerden, wenn wir die Lichtelfen schon nicht vollkommen unterwerfen können.« Er starrte Procles an. »Ich wäre dankbar für Ihren Kommentar.«
    »Euer Plan besteht aus einer ganzen Menge Wenns, Lordschaft.«
    »Haben Sie einen besseren?«
    Procles schüttelte den Kopf. »Nein, Lordschaft.«
    »Darm setzen Sie Plan B in die Tat um. Unsere Befehlshaber sollen alles arrangieren, sobald es ihnen möglich ist. Am besten noch heute Nacht.« Hairstreak drehte sich auf dem Absatz um und schritt zurück zu seinem Flieger. Als er an Bord kletterte, fügte er, mehr zu sich selbst, hinzu: »Und beten Sie zur Finsternis, dass dies die richtige Entscheidung ist.«

 
NEUNUNDACHZIG
     
    P yrgus blieb stehen, blockiert durch ein seltsames, fast übermächtiges Gefühl der Unruhe.
    »Was ist denn?«, fragte Nymph sofort.
    »Irgendetwas stimmt nicht«, sagte er. Nach seiner Einschätzung waren sie ganz nahe an der Stelle, wo sie den Flieger zurückgelassen hatten, so dicht, dass er nur noch daran hatte denken können, wieder

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