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Der Elfenpakt

Titel: Der Elfenpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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zurückzufliegen. Aber jetzt …
    Er blickte sich um. Die munteren Trinianer, die sie bis jetzt begleitet hatten, waren verschwunden. Hinter ihnen erstreckte sich endlose Wüste, felsig, trostlos und kahl.
    »Naggel?«, rief Pyrgus flehend aus.
    Der orangefarbene Zwerg tauchte urplötzlich hinter einem Felsen auf. »Ipa dahn!«, zischte er und bedachte ihn mit einem bösen Blick.
    Pyrgus schaute Nymph an.
    »Er will, dass du still bist«, erklärte sie ihm.
    »Frag ihn, was hier los ist. Irgendetwas stimmt nicht.«
    Nymph holte tief Luft, aber bevor sie auch nur ein einziges Wort geäußert hatte, legte Naggel einen Finger an seine Lippen, packte ihre Hand und kroch mit ihr einen Felshügel hinauf. Pyrgus starrte ihnen kurz hinterher, dann folgte er ihnen.
    Es war fast wie eine Wiederholung der Szene, als sie die Anhöhe erklommen und die Legionen aus Hael gesehen hatten, die mitten in der Wüste kampierten. Auf Naggels wilde Handzeichen hin hoben sie ihre Köpfe sehr vorsichtig.
    Ein kleiner Trupp von Männern, die die grauschwarze Uniform der Elitespähtrupps der Nachtelfen trugen, marschierte verbissen durch die Wüste auf Beleths wartende Legionen zu.
    »Allmächtiger Lichtgott«, stöhnte Pyrgus. »Das sind Botschafter. Hairstreak hat sich mit Beleth verbündet. So muss es sein. Jetzt haben wir beide gegen uns.« Er sah sich nach Woodfordi um. Der Palast musste über diese neue Entwicklung der Dinge sofort informiert werden.
    Naggel flüsterte ihnen irgendetwas zu.
    »Wir müssen von hier verschwinden«, übersetzte Nymph. »Vielleicht kommen noch mehr. Wenn wir hier bleiben, wird man uns entdecken.«
    Der Trinianer war bereits wieder auf dem Weg nach unten. Pyrgus und Nymph krochen hinterher. Frustrierende fünfzig Minuten lang folgten sie dem Trinianerstamm lautlos von einer Deckung zur nächsten, bis Naggel schließlich in einem von Schwefeldämpfen eingehüllten flachen Krater anhalten ließ. »Er sagt, hier sind wir sicher«, erklärte Nymph.
    Pyrgus rümpfte die Nase. »Ich verstehe auch, warum.«
    Er wandte sich an Woodfordi. »Können Sie mit meiner Schwester reden, mit Kaiserin Blue? Können Sie direkt zu ihr Kontakt aufnehmen?«
    Woodfordi schüttelte den Kopf. »Das bezweifle ich, Sir. Ihre Majestät hat für gewöhnlich keinen KK in ihrer Nähe. Es heißt, dass sie irgendwas gegen uns hat, Sir.«
    »Okay, dann verbinden Sie mich wieder mit Madame Cardui. Sie muss meine Nachricht dann umgehend weiterleiten.«
    »Ja, Sir.« Woodfordi sank in seinen unglaublichen Schneidersitz und begann auf seine Nase zu schielen. Nach einer Weile stellten sich seine Augen wieder normal. »Ich bekomme irgendwie keine Verbindung, Sir.«
    »Warum nicht?«, wollte Pyrgus wissen. »Hat die Bemalte Dame ihren KK denn nicht ständig um sich?«
    »Das ist nicht das Problem, Sir. Es liegt an Orion. Er antwortet nicht.«
    »Wer zum Hael ist Orion?«
    »Mit Hael hat er wohl kaum was zu tun«, erklärte Woodfordi sachlich. »Er ist der Engel der Kommunikation. Also eher was Himmlisches, wenn Sie verstehen, was ich meine. Er selbst nennt sich Militärführer und Spiritueller Torhüter, aber nur, weil er so gerne Uniform trägt. Die meisten dort oben laufen nackt herum, wegen der milden Witterung.«
    Die Lage erforderte zwar rasches Handeln, aber Pyrgus runzelte dennoch die Stirn und sagte: »Ich wusste gar nicht, dass wir mit dem Himmel in Verbindung stehen.«
    »Militärgeheimnis, Sir.« Woodfordi tippte sich an die Nase. »Ich hätte es Ihnen eigentlich gar nicht sagen sollen, aber ich denke, das geht schon in Ordnung, weil Sie doch kaiserlich sind und so.«
    »Und wieso kriegen Sie keine Verbindung?«, fragte Pyrgus, der nur widerwillig zum eigentlichen Thema zurückkehrte.
    »Es könnte an diesem Ort hier liegen, Sir«, sagte Woodfordi ernst. »Beim letzten Mal war der Empfang auch schon nicht so gut, um die Wahrheit zu sagen. Um uns herum ist viel vulkanische Aktivität. Bodenschwingungen beeinträchtigen den Energiefluss und werfen versteckte Blitzfelder auf. Das wirkt sich auf das Kommunikationsnetz aus. So ähnlich wie umgekehrt funktionierende Transportportale. Ich werde es weiterhin versuchen, wenn Sie möchten, Sir, aber ich denke, dass es wohl nicht besser werden wird, ehe wir das Kerngebiet der Wüste verlassen haben.«
    Doch Pyrgus hörte plötzlich gar nicht mehr zu. Er wirkte, als wäre ihm gerade siedend heiß etwas eingefallen.
    »Was ist denn?«, fragte Nymph.
    »Portale!«, sagte Pyrgus. Er blickte sich

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