Der Elfenpakt
Technik bewältigen kann. Eine Gaukelarmee, die tatsächlich in der Lage ist zu kämpfen, bringt niemand zustande, ganz egal, wie reich er ist.«
»Entschuldigen Sie, Sir, das ist ja alles sehr interessant«, sagte Woodfordi, »aber es hilft uns nicht herauszufinden, ob diese Armee dort unten echt ist oder nicht.«
»Nein«, stimmte Pyrgus zu. Er wollte sich aufrichten. »Der einzige Weg, das herauszufinden…«
Sofort brach wieder Streit aus. »Du kannst da nicht runtergehen«, sagte Nymph. »Es ist zu gefährlich.« Sie warf einen Blick auf das Dämonenlager und fügte hinzu: »Ich gehe.«
»Meine Aufgabe«, erbot sich Woodfordi. »Ich habe eine Spionageausbildung.«
Pyrgus sah ihn erstaunt an. »Wirklich?«
Woodfordi schüttelte den Kopf. »Keine richtige, Sir. Aber die Lady hat Recht – wir können nicht zulassen, dass ein Prinz dieses Risiko auf sich nimmt.«
Sie stritten eine Weile herum und einigten sich dann widerwillig darauf, alle zusammen zu gehen, aber nur unter der strikten Voraussetzung, dass niemand versuchte, den Helden zu spielen.
Wie sich herausstellte, waren auch keine Helden vonnöten, denn Beleths gesamte Armee entpuppte sich als so immateriell wie ein Mondstrahl.
Woodfordi fuhr mit der Hand mitten durch einen patrouillierenden Wachtposten. »Was geht hier vor?«, flüsterte er, mehr zu sich selbst.
»Ich weiß nicht«, sagte Pyrgus. »Aber ich weiß, dass wir den Palast darüber informieren müssen. Befinden Sie sich immer noch außerhalb der Sendereichweite, Woodfordi?«
»Ich fürchte, ja, Sir.«
»Dann müssen wir sofort zurück zum Flieger.«
NEUNUNDNEUNZIG
I ch glaube nicht, dass ich hypnotisiert werden kann, Mr. Fogarty«, sagte Henry.
Fogarty kramte in einer seiner Blechdosen herum. »Wie kommst du denn darauf?«, fragte er.
»Als kleiner Junge bin ich mal auf die Bühne gebeten worden. Dem Erhabenen Svengali ist es nicht gelungen, mich zu hypnotisieren.«
»Der Erhabene was?«, schnaufte Fogarty.
»Ich glaub, das war nicht sein richtiger Name«, sagte Henry.
»Aha!«, rief Fogarty aus. Er holte eine alte Taschenuhr aus der Dose und begann, die verhedderte Kette von einem Wirrwarr aus Elektrodrähten zu befreien. »Mit Kindern geht es nicht so einfach – ihre Konzentrationsfähigkeit entspricht der von Goldfischen. Aber inzwischen hat sich bei dir ja vielleicht was getan?«
Henry beobachtete beklommen, wie Mr. Fogarty seine Uhr freilegte. Trotz seiner schlechten Erfahrung mit dem Erhabenen Svengali hatte er das beunruhigende Gefühl, dass es Mr. Fogarty möglicherweise doch gelingen würde. »Sie werden … mich doch nicht irgendwelche komischen Sachen anstellen lassen?«, fragte er.
»Himmelherrgott noch mal, Henry!«, rief Fogarty ungeduldig aus. »Wir sind im Krieg, die Dämonen fallen bei uns ein, du wurdest vom Prinzen der Finsternis manipuliert und entführt, und da hast du Schiss, ich könnte dich dazu bringen, dir einen Finger in den Hintern zu stecken und zu bellen wie ein Hund? Das hier ist eine ernste Angelegenheit!«
»Entschuldigen Sie, Mr. Fogarty«, sagte Henry. Es spielte gar keine Rolle. Wahrscheinlich würde es sowieso nicht funktionieren. »Was soll ich tun?«
»Setz dich einfach hier hin und schau auf die Taschenuhr.« Fogarty begann, das antike Stück am Ende der Kette hin- und herschwingen zu lassen. »Deine Augen folgen immer nur der Uhr.«
Der Erhabene Svengali hatte keine Uhr benutzt. Er hatte den Leuten einfach in die Augen gestarrt und dabei seltsame Handbewegungen gemacht. Hoffentlich wusste Mr. Fogarty, was er da tat. Und was passierte, wenn er Henry tatsächlich in Hypnose versetzte, ihn aber nicht wieder wach bekam? Trotzdem folgte er mit seinen Augen der Uhr, die wie ein langes, langsames Pendel hin- und herschwang.
»Schwer«, sagte Mr. Fogarty. »Deine Augen werden schwer …«
Henrys Augen wurden tatsächlich schwer, aber das war wirklich nicht besonders erstaunlich. Wenn man die Augen hin- und herrollte, wurden sie müde, und wenn sie müde wurden, fühlten sie sich schwer an. Das hieß noch lange nicht, dass man gerade auf dem Weg in die Hypnose war.
»So schwer, dass du sie kaum noch offen halten kannst«, ließ sich Fogartys monotone Stimme vernehmen.
Henry merkte, wie ihm die Augen zufielen, und riss sie wieder auf. Wenn er zuließ, dass sie sich schlossen, würde er Probleme bekommen, das wusste er. Er hatte Paul McKenna im Fernsehen gesehen. Es wurde nicht genau gezeigt, wie er es anstellte – wahrscheinlich,
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