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Der Elfenpakt

Titel: Der Elfenpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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gelegen und sich gefühlt wie durch den Fleischwolf gedreht – wahrscheinlich sah er sogar noch schlimmer aus. Von der Zeitspanne dazwischen wusste er nichts mehr.
    Henry und Kitterick!
    Unter Schmerzen stemmte er sich in eine sitzende Position. »Und meine Freunde?«, keuchte er.
    »Deine Freunde sind besser dran als du«, sagte der kleine Mann. »Der andere Junge hat eine leichte Prellung an der Schulter und eine kleine Schnittwunde am Kopf, aber das ist auch schon alles. Er scheint gegen das Gift sogar ziemlich resistent zu sein – er war der Erste von euch, der wieder aufgewacht ist. Der Trinianer hat einen gebrochenen Arm, aber der fängt schon wieder an zusammenzuwachsen, du weißt ja, wie das bei Trinianern ist. Du warst der Einzige, um den ich mir wirklich Sorgen gemacht habe.«
    Pyrgus sah sich um. »Wo sind die anderen?« Er merkte, wie seine Stimme wieder kräftiger wurde und sein Körper sich schon viel besser anfühlte. Vielleicht konnte er ja bereits aufstehen … und tatsächlich gelang es ihm zu seiner Überraschung ohne größere Schwierigkeiten.
    Der kleine Mann mit dem spärlichen Haar – er trug das Zeichen der Ärztegilde auf seiner Jacke – beobachtete ihn interessiert. Als Pyrgus schließlich aufrecht stand (ein wenig keuchend und gegen die Wand gelehnt), sagte er: »Sie säubern sich gerade drüben im Waschraum.« Er nickte zu einer Tür hinüber. »Das solltest du besser ebenfalls tun – dir steht ein Besuch bevor.«
    Sie standen in einer kleinen Diele, die mit roh gezimmerten antiken Möbeln eingerichtet war. »Ein Besuch?«, wiederholte Pyrgus. »Bei wem?«
    »Lord Hairstreak verlangt dich zu sehen«, erklärte der Arzt.
    Im Waschraum war Kitterick gerade dabei, Henry mit einem Handtuch das Blut vom Kopf zu wischen. Danach wirkten beide tatsächlich schon wieder ganz okay.
    »Wir werden zu Hairstreak gebracht«, platzte Pyrgus heraus. »Da sollten wir uns überlegen, was wir sagen.«
    Kitterick trat einen Schritt zurück, um sein Werk zu bewundern, und warf das Handtuch beiseite. Er lächelte Henry kurz zu, dann sagte er zu Pyrgus: »Ich schlage vor, Sir, dass wir Ihrer Majestät eine dringende Nachricht überbringen wollten.«
    »Tolle Idee, Kitterick«, sagte Pyrgus bewundernd. »Und warum mussten wir dazu im Gebüsch herumschleichen?«
    »Herumschleichen, Sir? Wohl kaum. Wir, rechtmäßige Abgesandte Ihrer Majestät und des Purpurpalastes, liefen gerade die Auffahrt hinauf, als uns durch ein defektes Sicherheitssystem gesteuerte mechanische Apparate anfielen.«
    Pyrgus runzelte die Stirn. »Wurden wir denn nicht im Gebüsch gefunden?«
    »In der Tat, Sir, höchstwahrscheinlich schon. Genau an der Stelle, wo uns die mechanischen Apparate hingehetzt haben.«
    »Meinst du, dass er uns das abkauft?«, fragte Henry. Sein Gesichtsausdruck wirkte skeptisch.
    »Natürlich nicht, Sir, aber es wird ihm schwer fallen zu beweisen, dass es anders war.«
    »Ich verstehe. Und so ist also sein blödes Sicherheitssystem schuld«, sagte Pyrgus, der plötzlich lächeln musste.
    Kitterick lächelte selbstzufrieden zurück. »Ein weiterer Punkt für uns.«
    »Genial!«, rief Pyrgus. »Wie gefällt dir das, Henry?«
    Henry zuckte mit den Schultern und wandte sich ab, als ginge ihre Geschichte ihn nicht das Geringste an.
    »Okay«, sagte Pyrgus kurz und bündig. »Lasst uns zu meinem Onkel gehen.« Er drängte sich durch die Tür des Waschraums und hielt inne. Zu dem kleinen Arzt hatte sich ein Mann gesellt, den Pyrgus nie zuvor gesehen hatte. Er war jung und hoch gewachsen, schlank und hatte blondes Haar.
    Seine Haut war sehr blass.

 
ACHTUNDDREISSIG
     
    D icht aneinander gedrängt und mit argwöhnischen Blicken betraten die drei den Raum.
    »Pyrgus!«, kreischte Blue. Sie wollte schon auf ihn zueilen, hielt aber inne. Direkt hinter ihrem Bruder stand Hairstreaks Vampir. Eine schmale Hand ruhte leicht auf Pyrgus’ Schulter.
    Blue wich einen Schritt zurück. Hinter ihrem Rücken stieß Flapwazzle ein tiefes, drohendes Knurren aus. Henry und Kitterick standen neben Pyrgus. Inzwischen wirkten alle drei wieder völlig intakt, und nichts deutete mehr darauf hin, dass man sie misshandelt hatte.
    »Geht es dir gut, Henry?«, fragte Blue leise.
    »Ja.« Henry verzog keine Miene.
    »Pyrgus?«
    »Wir hatten eine vertrauliche Nachricht für dich, Blue«, sagte Pyrgus und verdrehte auf seltsame Art die Augen, als wollte er ihr ein Zeichen geben.
    »Kitterick?«
    »Es ging mir nie besser, Madam. Gesund wie ein

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