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Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Titel: Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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den Tisch zustimmendes Gemurmel erklang.
    »Gut gesprochen.« Dr.   Philenor nickte und hakte ein weiteres Kästchen auf seinem Bewertungsbogen ab. Er sah wieder zu Brimstone auf und lächelte jetzt tatsächlich. »Und was hat es mit diesem unsichtbaren Gefährten auf sich, von dem ich da gehört habe?«
    Brimstone erstarrte. Jemand musste ihn verpetzt haben und jetzt saß er in der Falle. Aus langer Erfahrung wusste er, dass er der Einzige war, der George sehen konnte, sodass er, wenn er Georges Existenz zugab, geradezu um eine Diagnose als Schizophrener mit Wahnvorstellungen bettelte   – und damit um seine Eintrittskarte für die dauerhafte Verwahrung. Andererseits würde der EH K-Helm auf der Stelle anzeigen, dass er log, wenn er George verleugnete. Das würde einen sofortigen Eingriff nach sich ziehen, der ihn achtzehn Monate lang dahinvegetieren ließe, bis sein Gehirn wieder verheilt war. Aber es gab ja noch Plan B.   Schließlich hatte er nie ernsthaft damit gerechnet, dass er sich vor der Überprüfungs-Kommission rausreden könnte. Er hob den kleinen Finger seiner linken Hand und drehte ihn gegen den Uhrzeigersinn, was er als geheimes Signal mit George vereinbart hatte, damit der in Bereitschaft war. George setzte sich aufrecht hin, leckte sich die Lippen und ließ ein sehr anständiges Grollen erklingen.
    Aber das war bloß die Bereitschafts-Position. Es gab ja immer noch die Möglichkeit, ohne Einsatz von Gewalt zu entkommen. Brimstone sah Dr.   Philenor in die Augen und lächelte zurück. »Ich nehme an, Sie sprechen von meinem
imaginären
Freund?«, sagte er gelassen. »Dem kleinen Freund, den ich   … mir ausgedacht habe   … um in den langen Tagen und Nächten meiner einsamen, aber therapeutisch notwendigenund medizinisch-ethisch vertretbaren Einzelhaft Gesellschaft zu haben?« Es gab eine winzige Chance, dass der Helm nicht reagierte. Seine Antwort war immerhin nicht völlig erlogen gewesen. Er
hatte
George mit seinen Gedanken aus den entsetzlich gefährlichen Höllenregionen jenseits der tiefsten Tiefen von Hael heraufgeholt. Und zu den Techniken, die er dabei eingesetzt hatte, hatte auch die visuelle Vorstellungskraft gehört. Ein lebendiger Endolg hätte diesen Betrug sofort bemerkt, aber vielleicht kam er damit beim EHK durch.
    Dr.   Philenor blickte auf den Minibildschirm, der in die Armlehne seines Sessels eingelassen war, aber wenn dieser rot aufleuchtete (oder auch nur bernsteinfarben), dann gab er das nicht zu erkennen, als er fragte: »Haben Sie diesem Freund einen Namen gegeben?«
    Brimstone kämpfte gegen den Drang, über seine Schulter zu schauen. »George«, sagte er.
    Fragend blickte Dr.   Philenor ihn an. »Wie bitte?«
    »George«, sagte Brimstone ein bisschen lauter.
    »Sie haben ihm
meinen
Vornamen gegeben?«
    Brimstone nickte heftig. »Ja, natürlich. Welch besseren Gefährten hätte ich in den Stunden meiner Not haben können? Ich habe viele Stunden mit imaginären Gesprächen verbracht, in denen ich mir vorzustellen versuchte, was Sie mir für Weisheiten mitgeteilt hätten, wenn Sie wirklich da gewesen wären, was ich natürlich keinen Moment wirklich geglaubt habe.« Wieder lag genau so viel Wahrheit in seinen Worten, um den Helm zu narren   … wenn er richtig viel Glück hatte.
    Philenor, dieser Idiot, reagierte immer noch nicht. »Wollen Sie mir sagen, Dr.   Brimstone, dass Sie nicht glauben, dass dieser Gefährte
tatsächlich existiert

    George beugte sich herab und flüsterte: »Welchen soll ich Ihrem Wunsch gemäß zuerst abschlachten?«
    »Keinen, solange ich kein Zeichen gebe«, zischte Brimstone zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Erbegann, den Verdacht zu hegen, dass der Helm vielleicht kaputt war   – psychiatrische Geräte waren sehr empfindlich. Um diesen Gedanken zu erproben, sagte er laut und deutlich zu Dr.   Philenor: »Natürlich nicht. Er ist ein vollständiges Produkt meiner Einbildungskraft.« Es war völlig unmöglich, dass eine so glatte Lüge dem Helm entgehen konnte, es sei denn, er funktionierte nicht. Natürlich ein Risiko, aber wenn er wusste, dass der EHK kaputt war, Dr.   Philenor aber nicht, dann kam er sogar mit einem Mord durch. Wenn andererseits der Alarm losging, konnte er immer noch Plan B in Gang setzen und George anweisen, die Überprüfungs-Kommission abzuschlachten, und sich dann mit seiner Hilfe aus der Anstalt kämpfen.
    Dann passierte etwas sehr Merkwürdiges. Brimstone sah genau, wie es auf Philenors

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