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Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Titel: Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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Auch wenn die Vorkehrungen eher informell waren, blieb es doch eine Tatsache, dass er auf diplomatischer Mission war. Weiterhin war es eine Tatsache, dass er das Protokoll ignoriert, Abkommen umgangen und Madame Carduis offiziellen Spion (umsichtig als Persönlicher Assistent des Kronprinzenbezeichnet) gemieden hatte, seiner Entourage entwischt und verschwunden war, um seine eigene Mission auszuführen. Es war praktisch Verrat, aber was sollte er tun, wenn das Leben Tausender unschuldiger Tiere auf dem Spiel stand?
    »Du hast mir nie den versprochenen Wein geschickt«, sagte Corin grinsend, als sie sich die Hände schüttelten.
    Pyrgus lächelte düster. »Ich war leider verhindert. Genauer gesagt sind wir in einer ziemlichen Notsituation.«
    Corin winkte ihn zu einem Stuhl und zog sich einen zweiten daneben. Diese Geste war typisch und nicht nur, weil Pyrgus und er alte Freunde waren. Corin war jemand, der Förmlichkeiten nicht mochte und nie den Drang verspürt hatte, hinter einem großen Schreibtisch zu sitzen, um Leute zu beeindrucken. »Hab mir schon gedacht, dass es Probleme gibt, sonst wärst du nicht so schnell wieder hier. Geht es um deine Nichte?«
    »Eigentlich nicht«, sagte Pyrgus. »Sie war in Haleklind   – wir nehmen sogar an, dass sie immer noch da ist   –, aber das ist nicht das Problem.«
    »Ich fürchte, von deinem Mantikor-Weibchen gibt es noch keine Neuigkeiten«, sagte Corin. »Aber ich bin mir sicher, dass es ihr gut geht. Sie hat sich bestimmt inzwischen einer der größeren Herden angeschlossen.«
    »Also   …«, sagte Pyrgus voller Unbehagen. Dies war der Punkt, von dem an es kein Zurück mehr gab. Er war kurz davor, mit dem Bürger einer mutmaßlichen Feindesnation über die Politik des Elfenreiches und über militärische Pläne zu diskutieren. Aber Corin hätte er auch sein Leben anvertraut. »Also, genau über diese Mantikore wollte ich mit dir sprechen   …«
    »Das dachte ich mir schon. Ich vermute, du hast die Gerüchte gehört?«
    »Was für Gerüchte?«, fragte Pyrgus schnell.
    »Es wird getuschelt, dass die Tafel plant, die Mantikore zu militärischen Zwecken einzusetzen. Sie in Kriegspferde zu verwandeln oder so etwas.«
    Plötzlich wurde Pyrgus bewusst, dass er sich nie vorgestellt hatte, wie die Mantikore eigentlich genau eingesetzt werden sollten. »Glaubst du, das ist wahr?«, fragte er.
    Corin schüttelte den Kopf. »Absoluter Unsinn. Um einen ausgewachsenen Mantikor zu besteigen, müsste ein Soldat Spagat machen. Und selbst wenn er raufkäme, könnte er ihn doch niemals kontrollieren. Mantikore sind wilde Tiere, Pyrgus. Prächtige Tiere, aber du weißt doch selbst, wie schwierig sie sind. Schwierig und unberechenbar. Den einen Augenblick äsen sie noch friedlich und im nächsten zerreißen sie einen schon in Stücke.«
    »Dann glaubst du also, an den Gerüchten ist nichts dran?«
    »Das habe ich nicht gesagt. Ich habe nur gesagt, man kann Mantikore nicht wie ein Pferd einsetzen. Man könnte sie vielleicht trotzdem als Waffen benutzen.«
    »Wie denn?«
    Corin breitete in einer hilflosen Geste die Hände aus und lächelte breit. »Glaubst du, die Tafel der Sieben informiert mich über ihre Pläne?« Das Lächeln verschwand und trocken fügte er hinzu: »Aber ich kann natürlich spekulieren. Zumindest kann ich dir sagen, was ich tun würde, wenn ich Mantikore als Waffen einsetzen wollte.«
    »Und das wäre?«
    Corin holte tief Luft und ließ sie in einem Seufzer wieder entweichen. »Ich würde sie zusammentreiben, sie mit Johanniskraut füttern und dann in einer Stampede auf eure Armee loslassen.«
    Pyrgus starrte ihn an. »Ihr Götter!«, rief er aus, als ihm die Vorstellung allmählich klar wurde. Johanniskraut brachte Mantikore zur Raserei. Eins der Riesenviecher konnte ein Dutzend Soldaten töten, bevor man es selbst erledigen konnte. Eine ganze Herde würde innerhalb von Minuten eine gesamte Armee vernichten. Es würde zu einem unvorstellbaren Blutvergießen kommen.
    Corin zuckte mit den Schultern. »Vielleicht passiert das gar nicht, Pyrgus   – das sind bloß Gerüchte. Vielleicht plantdie Tafel der Sieben so etwas überhaupt nicht. Haleklind ist voller Klatsch und Tratsch.«
    Pyrgus sagte: »Wusstest du, dass an der Grenze zum Elfenreich eine gigantische Herde zusammengetrieben worden ist?«
    »Von Mantikoren? Nein, das wusste ich nicht.« Ernst blickte er Pyrgus an.
    Der schloss kurz die Augen, öffnete sie dann wieder und sagte: »Wir haben

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