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Der endlose Tod

Der endlose Tod

Titel: Der endlose Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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mögliche Art. Es ist mir gelungen, dies bis jetzt zu vergessen.«
    Jedoch nicht besonders gut, denn ich hatte bemerkt, dass etwas mit ihr nicht stimmte. »Erzähle es mir.«
    Sie hörte auf zu nähen und seufzte tief. »Es war heute Nachmittag, als wir einige von Mutters Freundinnen empfingen. Selbst wenn sie mich nicht ansieht, sofern sie es vermeiden kann, musste ich anwesend sein. Normalerweise ist es erträglich, aber Mrs. Hardinbrook steckte ihren Kopf mit dieser Giftspritze Mrs. Osburn zusammen. Sie sprach gerade laut genug, dass ich es hören konnte, aber nicht laut genug, dass ich dazu eine Bemerkung hätte machen können. Du weißt, wie sie ...«
    »Ja, ich habe es in der Praxis gesehen. Erzähle weiter.«
    »Sie erging sich in Nettigkeiten über mich, aber was sie sagte, war dennoch voller Bosheit.«
    »Was sagte sie denn?«
    »Nun, es ging darum, wie viel Glück ich doch gehabt habe, dass Lord James mich ausgesucht hat. So viel Glück, dass ich nicht doch noch als alte Jungfer geendet bin. Man könnte glauben, dass James und ich nicht gemeinsam zu unserer Bestimmung gefunden hätten oder dass er Mitleid mit mir gehabt hätte oder etwas Ähnliches.«
    »Die Hexe«, sagte ich ruhig.
    »Und dann fing sie an, über all das Geld zu sprechen, das er bekäme, wenn wir erst verheiratet seien, und implizierte gleichsam, dass dies der Grund für seinen Heiratsantrag gewesen sei. Sie lachten darüber, da sie es als Scherz präsentiert hatte, aber es war kein nettes Lachen. Ich blickte sie an, um sie wissen zu lassen, dass ich es gehört hatte, und alles, was sie tat, war, zurückzulächeln und so zu tun, als sei nichts vorgefallen. Wie sehr ich sie hasse.«
    »Sie ist eindeutig eine Närrin und nicht wert, dass du dir Gedanken über sie machst.«
    »Das versuche ich zu denken, aber es ist schwer. Ich weiß nicht, wie eine Person jeden Sonntag zur Kirche gehen kann, wo sie so genau zuzuhören scheint, um sich dann so zu benehmen, wie sie es mir gegenüber tut. Das ist bösartig.«
    »Um so mehr, da sie weiß, was sie dir antut.«
    Für einen Moment presste sie die Lippen zusammen, und ihr stand das Wasser in den Augen. »Du weißt nichts davon, aber als du verletzt von Mrs. Montagu zurückkämest...«
    »Was?«
    »Nun, ich hörte zufällig, wie diese garstige Frau unsere Mutter fragte, wer deinen Teil von Großvaters Erbe bekäme, wenn dir etwas zustoßen sollte.«
    Dies verblüffte mich wegen der schlechten Manieren, überraschte mich aber nicht allzu sehr.
    »Ich – verdammt noch mal! – ich ducke mich stets innerlich wie ein Kind, wenn ich sie sehe, und warte darauf, dass das nächste Gift aus ihr herausspritzt. Manchmal weiß ich, was sie als Nächstes sagen wird und wie sie es sagen wird, und dann sagt sie es tatsächlich, als ob sie meine Gedanken hören könne. Ich weiß nicht, wie Dr. Beldon es mit ihr aushält. Manchmal ist alles, was ich tun möchte ...« Eine ihrer Hände ballte sich zu einer Faust, dann entspannte sie sich wieder. »Aber wenn ich dies tun würde, würde ich mich hinterher schrecklich fühlen.«
    »Nicht annähernd so schlecht wie Mrs. Hardinbrook. Sie würde sich viel schlechter fühlen.«
    Sie blickte auf, und in ihren Augenwinkeln war ein Lächeln zu erahnen.
    »Glaubst du?«
    »O ja. Sie würde sich furchtbar fühlen. Kannst du dir ihre Bestürzung vorstellen, wenn sie versucht, die blauen Flecken mit Reismehl zu verdecken? Es gäbe nicht genügend von diesem Stoff auf der gesamten Insel, um diese Aufgabe gut genug zu erfüllen.«
    Elizabeth stimmte in meinen Übermut ein, indem sie spekulierte: »Ich könnte ihr ein blaues Auge verpassen ...«
    »Ihr ein oder zwei Vorderzähne ausschlagen ...«
    »Ihr Haar abschneiden und ihre Perücken in den Brunnen werfen ...«
    »So weit würde ich nicht gehen, denn dies würde das Wasser verschmutzen.« Da lachte sie laut heraus, und als das Gelächter verklungen war, sah ich, dass ihre gute Laune zurückgekehrt war.
    »Na also«, meinte ich. »Das nächste Mal, dass du sie zu Gesicht bekommst, versuche dir vorzustellen, dass sie tatsächlich so aussieht. Sie würde verrückt werden bei dem Versuch, herauszufinden, was dich so sehr amüsiert.«
    »Ich weiß nicht, wie ich ohne dich auskommen soll, kleiner Bruder.«
    »Du wirst nicht so weit entfernt leben. Ich werde dich so oft besuchen, dass ihr, du und James, mein Gesicht bald satt haben werdet.«
    »Niemals.« Sie nahm ihre Näharbeit wieder auf. »Aber ich weiß, dass sich die Dinge ändern

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