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Der endlose Tod

Der endlose Tod

Titel: Der endlose Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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mit, wobei ich anmerkte, dass ich verwundet worden war, jedoch nur leicht, und dass es mir schon wieder viel besser gehe. Ich erzählte wenig über Nat und seinen großen Kumpanen, nur, dass sie getötet worden waren, doch kein Wort darüber, wer sie getötet hatte. Fast hätte ich die gesamte Angelegenheit ausgelassen, schrieb dann aber doch weiter und erzählte sie ihm.
    Vater und ich hatten uns lange darüber unterhalten, oder vielleicht sollte ich sagen, er hörte zu, während ich sprach. Es war nicht leicht gewesen, den fatalen Kontrollverlust zuzugeben, aber es in mir unter Verschluss zu halten, wäre noch schlimmer gewesen. Mehrere Nächte danach wurde ich von der Erinnerung an Nats rotes Gesicht und das Gefühl seines Fleisches zwischen meinen Fingern, als ich das Leben aus ihm herausquetschte, heimgesucht. Wie ein moderner Pilatus wusch ich mir jedes Mal die Hände, wenn das Bild vor meinem geistigen Auge auftauchte. Gott sei Dank wurde ich nicht mehr von schlechten Träumen gequält.
    Vielleicht, weil Nats Tod mir so lebhaft vor Augen stand, dachte ich weniger daran, wie ich seinen Freund getötet hatte. Ich dachte, es liege daran, dass er so begierig darauf gewesen war, meinen Vater zu ermorden. Es mag einfacher sein, eine solche Last zu tragen, wenn man jemand anders verteidigt, als wenn man von selbst jemanden angreift, aber ab und zu konnte ich trotzdem noch den Aufprall an meiner Tischkante spüren, der sich in meine Arme fortgesetzt hatte, als ich dem Mann den Tisch in den Rücken gerammt hatte. Wenn dies passierte, wusch ich meine Hände.
    Sehr zu meinem Abscheu bejubelten Nash und andere mich als Helden der Stunde, eine Ehre, ohne die ich gerne gelebt hätte. Müde beteuerte ich, dass mein Heldentum einer schlechten Einschätzung und einem unglücklichen Zufall zuzuschreiben sei, und bat darum, dass über die Angelegenheit nicht mehr gesprochen würde. Daraufhin dachte man, ich sei zu bescheiden. Die Geschichte sprach sich trotzdem herum und wurde beim Weitererzählen zu meinem Kummer immer uferloser. Nur Vater und Beldon, beide Kriegsveteranen, schienen es zu verstehen. Zu Hause wurde über das Thema kaum jemals gesprochen. Ich machte weiter wie üblich und gab vor, mich von meinen Verletzungen zu erholen; und allmählich arbeitete die Zeit mit ihrem Zauber, mit dem die gegenwärtigen Sorgen vergangene Nöte verdrängten.
    Die meisten zumindest. Die Blutung verwirrte mich oft. Warum hatte ich mich nicht aufgelöst, so dass eine rasche Heilung einsetzte, als der Schuss mich getroffen hatte? Obwohl die Pistolenkugel mich wie zuvor völlig durchdrungen hatte, blieb ich diesmal mit einer blutenden Wunde zurück. In Diskussionen mit Vater und Elizabeth zu diesem Thema kamen wir schnell zu dem Schluss, dass die fremde Materie der Holzsplitter in meinem Körper dies auf irgendeine Art verhindert habe. Diese Theorie wurde von der Tatsache untermauert, dass ich nach ihrer Entfernung wieder in der Lage gewesen war, mich aufzulösen. Obgleich wir keine Erklärung dafür hatten, warum dies so war, wollte ich keine weiteren Untersuchungen anstellen und hatte, zu ihrer großen Erleichterung, versprochen, dass ich mein Bestes tun wollte, gefährliche Situationen in Zukunft zu vermeiden.
    Der Montagusche Haushalt hatte sich ebenfalls ein wenig beruhigt, als die Tage ohne weitere Invasionen vergingen, aber er hatte einiges an Eigentum verloren, einschließlich zweier guter Kutschpferde, mehrerer Stücke Vieh und aller Nahrungsmittel, die herumgelegen hatten, wie jene verschwundenen Schinken. Ihre Verluste waren unwichtig in Anbetracht der Tatsache, dass niemand verletzt worden war. Andere Häuser, die auf ähnliche Weise ausgeraubt worden waren, hatten dieses Glück nicht gehabt, da die Rebellen auf ihrer Suche nach Beute keineswegs gezögert hatten, Leute anzugreifen und sogar zu ermorden.
    Nach seiner Rückkehr von der Diebesjagd mit Nash hatte Norwood von der traurigen Neuigkeit berichtet, dass alles offensichtlich in Walfangboote geladen und nach Connecticut transportiert worden sei.
    »Ich weiß nicht, wie sie das mit den Pferden und dem Vieh geschafft haben, aber ihre Gier muss ihnen wohl den Mut und den Einfallsreichtum für diese Aufgabe verliehen haben«, meinte er. »Wir fanden die Stelle am Strand, an der sie alles einluden und ablegten. Das Wasser war spiegelglatt; also mussten sie es schnell nach Hause geschafft haben. Es gab leider keine andere Spur von ihnen, als wir ankamen.«
    »Was ist mit den

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