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Der endlose Tod

Der endlose Tod

Titel: Der endlose Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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anderen Soldaten, die sie verfolgt haben?« fragte ich.
    Er lachte. »Von ihnen gab es ebenfalls kaum eine Spur. Sie gingen ihre Aufgabe mit viel Enthusiasmus, aber wenig Orientierungssinn an und verirrten sich in der Dunkelheit. Die armen Kerle waren so durchgefroren und ermüdet, da sie die ganze Nacht hindurch Schatten nachgejagt waren, dass sie aussahen wie ein Rudel streunender Hunde, als wir sie fanden. Ihre Uniformen waren durchnässt und schlammig, ihre Gesichter waren schweißüberströmt, und die Wichse von ihren Schnurrbärten verschmierte ihre Gesichtszüge; ich glaube, sie waren unglücklicher über ihren eigenen Zustand als darüber, dass sie ihre Opfer verloren hatten.«
    Nash war ebenso enttäuscht wie ärgerlich über das Entkommen der Flüchtigen gewesen, da dies ein schlechtes Licht auf seine Fähigkeit warf, den Frieden in der Gegend, die ihm zugeteilt worden war, aufrechtzuerhalten. Nicht dass seine kommissarischen Pflichten von ihm verlangten, sich oft als Soldat zu betätigen, aber die Aktionen der Rebellen bedrohten seine eigene Bezugsquelle. Schließlich wurde ein Dutzend seiner Männer trotz Mrs. Montagus (und Vaters) Widerspruch zur Unterbringung in den nun leer stehenden Ställen abkommandiert.
    Unglücklich darüber, dass seinem Vorschlag auf solch kühle Art begegnet wurde, drängte Nash rücksichtslos voran und betonte, dass Menschen und Eigentum sicherer seien, wenn Truppen anwesend waren. Er gab sein Wort auf die Integrität ihres Verhaltens, und bisher hatte es noch keinen Ärger mit ihnen gegeben. Offensichtlich hatte mein letzter Besuch wegen des armen Bradfordmädchens ihm einen heiligen Schrecken eingejagt, und er hatte diese Furcht an seine Männer weitergegeben. Vater hatte später gehört, dass der Schuldige bestraft worden war, wenn auch im Stillen, da es der Armee widerstrebte, ihre schmutzige Wäsche vor Zivilisten zu waschen. Dies war keine sehr kluge Politik, da die aufgebrachten Zivilisten daraus nur schließen mussten, dass für sie nichts getan werde. Aber zumindest in diesem Fall wussten wir es besser und vertrauten darauf, dass die Dinge relativ friedlich bleiben würden.
    Trotz dieser Übereinkunft begann Vater seinen Standpunkt deutlich zu machen, indem er fast jeden Tag zu einem kurzen Besuch hinüberging, um zu sehen, wie die Lage für seine Herzensdame aussah, eine Höflichkeit, die von ihr sehr geschätzt wurde. Er erweiterte dies auf andere Gefallen, wie etwa die »Leihgabe« von zweien unserer Pferde und einer Milchkuh, damit sie nicht festsäße oder ohne Quelle für Butter und andere lebensnotwendige Dinge sei. Trotz all seiner Habgier machte Nash nicht die geringsten Anstalten, dort Vorräte für seine eigenen Leute zu sammeln. Ich hatte mich zu jener Zeit dort aufgehalten, und obwohl Nashs Blick schärfer geworden war, wurde er wieder trübe, wenn er zufällig dem meinen begegnete. Seit jenem letzten Gespräch schienen wir eine stille Übereinkunft getroffen zu haben, so dass es unnötig war, den Mann zu Wohltätigkeit zu drängen. Er war zu seinem eigenen Entschluss gekommen und hatte sich entschieden, sich möglichst jeden Ärger zu ersparen.
    Natürlich gab ich nicht alles davon an Oliver weiter, aber ich füllte ein oder zwei Seiten mit Neuigkeiten, die er hoffentlich interessant finden würde. Zu seiner Erheiterung erzählte ich ihm ausführlich alles über unsere Hausgäste, einschließlich des Gesprächs, das ich soeben mit Lady Caroline geführt hatte.
    Wenn sich die Angelegenheit so entwickelte, wie ich dachte, würde Lord James Norwood bald unser Verwandter sein. Ich fragte Oliver, ob er eine Meinung zu dem Herzog von Norbury und seiner Familie habe, und schloss mit dem Wunsch nach einer raschen Antwort auf meine Frage nach Miss Nora Jones, ohne Rücksicht darauf, wie diese Neuigkeiten aussähen.
    Nachdem ich dies erledigt hatte, nahm ich noch mehr Papier heraus und begann mit meiner Anrede an Nora. Was folgte, war kurz, kam jedoch von ganzem Herzen, das ich vor ihr ergoss. Ich hatte viele neue Fragen über mich selbst und noch viel mehr über sie. Schließlich drückte ich noch meine Hoffnungen und Gebete für ihr Wohlbefinden aus. Es schien nicht genug zu sein, aber es war alles, was ich hatte, bis ich von ihr hören würde.
    Und ich würde lange warten müssen, sofern sie nicht meinen ersten Brief inzwischen erhalten hatte. Die Antwort könnte bereits zu mir unterwegs sein, oder vielleicht schon morgen eintreffen. Die Hoffnung begleitete mich

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