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Der endlose Tod

Der endlose Tod

Titel: Der endlose Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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an, und hören Sie zu ...« Und er gehorchte.
    Ich beendete die Angelegenheit mit ihm rasch, indem ich ihn ohne Erinnerung an das, was er durchlebt hatte, zurückließ, nur mit einem tiefen Bedürfnis, sich einen ehrlichen Weg für sein Leben zu suchen. Dies beruhigte mich und wurmte mich gleichzeitig, denn ich wusste, dass ich zumindest versuchte, das Richtige zu tun, doch meine gemeinere Seite wünschte sich sehr stark, ihn über die Klippe zu werfen, wie er es mir hatte antun wollen. Und vielleicht hätte ich es zornentbrannt tatsächlich getan, aber nicht jetzt. Es gab keinen Anlass dazu. Abgesehen davon war sein Tod es nicht wert, dass er auf meinem Gewissen lastete.
    Er schlief oder befand sich in einem Zustand, der dem sehr nahe kam, und würde so bleiben, bis Ash ihn aufweckte. Ash selbst war zu sehr mit seinen eigenen Problemen beschäftigt gewesen, um das wahrzunehmen, was nur einige Yard von ihm entfernt geschehen war. Er drehte uns den Rücken zu, so dass ich mir keine Sorgen machte, dass er etwas gesehen haben könnte. Ich ging hinüber und stieß ihn mit dem Fuß an.
    Er brach in einen sehr kreativen Schwall von Flüchen aus, nicht das Klügste, was er tun konnte, aber andererseits hatte ich seinen besonderen Mangel an Verstand bereits bemerkt und konnte die Beleidigungen mit einem Achselzucken abtun. Und sein Wortschwall brach auch ab, als er sah, dass ich die Pistole in der Hand hatte.
    Er starrte mich an und begann dann, etwas zu schreien, einen Hilferuf an Drummond, dachte ich, doch ich schlug ihm mit meiner anderen Hand auf den Mund und teilte ihm mit, dass er einen zweiten Schlag zwischen die Beine bekäme, wenn er noch ein weiteres Geräusch von sich gebe. Dies bewirkte, dass er den Mund hielt, und er blieb still liegen, als ich ihn nach meinen Gegenständen durchsuchte, die er nach dem Überfall für sich beansprucht hatte, nämlich einer goldenen Schnupftabaksdose und meiner Geldbörse. Ich fand auch Unmengen anderer Münzen, eine erstaunliche Menge davon, von denen ich vermutete, dass sie von anderen Opfern stammten. Ich steckte sie zusammen mit meinem eigenen Geld ein. Zwar hatte ich keinen Bedarf daran, aber ich hatte die Absicht, sie Vater mit der Bitte zu übergeben, sie unserer Kirche zu spenden. Zweifellos konnte diese gute Institution das Geld zu einem besseren Zweck verwenden, als Ash es jemals vorgehabt hatte.
    Es wurde von Minute zu Minute heller. Wenn ich meine Beeinflussung an Ash ausprobieren wollte, musste es – »Bleib' da stehen, du!«
    Ich blickte auf und sah Abel und Seth neben dem knienden Drummond stehen. Abel besaß selbst eine Pistole, und diese war auf mich gerichtet. Ich hatte nicht gehört, dass sie sich genähert hatten, und fragte mich, wie lange sie zugesehen und wie viel sie mitbekommen hatten. Zu viel, urteilte ich nach den schreckerfüllten Blicken, die sie zur Schau stellten. Abel versuchte die ganze Zeit, einen Blick auf Drummond, der sich der Geschehnisse um ihn nicht bewusst war, zu erhaschen, was es ihm erschwerte, seine Waffe oben zu behalten.
    »Teufel!«, schrie er, als er das Blut auf Drummonds Hals erblickte. »Du dreckiger Teufel!« Sein scharf geschnittenes Gesicht wurde rot vor Empörung, Abscheu und Furcht. Die Waffe in seiner Hand ging los. Ob der Schuss sich nun aus Versehen gelöst hatte oder nicht, er war jedenfalls so aufgeregt, dass er sein Ziel verfehlte. Das Ding dröhnte, und die Luft war mit einem Mal von Pulverrauch erfüllt, doch die Kugel hatte mich völlig verfehlt. Er hatte einen Moment Zeit, um dies zu bedauern, weniger als einen Wimpernschlag, und dann war ich über ihm.
    Ein Schlag gegen den Kiefer war alles, was nötig war. Er war betäubt, seiner Sinne beraubt und widerstandslos. Ich drehte mich nach Seth um, doch er wich zurück, mit hängendem Kiefer und aus den Höhlen getretenen Augen. Er hatte zu viel Angst, um sich zu bewegen. Unter seinem Blick zog ich meinen Umhang vom Körper seines Bruders.
    Ash befand sich auf Händen und Knien und brüllte Drummond an, der aufzuwachen schien. Verdammt noch mal! Hätte ich mehr Zeit zur Verfügung, hätte ich bleiben und ihre Erinnerungen zu meinem Vorteil verändern können, aber die Dämmerung stand dem entgegen. Ich hatte vielleicht zehn Minuten, nicht mehr und sehr wahrscheinlich viel weniger. Es war aufgrund der Wolken schwer zu sagen.
    Ich musste hier fort.
    Von ihnen fort über die freien Schneefelder zu stapfen, war das Beste, was ich tun konnte. Ich warf mir den Umhang um die

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