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Der endlose Tod

Der endlose Tod

Titel: Der endlose Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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hinunter zum Sund. Hätte ich gewusst, dass wir ihm so nahe waren, hätte ich dies in der Nachricht an Vater erwähnt. Dieser Teil der Küste war mir vage bekannt, und mein Mut hob sich ein wenig.
    Es war auf eine absurde Weise tröstlich, zu wissen, dass ich nicht vollkommen verirrt in einem unbekannten Land war.
    Das Wasser war grau und gefährlich in dem quälenden Wind; ich hätte mich bei einem solchen Wetter nicht bis zu seiner aufgewühlten Oberfläche vorwagen wollen, und ich fürchtete, dass Drummond und Ash genau dies planten.
    Ich sorgte dafür, dass ich zu einer noch größeren Behinderung wurde als zuvor, und es gelang mir, Drummond zum Anhalten zu zwingen, indem ich meine Beine vollkommen nachgeben ließ.
    »Einen Moment, um Himmels willen«, rief ich mit dünner, angestrengter Stimme.
    Ash holte zu uns auf. »Geh' weiter, bringen wir's hinter uns.«
    »Was ... was werden Sie mit mir tun?«
    »Was glaubste denn?« Er hatte mein Bedürfnis, Einzelheiten zu erfahren, als weiteren Beweis meiner Feigheit missverstanden und grinste auf mich herab.
    »Sagen Sie es mir! Ich habe ein Recht, es zu wissen!«
    Meine nachdrückliche Beharrlichkeit warf ihn ein wenig zurück, aber er war zu unwillig, um mir zu antworten.
    Ich blickte zu Drummond auf. »Bitte, Sir. Sagen Sie es mir. Wenn dies meine letzten Momente sind, lassen Sie mich nicht noch mehr Schande über mich bringen.«
    Widerstrebend sagte er: »Du wirs' erschossen.«
    Das war eine interessante Art, es auszudrücken, dachte ich, als ob jemand anders die Drecksarbeit erledigen solle.
    »Ehrenhaft, wie bei einem Soldaten?«, fragte ich, indem ich ihn durch meine Haltung anflehte, dies zu bejahen.
    »Aye, ehrenhaft.« Tief in seinen Augen war Amüsement zu erkennen. Ich gab vor, sie nicht wahrzunehmen.
    Ash spuckte aus. Es war klar, dass er keine Verwendung für ein Konzept hatte, das er als nutzlos und trivial empfand, außer, wenn es ihm passte. Er sprang von einem Fuß auf den anderen, der Kälte wegen. »Los, machen wir's.« Wir erreichten eine ebene Fläche auf dem Hügel und wandten uns in Richtung des Windes, wobei wir einen Weg nahmen, der sich bis zur Küstenlinie hinabwand. Der Wind schien mir die Luft aus den Lungen zu pressen, so dass es gut war, dass ich ohnehin nicht zu atmen brauchte.
    »Werden Sie mich begraben?«, keuchte ich. Drummond antwortete schroff: »Auf See.«
    Ich blickte an ihm vorbei auf das düstere Wasser. Es würde ein wahrhaft kaltes, tiefes Grab für mich sein.
    Er interpretierte meinen Gesichtsausdruck richtig. »Muss so sein. Befehl.«
    »Befehl von wem?«
    Er gab keine Antwort. Wahrscheinlich Ash. Oder Knox. Das spielte kaum eine Rolle.
    Wir erreichten den Punkt des Pfades, von dem aus es abwärts zur Küste ging, doch Drummond ignorierte ihn und ging weiterhin geradeaus, indem er einen Weg durch jungfräulichen Schnee nahm. Dieser war hier viel tiefer und der Halt trügerischer, aber seine Größe half dagegen. Er besaß eine außergewöhnliche Stärke und bahnte sich seinen Weg durch die immer höher werdenden Schneeverwehungen, als existierten sie überhaupt nicht. Die zusätzliche Anstrengung tat meinem Kopf überhaupt nicht gut. Alles, was ich tun konnte, war, mich an ihn zu hängen, um die Balance zu halten, und zu versuchen, nicht hinzufallen.
    Wir waren ziemlich weit vom Haus entfernt. Gut.
    Drummond machte eine Pause und wartete auf Ash, für den es schwieriger war. Der Wind erstarb, wie ich feststellte, und der Himmel ... wurde heller. Selbst mit den dichten Winterwolken zwischen mir und der Sonne wäre ich nicht mehr in der Lage, mich bei Bewusstsein zu halten, sobald sie über den Horizont stieg.
    »Okay«, meinte Ash. »Tu ihn da drüben hin.«
    Ich wurde zu etwas hingeführt, von dem ich zunächst dachte, es sei eine Schneeverwehung, die größer als üblich war. Sie stellte sich als leichte Anhöhe heraus, die auf der anderen Seite steil abfiel. Sie führte geradewegs hinab ins Wasser. Alles, was sie zu tun hatten, war, mich zu erschießen, die Leiche herunterrollen und das Meer sie wegtragen oder zu Boden ziehen zu lassen. Sie würde niemals wieder gefunden werden.
    Ash sah zu, wie ich mir dies alles vorstellte, und genoss meine Schreckensreaktion. Drummond blieb gleichgültig und teilte mir mit, ich müsse nun alleine stehen.
    »Ich – ich hätte gerne eine Augenbinde, bitte.«
    Ashs Gesicht verwandelte sich in eine Studie empörter Verblüffung. »Was?«
    »Könnte ich eine Augenbinde bekommen? Ich

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