Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Energiekörper des Menschen - Handbuch der feinstofflichen Anatomie

Der Energiekörper des Menschen - Handbuch der feinstofflichen Anatomie

Titel: Der Energiekörper des Menschen - Handbuch der feinstofflichen Anatomie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lotos
Vom Netzwerk:
schon früher entstanden sind. Andere, spätere Texte sind als Tantras bekannt. Im Allgemeinen teilt sich das Chakra-System in zwei Teile, den vedischen und den tantrischen (beispielsweise lebendig in der ayurvedischen Medizin und im Tantra-Yoga).
    Der Begriff Tantra kommt von den beiden Wörtern tan, »sich ausdehnen«, und tra, »befreien, überwinden«. Tantra bedeutet also »ausgedehntes Wissen, das zur Befreiung führt«. Tantra ist eine Lebenspraxis, die auf den Lehren über die Chakras und die Kundalini, auf Hatha Yoga, Astronomie, Astrologie sowie auf der Verehrung vieler indischer Götter und Göttinnen basiert. Der Ursprung des Tantra-Yoga liegt im vorarischen Indien um 3000 bis 2500 vor Christus. Viele tantrische Yoga-Varianten beziehungsweise Varianten der tantrischen Spiritualität sind daraus hervorgegangen, darunter auch der tantrische Buddhismus. Jedes System, das vom Tantra-Yoga abgeleitet ist, hat eigene Auffassungen hinsichtlich der Chakras und der ihnen zugeordneten Götter und Symbole sowie der entsprechenden Kosmologie.
    Die Geschichte der Chakras, so komplex sie sich bis jetzt anhört, ist sogar noch komplizierter. Das Chakra-System ist mit mehreren verschiedenen Kulturen verflochten – und vielleicht sogar in verschiedenen Kulturen entstanden. Obwohl es normalerweise mit Indien und Tantra-Yoga in Verbindung gebracht wird, war es auch bei den Drawiden in Gebrauch, die ursprünglich aus Äthiopien stammen, wie an den vielen Ähnlichkeiten zwischen Praktiken aus dem prädynastischen Ägypten und anderen afrikanischen Kulturen und tantrischen Vorstellungen aus dem alten Indien deutlich wird. 6
    Beispielsweise liegen die Wurzeln vieler Gottheiten des Hinduismus in »der schwarzen Bevölkerung Indiens, weswegen sie oft mit schwarzer (oder dunkelblauer, Anm. d. Übers.) Haut dargestellt werden«. 7 Manche Historiker betonen, dass die frühen Ägypter stark von afrikanischen Vorstellungen beeinflusst waren 8 und dass sie ihrerseits das griechische, jüdische und später auch das christliche und islamische Gedankengut beeinflusst haben – zusätzlich zum indisch-hinduistischen. 9
    Auch in anderen Kulturen kursierten Ideen über die Chakras. In viele Praktiken der frühen Essener, einer religiös-spirituellen Gemeinschaft, die vom zweiten vorchristlichen bis zum dritten nachchristlichen Jahrhundert in Palästina ansässig war, spiegelten sich diejenigen des frühen Indien wider. 10 Auch bei den Sufis – islamischen Mystikern – gibt es ein System aus Energiezentren, das allerdings nur vier Zentren umfasst. 11 Die Sufis übernahmen auch den Kundalini-Prozess aus dem Tantra-Yoga, ebenso wie viele indische und indianische Gruppen. 12
    Wie wir noch sehen werden, hatten die Maya aus Mexico, die Inka aus Peru und die Cherokee aus Nordamerika jeweils eigene Chakra-Methoden. Die Maya glauben, dass sie eigentlich das indische Chakra-System lehrten.
    Das Chakra-System gelangte auf Umwegen in den Westen. Vollständig dargestellt wurde das Wissen über die Chakras erstmals in einem Text namens Sat-Chakra-Nirupana, im 16. Jahrhundert verfasst von einem indischen Yogi. Arthur Avalon vermittelte es der westlichen Kultur, und zwar in seinem Buch The Serpent Power, das 1919 erstmals veröffentlicht wurde.
Avalon bezog sein Wissen vor allem aus dem Sat-Chakra-Nirupana, aber auch aus einem anderen Text, dem Pakaka-Pancaka. Seiner Präsentation ging die Theosophia Practica voraus, ein Buch, das 1696 von Johann Georg Gichtel verfasst worden war, einem Schüler von Jakob Böhme. Gichtel spricht von inneren Kraftzentren, die auf einer Linie mit den Zentren der östlichen Chakra-Lehren liegen. 13
    Heute stützen sich viele esoterische Praktiker auf Anodea Judiths Interpretation von Avalons Werk, das sie um Informationen über die psychologischen Aspekte der Chakras ergänzt hat. 14
    Geschichtsträchtig und gut eingebettet in die spirituellen Traditionen der Welt bewegt sich das Chakra-Wissen nun rasch an die Spitze einer anderen Disziplin, der Naturwissenschaft.

37
KUNDALINI, DIE VEREINENDE KRAFT
    I m indischen System gibt es zahlreiche Energiekörper und Energiekanäle. In diesem Teil des Buches werden Sie viele davon kennenlernen. Es gibt die Chakras und the Nadis, die drei Körper der Inkarnation und die fünf Koshas oder feinstofflichen Körper. Darüber hinaus gibt es eine Macht, eine Kraft – ein Bewusstsein, das diese voneinander unabhängigen Faktoren vereint.
    Die Geschichte der Kundalini ist eine

Weitere Kostenlose Bücher