Der Energiekörper des Menschen - Handbuch der feinstofflichen Anatomie
Geschichte über Götter – die Götter in jedem von uns. Sie erzählt von der Verschmelzung unserer inneren weiblichen und männlichen Energien und vom Transzendieren beider. Es ist eine viertausend Jahre alte indische Geschichte.
Es war einmal ein einzelnes Bewusstsein, das alles vereinte. Diesem Bewusstsein wohnten zwei Wesen inne: Shiva, das ewige höhere Bewusstsein, und Shakti, das grenzenlose höhere Bewusstsein. Shiva repräsentiert die Zeit und Shakti den Raum. Hier haben wir das Yang der östlichen Medizin in der Figur des Shiva und das Yin in der Shakti.
Getrennt sind diese beiden Wesen für den Unterschied zwischen Materie und Bewusstsein im Universum verantwortlich – und in uns Menschen. Shakti ist in uns allen. Sie liegt zusammengerollt in Gestalt einer Schlange in unserem Wurzelchakra. In dieser Form ist sie Kundalini Shakti, die »Kraft in Ruhe«. 15 Sie wird jedoch nur manifest, wenn sie sich bewegt – und das ist ihr endgültiges Ziel: durch die Dichte des Körpers nach oben zu steigen, bis sie sich mit Shiva wiedervereinigen kann, ihrer großen Liebe, die ihren Wohnsitz im siebten Chakra hat. Dann werden die beiden durch das höchste Bewusstsein schöpferisch tätig.
Shakti ist nicht nur ein ätherisches Wesen. Sie wird auch als Verursacherin von Prana oder Lebenskraft betrachtet. Sie hat Klang und Form; sie ist aus Buchstaben des Alphabets oder Mantras zusammengesetzt. Wenn sich Shiva und Shakti vereinigen, bringen sie Nada (den reinen kosmischen Klang) und Maha Bindu (die höchste Wahrheit, die jeder Manifestation zugrunde liegt) hervor. Was bedeutet das für den Eingeweihten, der diese beiden Wesen – diese beiden Teile seiner selbst – miteinander verschmilzt? Wer das erreicht hat, ist frei von den Begrenzungen des physischen Körpers. Angeborene Kräfte – mystische oder magische Fähigkeiten – erwachen. Und mehr noch, die Seele wird aus dem Rad des Lebens befreit, das sie in eine Inkarnation nach der anderen gezwungen hat.
Die Wissenschaft erzählt in anderen Worten eine ganz ähnliche Geschichte. Jüngsten Forschungen zufolge lässt sich die ganze Welt auf Frequenzen und Schwingungen reduzieren. Wie wir in Teil 3 gesehen haben, bestehen wir alle aus L-Feldern und T-Feldern, die vereinigte Frequenzen bilden. Wir sind alle aus dem »Männlichen« und dem »Weiblichen« gemacht, dem Elektrischen und dem Magnetischen. Wenn es uns gelingt, ein Gleichgewicht zwischen und die rechte Mischung aus beiden zu erreichen, herrscht Harmonie und diese Harmonie bedeutet Heilung. Den Kundalini-Weg zu gehen bedeutet nicht »nur«, einen erleuchteten Geisteszustand zu erreichen. Es bedeutet, den Verstand, die Seele und den Geist zu heilen – und den Körper.
Wie arbeitet die Kundalini? Sie bezieht die Energien ein, die Sie in diesem Buchteil noch genauer kennenlernen werden:
Die Chakras: Sich drehende Lichtenergien, die den physischen Körper steuern und auf spirituelle Aktivierung warten.
Die Nadis: Feinstoffliche Energieströme oder Leitbahnen, die mit den Chakras und dem physischen Körper in Wechselwirkung treten. Sie befördern Prana oder feinstoffliche Energie, die den physischen Körper reinigt, und locken die Kundalini durch die Chakras nach oben. In wissenschaftlichen Begriffen ausgedrückt könnte man sie als Bewegungslinien bezeichnen (siehe »Nadis – Kanäle für die Energie«, Seite 296). Die am Aufstieg der Kundalini beteiligten Hauptnadis sind Sushumna, der zentrale Nadi, der entlang der Wirbelsäule verläuft; Ida, der links der Wirbelsäule verläuft und die weibliche Energie repräsentiert, und Pingala rechts der Wirbelsäule, der für die männliche Energie steht. Wenn die Kundalini durch Sushumna aufsteigt, aktivieren Ida und Pingala – die sich um die Kerne der sieben Chakras winden – die Chakras und tragen so zu einem kontinuierlichen Aufstieg der Kundalini bei.
Die Koshas: Energieschleier, die den Geist oder das essenzielle Selbst begrenzen. Diese fünf Schleier lüften sich in dem Maße, in dem sich der Eingeweihte physisch, mental, spirituell und energetisch entwickelt.
Die feinstofflichen Energiekörper: Die drei grundlegenden Energiekörper, welche die menschlichen und die spirituellen Dimensionen beinhalten.
DER KUNDALINI-PROZESS
Dies ist eine gekürzte Version des Kundalini-Prozesses:
Vor dem Aufstieg: Der Eingeweihte erlebt sämtliche Wechselfälle des Lebens, auch den Verlust der Kontrolle über seine physische Alltagsexistenz.
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