Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Titel: Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
Vom Netzwerk:
auch erwartet.“
    „Unschuldig ist er damit aber noch immer nicht.“
    „Du holst dir einen Durchsuchungsbefehl.“
    Zwar war es keine Frage, dennoch entgegnete M.C.: „Ja. Ich schätze, in spätestens einer Stunde habe ich den.“
    „Sal hat mich fürs Erste abgezogen.“
    M.C. nickte. Wenn sie es nicht längst wusste, hatte sie es zumindest erwartet. „Ich halte dich auf dem Laufenden.“
    „Dafür wäre ich dir dankbar.“
    Kitt sah ihr nach, dann klopfte sie gegen den Türrahmen und warf einen Blick in Brians Büro. Er saß an seinem Schreibtisch und telefonierte, winkte sie aber herein.
    „Ruf mich an“, sagte er. „Du fehlst mir.“
    Als er auflegte, bot er ein Bild des Elends.
    „Was ist los, Brian? Du sieht aus, als hättest du deinen besten Freund verloren.“
    „Ivy und ich haben uns getrennt. Es war ihre Idee.“
    Brian war ein guter Cop, und als Partner und Freund war er wunderbar gewesen. Doch mit diesem Mann hätte sie niemals verheiratet sein wollen, da er aus ihrer Sicht schwer am „Peter-Pan-Syndrom“ litt – er wollte einfach nicht erwachsen werden.
    „Das ist bedauerlich. Kann ich dir irgendwie helfen?“
    Er fuhr sich durchs Haar, wobei Kitt verblüfft bemerkte, wie grau seine rote Mähne geworden war. Wann war denn das passiert?
    „Schön wär’s. Aber diesmal … ich glaube, sie meint es ernst.“
    Wegen der Affäre mit der viel jüngeren M.C.? Oder wegen einer anderen Frau?
    Er sprang auf und schüttelte seine düstere Stimmung ab. „Deine Partnerin war eben bei mir.“
    „Ich weiß, sie kam mir entgegen.“ Seine Wortwahl war ihr nicht entgangen.
    „Sie hat mir das von Joe erzählt.“
    Tatsächlich? Warum sollte sie das tun? „Und was genau hat sie dir erzählt?“
    „Dass er ein Verdächtiger ist, und dass du den Fall los bist.“
    „Nur vorübergehend“, erwiderte sie. „Bis sich der Verdacht aufgeklärt hat.“
    „Oh Kitt, das ist wirklich Mist.“
    „Er hat mit dem Fall nichts zu tun, das weiß ich.“
    Scheinbar aufgebracht ging er im Zimmer auf und ab. „Sie hat das nahezu genossen. Ich fand’s merkwürdig, weilich dachte, ihr beide versteht euch.“
    Kitt stutzte. Die Unterhaltung, die sie mitbekommen hatte, betraf nicht Joe, aber warum sollte Brian sie belügen?
    „Wir tolerieren uns ganz gut.“
    Zumindest war sie bis zu diesem Morgen noch fest davon ausgegangen.
    „Darf ich dir einen Rat geben?“, fragte er, als er plötzlich stehen blieb und sie ansah.
    „Du immer, Brian.“
    „Halt bei ihr die Augen offen. Sie ist ehrgeizig, und sie tut alles, um ihr Ziel zu erreichen.“
    Nachdem er das gesagt hatte, wirkte er ein wenig entspannter. Er setzte sich auf die Tischkante und verschränkte die Arme. „Bist du nur so hergekommen, oder kann ich irgendetwas für dich tun?“
    „Ich wollte dich etwas fragen.“
    „Schieß los.“
    „Ich bin die Mitschriften der Telefonate mit Peanut durchgegangen. Könnte der Engelmörder ein Cop sein?“
    „Ein Cop? Mein Gott, Kitt, wie kannst du so was überhaupt nur denken?“
    „Die Art, wie er redet. Dass er von Derrick Todd wusste. Überleg doch mal.“ Sie beugte sich vor. „Er kennt die Abläufe, und deshalb kommt er unentdeckt davon.“
    „Das schon. Aber warum?“
    „Vielleicht jemand, der sich übergangen fühlt? Der schon seit Jahren auf seine Beförderung wartet? Jemand, der gefeuert oder degradiert wurde?“ Nun stand sie auf und schlenderte im Büro hin und her, während sie laut dachte, um die Puzzleteile zusammenzufügen. „Er ist arrogant. Er prahlt mit seinen ‚perfekten Verbrechen‘. Er betont immer wieder,dass wir uns bei der Suche nach ihm im Kreis drehen.“
    Bedächtig nickte er. „Theoretisch passt das alles. Aber ein Cop? Cops nehmen schon mal hier oder da ein paar Dollar an, drücken mal ein Auge zu oder lassen sich einen Kaffee spendieren. Aber Mord?“
    So schnell wollte sie nicht aufgeben. „Ein Cop, der noch eine Rechnung offen hat.“
    „Aber warum zieht er dich da hinein?“
    „Er wollte mit seiner Tat prahlen, doch dann kommt auf einmal dieser Trittbrettfahrer daher. Er ist sauer und meldet sich zu Wort. Oder er hat mich ausgesucht, weil ich mir mein Leben ruiniert habe.“
    „Könnte sein.“ Er rieb sich das Kinn, wodurch Kitt erst auffiel, dass er unrasiert war. Fast gleichzeitig bemerkte sie, dass sein Anzug aussah, als habe er darin geschlafen.
    „Fällt dir jemand ein?“, fragte sie.
    Er überlegte, dann schüttelte er den Kopf. „Hast du mit Sal darüber

Weitere Kostenlose Bücher