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Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Titel: Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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wenn er Brian nicht umgebracht hat …“
    „Vielleicht war es der Nachahmungstäter. Möglicherweise ist er der Cop, vielleicht gilt es auch für sie beide.“
    Damit hatte sie ihren Verdacht zum ersten Mal laut vor ihrem Vorgesetzten ausgesprochen. Plötzlich fiel ihr auch wieder ein, dass sie überlegt hatte, der Trittbrettfahrer könnte eine Frau sein.
    Diese Möglichkeit gefiel ihr nun aber nicht mehr allzu sehr, denn wenn die beiden Täter Cops und Frauen waren, machte sie sich und M.C. unweigerlich zu Verdächtigen.
    Sal schaute nachdenklich drein, offenbar war er von ihren Überlegungen nicht allzu beeindruckt. „Vielleicht ist auch keiner von beiden ein Cop. Vielleicht hat der Mord an Brian auch gar nichts mit Ihren Ermittlungen zu tun.“ Er sah sie direkt an. „Kitt, ich möchte, dass Sie überprüfen, was Brian gestern gemacht hat, nachdem Sie mit ihm gesprochen haben. Kontrollieren Sie, welche Dateien er von seinem Computer aus aufgerufen hat. Außerdem brauche ich eine Liste aller Telefonate auf seinem Mobiltelefon und seinem Dienstanschluss. Allen soll Ihnen dabei helfen.“
    „Soll ich mich auch darum kümmern, Sal?“, wollte M.C. wissen.
    „Nein, Sie kümmern sich um den Nachahmer. Wenn wir hier durch sind, rufen Sie in der Spurensicherung an. Die sollten schon irgendetwas zur Nummer dieses Mobiltelefons von Kitts Veranda sagen können.“
    Wie auf ein Stichwort hin klingelte in dem Augenblick Kitts Telefon. Es war Sorenstein aus der Spurensicherung. Sie hörte ihm zu, bedankte sich und wandte sich den anderen zu, als das Gespräch beendet war. „Das Telefon gehörte einem Toten. Der Mann kam am Wochenende bei einem Autounfall ums Leben. Der Familie war das Verschwinden gar nicht aufgefallen.“
    „Unser Unbekannter ist aber verdammt gut darin, sich Nummern zuzulegen, die nicht bis zu ihm zurückverfolgt werden können“, überlegte M.C. „Dumm ist der Kerl wirklich nicht.“
    Sal sah fragend zu M.C. „Aber wie ist er an das Telefon gekommen?“
    „Vielleicht war er am Schauplatz, zum Beispiel als Sanitäter. Oder jemand im Krankenhaus. Er kann es aber auchschon vor dem Unfall gestohlen haben.“
    „Mir ist völlig egal, wie er es in seine Finger bekommen haben könnte. Ich will wissen, wie er drangekommen ist!“, brüllte Sal so unerwartet, dass beide Frauen aufsprangen. Er wurde nur selten laut, aber wenn es vorkam, tat man gut daran, auch sofort zu reagieren.
    Sie verließen das Büro des Deputy Chiefs. „Warum teilt er jetzt auf einmal eine Trophäe mit dir?“, wunderte sich M.C. „Das wirkt so, als wollte er dir etwas beweisen.“
    „Ich glaube, er hat das damit auch getan. Er sprach davon, wie sehr wir miteinander wetteifern. Das macht für ihn das perfekte Verbrechen aus. Nicht nur dass er ungestraft davonkommt, sondern dass er uns einen Schritt voraus ist und weiß, was wir denken. Dass er gewinnt.“
    „Und? Gewinnt er?“
    „Leider ja!“ Kitt merkte, dass sie umso frustrierter und wütender wurde, je länger sie darüber nachdachte. Dabei fiel ihr noch etwas ein. Er hatte gesagt, bei ihr würden die Gefühle eine Rolle spielen, bei ihm dagegen nicht. Deshalb sei er im Vorteil.
    Sie sagte es M.C., welche bestätigend nickte. „Genau das ist es. Darum schickt er dir auch die Trophäe: um deine Gefühle anzusprechen. Er zählt darauf, dass du dadurch nicht länger in der Lage bist, klar zu denken.“
    „Er ist wirklich schlau“, flüsterte Kitt. „Aber nicht schlau genug.“
    An Kitts Schreibtisch angekommen, setzte sich M.C. auf die Tischkante, während ihre Partnerin auf und ab ging. „Welche Puzzleteile haben wir?“, fragte M.C.
    „Zwei Mörder, neun Morde, davon sechs Kinder und drei alte Frauen. Und eine Zeitspanne von acht Jahren.“
    „Danke, dass du es so zusammenfasst. Da wird es alles gleich viel klarer.“
    „Sarkasmus steht dir gut.“
    „Danke.“ M.C. rollte mit den Augen. „Können wir das etwas detaillierter machen?“
    „Anspruchsvoll bist du auch noch.“
    „Eine italienische Prinzessin. Da musst du nur meine Mutter fragen.“
    Kitt entspannte sich ein wenig, zog den Stuhl zurück und setzte sich.
    M.C. nahm einen Notizblock zur Hand. „Was wissen wir über den Engelmörder und seine Taten?“
    „Er hat drei zehnjährige Mädchen ermordet, und er behauptet, für die Morde an drei alten Frauen ebenfalls verantwortlich zu sein. Die Tötungsmethoden sind bei beiden Gruppen völlig gegensätzlich.“
    „Yin und Yang.“
    „Und er behauptet,

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