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Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Titel: Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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ging sie zu den Verhörräumen, sah unterwegs aber nach, ob irgendwelche Nachrichten auf ihrer Mailbox eingegangen waren. Tatsächlich hatte sich in der Zwischenzeit M.C. bei ihr gemeldet.
    „Kitt, hier ist M.C. Ich glaube, wir haben ihn. Auf einer Feier, an der Rose McGuire teilgenommen hatte, ist ein Clown aufgetreten. Ich werde mit den anderen Familien Kontakt aufnehmen und fragen, ob sich jemand an ihn erinnern kann. Ich melde mich bei dir.“
    Ein Clown? Wenn Valeries Komplize der Clown war, dann bedeutete dies Joes Unschuld.
    Sie rief M.C. zurück, landete aber ebenfalls auf der Mailbox. „Ich habe deine Nachricht abgehört. Gibt es schon was Neues zum Clown? Ich bin im Büro. Hier hat sich einiges getan. Ruf mich an.“
    Während sie ihr Telefon wegsteckte, kam Sal aus demRaum, in dem er sich die Aufzeichnung von Valeries Aussage angesehen hatte, nickte ihr kurz zu und verschwand dann in Verhörraum 1. Sie waren bereit.
    Sie ging zu Sergeant Haas, der im Nebenzimmer saß und den Videomonitor im Auge behielt. Während sie neben ihm Platz nahm, wandte er nicht den Blick vom Bildschirm.
    Sal setzte sich im Verhörraum zu Joe an den Tisch. „Schön, Sie zu sehen, Joe“, begrüßte er ihn.
    „Ich wünschte, ich könnte das auch sagen. Aber unter diesen Umständen …“
    „Schon klar.“ Er sah Joe an. „Wie geht’s Ihnen?“
    „Wenn Sie’s genau wissen wollen, Sal, es waren ein paar lausige Jahre.“
    „Ich weiß. Es tut mir leid.“ Für einen Moment hielt er inne. „Ich muss Ihnen ein paar Fragen stellen.“
    „Kitt hat das schon angedeutet.“
    „Sie wissen ja, dass Ihre Verlobte heute Morgen hier war.“
    „Meine Ex-Verlobte. Ja.“
    Sal reagierte mit einem bestätigenden Kopfnicken. „Sie hat gesagt, sie habe gelogen und Sie hätten die Nacht vom 9. auf den 10. März gar nicht bei ihr verbracht.“
    Mit ruhiger Stimme erwiderte er: „Es ist nur so, dass sie jetzt lügt. Wir waren die ganze Nacht zusammen.“
    „Können Sie das beweisen?“
    Er überlegte ein paar Sekunden lang. „Nein. Aber sie wird darüber hinwegkommen. Im Augenblick ist sie wütend und verletzt.“
    „Weil Sie die Verlobung gelöst haben?“
    „Ja.“
    „Warum haben Sie das gemacht?“
    „Weil ich Kitt noch immer liebe.“
    Joe hatte es ihr gesagt, doch es zu hören, wie er es gegenüber Sal wiederholte, das verschlug ihr einfach den Atem.
    „Erzählen Sie mir von Valerie. Wie ist sie so?“
    „Eine geduldige, gute Mutter. Sehr bodenständig.“
    „Klingt gar nicht nach einer Frau, die aus Rache bei der Polizei eine Falschaussage macht.“
    „Ja, das stimmt.“ Joe sah auf seine Hände, dann schaute er wieder Sal an. „Dass sie so etwas macht … ich muss sie wohl sehr verletzt haben. Anders kann ich mir das wirklich nicht erklären.“
    „Kitt sagte mir, Valeries Tochter ist taub.“
    „Das ist richtig.“
    „Das muss schwer sein, sich mit ihr zu verständigen, oder?“
    „Gar nicht mal. Sie kann von den Lippen ablesen, und sie beherrscht die Gebärdensprache. Ein zufälliger Beobachter würde gar nicht merken, dass sie taub ist.“
    „Wie ist sie in ihrer Art?“
    „Ein reizendes Kind, aber schüchtern. Vermutlich wegen ihrer Behinderung.“
    „Macht sie ihrer Mutter das Leben schwer?“
    „Sie meinen, mehr als andere Kinder? Nein. Nur, bevor sie die Gebärdensprache gelernt hatte, war sie sehr wild. Sie bekam ständig Wutanfälle, sie zerschlug Dinge, sie schlug nach Valerie.“
    „Das klingt aber sehr ungewöhnlich.“
    „Die Ärzte sagten, ihr Verhalten sei die Folge ihrer Frustration, da sie sich nicht verständigen konnte. Damals kannte ich Valerie aber noch nicht.“
    Sal saß schweigend da und sah Joe an, als wäge er ab,was er soeben erfahren hatte. Als überlege er, was davon der Wahrheit entsprach und was nicht. Mit dieser Verhörtechnik war Kitt vertraut, sie diente dem Zweck, das Selbstvertrauen eines Verdächtigen zu untergraben und ihn ein wenig schmoren zu lassen.
    „Ich sage Ihnen, wo unser Problem liegt, Joe. Wir können eine Verbindung zwischen Ihnen und einem der Opfer herstellen, außerdem zwischen Ihnen und Buddy Brown. Und jetzt haben Sie für keine der Mordnächte ein Alibi.“
    Joe legte die Stirn in Falten. „In ein paar Tagen wird Valerie sich besinnen und die Wahrheit sagen. Davon bin ich überzeugt.“
    „Und wenn nicht?“
    Zum ersten Mal wirkte Joe so, als fühle er sich höchst unbehaglich.
    Sal beugte sich ein wenig vor. „Verraten Sie mir einfach, Joe, ob es

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