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Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Titel: Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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eingebrochen und haben in meinem Tagebuch gelesen. Halten Sie sich deswegen für einen tollen Kerl?“
    Abermals ging er auf eine ihrer Fragen nicht ein. Siehörte, wie ein Feuerzeug entzündet und eine Zigarette angesteckt wurde. „Haben Sie die kleinen Mädchen gewarnt? Die, die Ihnen nahe sind?“
    „Es gibt keine kleinen Mädchen in meinem Leben.“
    Er schnalzte mit der Zunge. „Wer spielt jetzt Spielchen, Kitty?“
    „Ich nicht.“
    „Das tun wir doch alle. Das ganze Leben ist ein einziges Spiel. Jeder von uns versucht, als Sieger daraus hervorzugehen. Als die Nummer eins. Als der Größte.“
    „Wenn schon, dann als ‚die Größte‘. Außerdem ist es ein großer Unterschied, ob man das Leben nur spielt oder ob man es tatsächlich lebt.“
    „Ich würde darüber gern noch eine Weile diskutieren, aber die Zeit ist um.“
    „Nein, warten Sie! Sie haben mir versprochen …“
    „Versprochen habe ich gar nichts. Ich sagte ‚vielleicht‘.“
    „Das ist nicht fair! Ich gab Ihnen, was Sie wollten, ich …“
    „Das Leben selbst ist nicht fair, meine Liebe. Byebye.“
    Dann hatte er aufgelegt. Kitt sah zu M.C., die bereits von der Leitstelle eine Rückmeldung bekam.
    Sie sah Kitt begeistert an. „Wir haben ihn!“
    „Sechs Streifenwagen“, ordnete Sal an. „Niemand geht ein Risiko ein, jeder trägt seine Weste. Und dass mir keiner einen Fehler macht.“ Er wandte sich White und Allen zu. „Sie beide geben Lundgren und Riggio Rückendeckung.“
    Sofort machten sich alle auf den Weg. Auf der Fahrt zum Aufenthaltsort des Anrufers erfuhren sie, dass es sich um ein Wohnhaus mit zwölf Apartments handelte. Als sie vor dem Gebäude hielten, liefen im Hauptquartier längst die Namender Hausbewohner durch den Computer.
    Es war eindeutig nicht die beste Adresse in der Stadt.
    „Lassen Sie niemanden aus dem Haus“, wies Kitt die Polizisten an, die längst das Gebäude umstellt hatten und mit gezogenen Waffen dastanden. „Jeder muss sich ausweisen können.“
    White und Allen stießen zu ihnen, dann betraten sie gemeinsam das Haus. Im düsteren Flur stank es nach Urin.
    Die Fangschaltung hatte nur die Adresse ergeben, nicht aber das Apartment.
    „Der Hausmeister hat meistens im Parterre sein Büro“, überlegte Kitt. „Falls es hier überhaupt einen Hausmeister gibt.“ In Zweiergruppen bewegten sie sich zu beiden Seiten des Flurs voran.
    Kitt und M.C. hatten die richtige Seite erwischt und stießen auf den Hausmeister, einen Mann um die sechzig mit enormem Bierbauch und einem faltigen Gesicht, das davon zeugte, dass er in seinem Leben zu viel Zeit in der Sonne verbracht hatte. Seine Hände waren groß, schwielig und fast weiß. Aus dem Apartment drang die Geräuschkulisse einer Fernsehserie. „All My Children“, wie Kitt auf Anhieb erkannte. Als sie suspendiert gewesen war, hatte sie eine regelrechte Sucht nach dieser Soap entwickelt.
    „Detective Lundgren“, sagte sie und hielt ihre Dienstmarke hoch. „Das ist Detective Riggio. Wir müssen Ihnen ein paar Fragen stellen.“
    M.C. legte sofort los: „Sind alle Wohnungen vermietet?“
    „Bis auf zwei. Die Leute sin’ vor ’n paar Wochen ausgezogen. Ham die Miete nich’ bezahlt.“ Er kniff die Augen zusammen. „Möcht wetten, Sie suchen nach dem Freak in 310.“
    „Warum denn das?“
    „Hab ihn erwischt, wie er sich Bilder von Kindern angeguckt hat.“
    „Bilder von Kindern?“
    „Sie wissen schon, diese Kinderpornos. Hätt am liebsten gekotzt. ’n Glück, dass meine Kinders schon groß sin’. Hab alle im Haus vor dem Typ gewarnt.“
    „Wie heißt der Mann?“
    „Brown. Buddy Brown.“
    „Wissen Sie, ob er momentan zu Hause ist?“
    „Keine Ahnung. Hab ich schon bestimmt seit ’ner Woche nich’ mehr gesehen. Aber der kommt und geht, wann er will. Is’ halt ’n Freak.“
    Plötzlich klingelte das Mobiltelefon von M.C. Sie löste sich unmerklich von der Gruppe. „Riggio … ja, okay … habe verstanden.“
    Kitt kam zu ihr. „Das Hauptquartier?“
    Sie nickte. „Ihnen ist Brown auch aufgefallen.“
    „Sexualstraftäter?“
    „Nein. Einbruchdiebstahl und Körperverletzung. Bei den anderen Mietern suchen sie noch, aber bislang konnten sie nichts Auffälliges finden.“
    „Brown ist unser Mann, das habe ich im Gefühl.“ Sie ging zurück zum Hausmeister und dankte ihm für seine Kooperation. „Zu Ihrer eigenen Sicherheit sollten Sie in Ihrem Apartment bleiben, bis wir Ihnen Bescheid geben, dass keine Gefahr mehr besteht.“
    Der

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