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Der Entertainer

Der Entertainer

Titel: Der Entertainer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie hatten wahrscheinlich nichts begriffen.
    Als Maria die beiden Frauen erreicht hatte, hob die Voodoo-Königin den Kopf. Was sie miteinander sprachen, verstanden wir nicht, rechneten allerdings damit, daß Maria einen genauen Bericht bekam. Ich war gespannt, wie sie darauf reagieren würde.
    »Und wir stehen hier herum und vergeuden unsere Zeit«, schimpfte Suko. »Dabei kann sich der verfluchte Entertainer frei bewegen und sich weitere Opfer holen.«
    »Stimmt leider.«
    Suko deutete auf den Wagen. »Wir sollten Maria fragen, ob sie uns nach Rio hineinfährt.«
    »Und dann?«
    »John, ich sage dir, wenn das Medium recht gehabt hat, dann ist zumindest einer gestorben, wenn nicht noch mehr Personen. Dann müssen sie auch gefunden worden sein. Da kannst du sagen, was du willst.«
    »Und wir sind keinen Schritt weitergekommen. Coco hat uns nichts Genaues sagen können.«
    Ich hatte Maria Falanga nicht aus den Augen gelassen und schaute zu, wie sie sich langsam in die Höhe drückte. Sie schob ihren Hut zurück und kam auf uns zu.
    Ihren staksigen Schritten und ihrer Haltung nach zu urteilen, mußte sie alles erfahren haben. »Es tut mir leid«, sagte sie.
    »Was tut Ihnen leid, Maria?«
    Sie schaute mich an. »Daß Ihr Besuch bei Madame Oviano nicht erfolgreicher gewesen ist.«
    Ich hob die Schultern. »Zumindest wissen wir jetzt, daß der Entertainer wieder unterwegs gewesen ist und es Tote gegeben haben soll. Sogar hier in der Nähe, aber ich kann Ihnen nicht sagen, an welchem Platz sich das abgespielt hat.«
    »Hier?« wiederholte sie.
    »So ist es.«
    »Ihr habt nichts gesehen?«
    »Wir können nicht durch den Dschungel schauen.«
    »Habt ihr denn etwas gehört?«
    »Nein.«
    »Ich auch nicht«, murmelte sie. »Dabei habe ich eine Abkürzung genommen.«
    Sie überlegte und kaute dabei auf der Unterlippe. »Ihr wollt zurück nach Rio, nicht?«
    »Natürlich«, sagte Suko. »Wenn etwas passiert sein sollte, dann muß es da unten in diesem verdammten Hexenkessel geschehen sein. Bisher wurde die Polizei nach den Leichenfunden noch immer alarmiert. Weshalb sollte es jetzt anders sein?«
    Maria nickte und strich dabei über ihren Hut. »Das stimmt. Ihr habt keinen Wagen.«
    »Wir hofften auf Sie«, sagte ich lächelnd.
    Die Frau hob die Schultern. »So etwas ist selbstverständlich. Als hätte ich einen Riecher gehabt. Mit dem Wagen traue ich mich natürlich nicht hinein in die Stadt, aber hier oben kann man damit schon fahren, und ich komme fast überall durch.«
    »Was ist mit Madame? Nehmen wir sie auch mit?«
    Maria schaute auf die Frau und deren Medium. »Nein«, sagte sie.
    »Madame Oviano wird hierbleiben wollen. Sie wohnt nicht weit entfernt, hat ihre Hütte im Dschungel, weil sie dort eins sein kann mit den Kräften der Natur. Und natürlich auch mit denen der Geister, wie sie mir oft versichert hatte.« Maria wechselte das Thema. »Es ist sehr schade, daß Coco nicht mehr herausfinden konnte. Sie hat ihn nur gespürt und weiß nicht, wie der Entertainer als Mensch oder als Bestie aussieht.«
    »Und wenn er nur Bestie ist?« fragte Suko.
    »Das glaube ich nicht.«
    »Warum?«
    Maria Falanga blieb bei ihrer Meinung. »Es muß jemand sein, der sich verwandelt. Einmal Dr. Jekyll und dann wieder Mr. Hyde. Für mich ist es ebenso furchtbar. Man hat mich schon gefragt, ob ich keinen Ausweg wüßte, aber ich konnte sie nur auf die Voodoo-Königin verweisen. Sie haben meinen Rat ja angenommen.«
    Ich nickte. »Okay, lassen Sie uns fahren.«
    Zuvor verabschiedeten wir uns von den beiden Frauen. Madame Oviano tat etwas Ungewöhnliches. Bevor sie Suko und mich entließ, gab sie uns ihren Segen. Über jedem von uns schlug sie das Kreuzzeichen und wünschte uns den Beistand des Guten.
    Beim Einsteigen sprach ich mit Maria Falanga darüber. Die Frau konnte nur lachen. »So sind die Brasilianer eben. Glaube und Aberglaube liegen dicht beisammen.«
    »Sie sind nicht gesegnet worden?«
    Lachend schlug Maria die Tür zu. »Das ist auch nicht nötig. Ich sehe sie öfter.«
    Wir starteten. Dieser Geländewagen, vorzüglich ausstaffiert, war kein Vergleich zu dem alten Jeep, der allerdings auch treu und brav seine Pflicht getan hatte.
    Nur Madame schaute uns nach, als wir über den Platz rollten. Sie winkte zudem etwas müde hinter uns her.
    Ich saß vorn und konnte sogar meine Beine einigermaßen gut ausstrecken. »Sie wohnen also hier oben«, sagte ich.
    »Das nicht. Weiter westlich.«
    »Aber priviligiert.«
    »Das stimmt. Meine

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