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Der Erbe Dschainas

Titel: Der Erbe Dschainas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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abzeichnete, und fragte sich, was zum Teufel Tomalon da für ein Spiel spielte. Dann marschierte er auf das Shuttle zu, dessen Triebwerk gerade hochgefahren wurde.
    »Immer noch keine Spur von Skellor, und wir haben Sonden bis auf zwanzig Kilometer Entfernung in alle Richtungen geschickt«, meldete Gant über Cormacs Kommunikator.
    »Was ist mit den Stratosphären-Sonden?«, erkundigte sich Cormac.
    »Keine Spur eines Schiffes, und die meisten übrigen Möglichkeiten haben sie auch berücksichtigt. Die Überwachung läuft seit dem Augenblick unserer Ankunft«, antwortete Gant.
    »Könnte an einem weiteren Schirm aus Chamäleonware liegen.«
    »Ja, durchaus möglich.«
    Cormac blickte sich nach Gant um und entdeckte ihn drüben neben einem der Kasernengebäude, wo ein Team alles, was darin zu finden war, herausholte und in Kisten packte, darunter auch diese verdammten Korallenfragmente. Cormac überlegte, ob er hinübergehen und sich zu dem Golem gesellen sollte, verwarf die Idee aber. Er musste herausfinden, worum es hier ging und warum Tomalon so schwierig war. Dann würde er der Frage auf den Grund gehen, was zum Teufel Skellor hier im Schilde geführt hatte.
    Dschaina … Cormac kostete das Wort, während er auf das Shuttle zuging. Der Name war für das Mitglied einer uralten Hindu-Sekte geprägt worden, die die materielle Welt für ewig hielten, und schien passend für eine Lebensform mit scheinbar numinoser Technik. Auch die Ironie des Begriffs schien passend, wenn man bedachte, dass diese Lebensform nicht mehr existierte. Die ersten fragmentarischen Korallenartefakte hatte man entdeckt, ehe Cormac geboren wurde, und sie hatten sofort zu einer Sensation geführt, denn obwohl man außerirdisches Leben in der Polis verbreitet antraf, war intelligentes Leben selten. Das Interesse ließ nach, als man die Fragmente auf ein Alter von mehr als fünf Millionen Jahren datierte, und wurde wieder lebendig, als weitere Untersuchungen ergaben, dass man in ihnen zum Teil Produkte einer fortschrittlichen Nano- und sogar Pikotechnologie vor sich sah. Diese Entdeckung führte zu gewaltigen Fortschritten in der Polis-Technologie. Seitdem suchte man ähnliche Überbleibsel, aber die Summe aller je gefundenen Fragmente wog unter zehn Kilo. Von den Dschainas selbst wusste man wenig mehr, als dass sie viele Welten erobert und sogar ganze Sonnensysteme neu arrangiert hatten, damit sie ihren Ansprüchen besser gerecht wurden, und dass sie inzwischen verschwunden waren. Niemand wusste, wie ein Dschaina aussah. Man spekulierte, dass sie sich wie die Menschen an ihre Planeten angepasst hatten, wenn der umgekehrte Weg nicht offen stand. Und wohl wissend, zu was diese Außerirdischen fähig gewesen waren, brachten KI und Menschen gleichermaßen die Meinung zum Ausdruck, dass vielleicht begrüßenswert war, wenn man sie nicht mehr antraf.
    »Tomalon, können Sie mir die Nachricht nicht nach hier unten übermitteln?«, wollte Cormac wissen, der plötzlich Frustration verspürte.
    »Nein«, erwiderte der Kommandant der Occam Razor. »Sie ist nur für Sie bestimmt und kann nicht funktechnisch weitergeleitet werden. Sie müssen schon heraufkommen, um sie zu lesen.«
    »Sie sagen, dass keine Informationen vorliegen, warum wir uns so schnell von hier zurückziehen müssen?«
    »Leider keine.«
    »Was ist mit Occam? Hat er nichts dazu zu sagen?«, fragte Cormac, als er die Shuttle-Schleuse erreichte. Die Irisblende öffnete sich, und er trat ein. Er entfernte gerade Atemgerät und Schutzbrille, als die Antwort des Kommandanten über die Kom-Leitung des Shuttles eintraf – war der Rumpf des Fahrzeugs doch ansonsten für Radiowellen undurchlässig.
    »Occam sagt, Earth Central wäre sich bewusst, wie wichtig es ist, Skellor dingfest zu machen.«
    »Ist das alles?«
    »Das ist alles«, bestätigte Tomalon.
    Cormac warf sich auf den Sitz neben der Pilotin und drehte sich zu ihr um. Sie war ein Golem, erkannte er fast augenblicklich. Sie betrachtete ihn fragend, bis er ungeduldig nach oben deutete, ehe er sich anschnallte – als Militärfahrzeug bot dieses Shuttle nicht den Luxus interner Gravo-Platten. Die Pilotin nahm flüchtig die Instrumente in Augenschein, startete dann und zog den Lenkhebel zurück. Mit tiefem Brummen stieg die Maschine hoch und wendete, und die Frontscheibe polarisierte, als sie sich teilweise der Sonne zukehrte. An einer Seite erblickte Cormac den Schwertransporter, der hinabflog, um den kompletten Separatistenstützpunkt

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