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Der Erbe Dschainas

Titel: Der Erbe Dschainas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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Ende jeder Drohne hervor, sodass sie wie trudelnde Fackeln wirkten. Durch diesen Lichtschein konnte man nicht sehen, wie sie mit entsetzlicher Präzision ihre Raketen ausspuckten; und überall am Himmel lösten sich Jäger in ihre Bestandteile auf. Lellan verfolgte, wie einige Jäger abschwenkten, um die beiden aufsteigenden Zylinder anzugreifen, aber sie waren nicht annähernd so manövrierfähig wie die Drohnen, die einfach zur Seite glitten und ihre Angreifer im Vorbeiflug vernichteten. Es verlief jedoch nicht gänzlich einseitig: die Drohnen wurden von gelegentlichen Treffern aus der Bahn geschleudert, dann verlor eine sogar mit einem kurzen Aufflammen ihre APW. Sie gewannen allerdings weiter an Höhe, und ihr Kurs schnitt perfekt den des ersten Bombers. Dieser schwerfällige Riese hatte keine Chance, und die Explosion, die den Himmel durchschnitt, erhielt mit dem Glanz des Sonnenaufgangs einen Zwilling, der wiederum den plötzlichen Angriff durch die Infanterie der Theokratie ankündigte.
    Auf einmal war der Geländewagen voller Leute, und Eldene war wütend über diese Invasion auf ihrem Territorium – und war auf einmal verwirrt, wusste nicht, warum sie so reagierte.
    »Langsam und sachte«, empfahl ihr Thorn. »Umfahren Sie den Krater auf der anderen Seite.«
    »Hat es funktioniert?«, wollte sie wissen, fast zu schüchtern, um sich zu den Neulingen umzudrehen, während sie die Turbine hochfuhr.
    »Spektakulär«, antwortete Thorn, aber sie erkannte doch, dass er über irgendetwas wütend war. Sie betrachtete ihn, während er sich zu den vier Neuen umdrehte. »Gestatten Sie mir, ein paar alte Kameraden vorzustellen«, sagte er zu ihr. »Ian, Mika und mein alter Freund Gant – der tot ist.«
    Eldene war gerade in den Anblick des Jungen mit dem gelben Gesicht vertieft, als Thorns abschließende Bemerkung zu ihr durchdrang. Sie reagierte allerdings nicht weiter darauf, sondern wandte sich wieder der Windschutzscheibe zu und setzte den Wagen in Bewegung. Dass sie aufs Neue Verwirrung empfand, überraschte sie nicht – sie war durchgängig verwirrt, seit sie miterlebt hatte, wie Fethan die Hand durch Proktor Volus rammte. Als Thorn ins Heck des Geländewagens zurückkehrte, trat der fremde Junge neben sie und studierte die Steuerung, die sie bediente. Sie schenkte ihm ein vorsichtiges Lächeln, und er erwiderte es müde, während er nach einem der Haltegriffe über der Windschutzscheibe langte. Sie spürte, dass ihm hier wohler zumute war.
    »Ob tot oder nicht, auf mich macht er einen mächtig tauglichen Eindruck«, bemerkte Fethan und reagierte damit auf Thorns kurze und scharfe Worte, mit denen er sie einander vorgestellt hatte.
    Als das Fahrzeug beschleunigte, packten alle entweder Handgriffe oder klappten schnell Sitze aus der Wand, je nach individueller Vorliebe.
    »Bist du sauer, weil du meine Memoplantation vergessen hast?«, fragte Gant.
    Thorn verzog das Gesicht. »Ich weiß selbst nicht, warum ich sauer bin.« Mit nach wie vor ärgerlicher Miene setzte er sich vor die Geschützkonsole und klappte sich das Zielerfassungsvisier vors Gesicht, wahrscheinlich um seine Miene zu verbergen.
    »Ob sauer oder nicht, Sie müssen mich über das, was hier abläuft, auf den aktuellen Stand bringen«, sagte der Mann namens Cormac, und Eldene lief beim Klang seiner Stimme ein kalter Schauer über den Rücken. Sie warf einen Blick hinter sich und blickte in Augen, so unversöhnlich wie Schrot, aber dann lächelte er sie an, und plötzlich war jede Kälte verschwunden. Ihr blieb nichts weiter übrig, als sich wieder umzudrehen und sich aufs Fahren zu konzentrieren.
    »Oh, ich kann Ihnen auch alles erzählen, Agent«, warf Fethan ein.
    »Bitte tun Sie das«, sagte Cormac. »Und fangen Sie am besten damit an, warum Sie mich in einem fort ›Agent‹ nennen.«
    »Als ich zuletzt von Ihnen hörte, waren Sie Agent – und ich hätte nicht erwartet, dass Sie in den Ruhestand getreten sind«, sagte Fethan.
    »Sie kennen mich?«
    »Ich habe von Ihnen gehört; wer nicht? Sie sind Ian Cormac – nicht das, was ich einen Geheimagenten nennen würde.«
    »Als das habe ich nie gegolten«, entgegnete Cormac. »Ich bin ein … Vermittler, und manchmal erweist es sich als nützlich, wenn man mich erkennt. Geheimagenten der Polis zeigen jeden Tag ein neues Gesicht, und oft sind es Golems … oder etwas anderes.« Er musterte Fethan.
    »Ich heiße Fethan«, erklärte der alte Cyborg. »Ich bin auch ein Vermittler.«
    »Nun, dann

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