Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Erbe Dschainas

Titel: Der Erbe Dschainas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
Vom Netzwerk:
Seeschwalbe mit einer ganz üblen Pilzinfektion auszusehen – flammte kurz auf und verwandelte sich in eine Linie aus weißglühenden Fragmenten, die über den Himmel purzelten. Ein weiterer Jäger bockte, als hätte ihm eine unsichtbare Hand aufs Heck geschlagen, korrigierte zu stark und raste mit der Schnauze voran in den Boden – und die sich anschließende Explosion schleuderte ein Laken aus Matsch bis zu der Stelle, wo sich Lellan und ihr Bruder in den Erdwall gegraben hatten.
    »Ich würde von dort verschwinden, Carl. Sie werden euch inzwischen geortet haben«, sagte Lellan.
    Stanton senkte den Bildverstärker und sah seine Schwester an, während er Carls Antwort lauschte:
    »Sie werden als Nächstes den Transporter angreifen«, lautete sie. »Wir geben einen zweiten Schuss auf sie ab und stellen die Impulskanone dann auf Automatik.«
    Stanton bedeutete Lellan mit einem Nicken, dass er einer Meinung mit Carl war – die Jäger der Theokratie würden sich zunächst auf vorher festgelegte Ziele stürzen, ehe sie wirklich den Sturm aus Scheiße entfesselten.
    Die zweite Angriffswelle bestand aus fünf Jägern, die in geringer Höhe anflogen – und dann hinter dem Schwarm abgefeuerter Raketen abschwenkten. Die ersten Explosionen schleuderten den Transporter aus seinem Teich, und die nächsten zerrissen ihn endgültig. Nur kleine Wrackteile kehrten auf den Boden zurück, während ein weiterer Jäger ein ähnliches Schicksal erlitt.
    »Jetzt sollten wir die Köpfe einziehen«, empfahl Lellan.
    Die Jäger flogen erneut in geringer Höhe an und folgten diesmal dem Erdwall, und hochenergetische Elektromag-Geschütze legten los und erzeugten einen lang gestreckten Schwarm von Explosionen, die sämtliche dort von den Rebellen montierten Geschütze vernichteten. Noch mehr Jäger fegten dicht über dem Flötengras heran und gerieten damit frontal in das Feuer der Impulskanone auf Carls Kampfpanzer. Eine Reihe von Explosionen näherte sich dem Panzer durch das Gras, und mit einer letzten Detonation hörte er auf zu feuern. Lellan hoffte, dass die Impulskanone auf Automatik eingestellt gewesen war – und dass Carl noch lebte.
    »Polas, rede mit mir«, sagte sie.
    »Die Hauptmacht fliegt gerade an, dicht gefolgt von den ganz großen Bastarden – es sind drei«, erfolgte die Antwort.
    »Hört alle her und vergesst eins nicht«, wandte sich Lellan an ihre im Flötengras verstreuten Truppen. »Sobald ich den Befehl gebe, hört ihr auf zu schießen, während sich unsere Freunde mit den Bombern befassen.«
    Eine volle Welle Angriffsflieger folgte ihren Worten auf dem Fuße, und ihre Masse verdunkelte den Himmel.
    »Macht sie fertig!«, zischte Lellan.
    Überall zwischen den hohen Gräsern warfen Soldaten die Schutzdecken ab, unter denen sie gelegen hatten, packten ihre Handwerfer auf die Schultern und feuerten los. Bald herrschte mehr Licht am Himmel, als die Sonne der frühen Morgendämmerung zuwege gebracht hatte, und kündete von einem konstanten Trümmerhagel. Stanton verließ das Schützenloch als Erster, packte den Raketenwerfer auf die Schulter und hielt dann nur noch den Abzug gedrückt. Für jede seiner fünf Raketen waren genug Ziele vorhanden, um sich etwas auszusuchen. Im Gras erfolgte eine Explosion nach der anderen, als Streubomben einschlugen, und schon während eine Anzeige im Winkel von Lellans Visier verriet, wie viele ihrer Leute starben, wusste sie, dass es noch viel schlimmer kommen würde. Die großen Bomber, die auf diese Welle folgten, führten Daisy Cutter mit – Bomben mit großflächiger Vernichtungswirkung auf Menschen –, und es waren wahrscheinlich genug, um den größten Teil ihrer kleinen Armee umzubringen.
    »Rem und Rom, seid ihr bereit?«, fragte sie.
    »Wir wurden schon bereit hergestellt«, erfolgte die ironische Antwort.
    Nach einem Blick auf das Chaos am Himmel, die Trümmer und brennenden Jäger, die zu Boden stürzten, entschied Lellan, dass es Zeit war.
    »Feuer einstellen und Deckung suchen!«, befahl sie ihren Soldaten, wohl wissend, dass sie da draußen keine andere Deckung hatten als die mit Kevlar gestopften Schutzdecken. Sie fuhr fort: »Drohnen, der Himmel gehört euch.«
    Die beiden zylindrischen Kriegsdrohnen platzten aus ihrem Versteck im weichen Erdboden hervor, weit von der rechten Flanke von Lellans Armee entfernt. Sofort führten sie ein seltsames Ballett umeinander auf, während sie zum Himmel hinauffegten. Plötzlich spien Lanzen aus violettem Feuer aus einem

Weitere Kostenlose Bücher