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Der Erbe Dschainas

Titel: Der Erbe Dschainas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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Schweinefleisch. Eldene hatte Recht; jetzt war nicht die Zeit, um Fragen zu stellen, sondern um zu handeln.
    Sastol knirschte mit den Zähnen, während er zusah, wie die Rebellen anscheinend vom abendlichen Schatten verschlungen wurden. Diese Einheit, mit der er den ganzen Tag lang ein tödliches Versteckspiel aufgeführt hatte, bestand nur aus drei Mann – vorher vier –, und doch hatten sie sieben seiner eigenen Leute umgebracht – darunter Braden, der im eigenen Sauerstoffvorrat verbrannt war. Sastol wollte am liebsten niemand anderem als diesen drei Männern nachsetzen, aber Befehl war nun mal Befehl, und er musste den langsamen Vormarsch neben dem Sumpfbecken fortsetzen und den Rebellen die Möglichkeit geben, in ihr verdammtes Gebirge zu fliehen und sich dort einzugraben.
    » Okay, alle bleiben, wo sie sind. Scheint, dass die anderen sich jetzt komplett zurückziehen.«
    Über den Verstärker spürte er, dass seine Leute diesen Befehl missbilligten, aber nur Donch verspürte die Neigung, das auszusprechen:
    »Dies scheint eine Gelegenheit, die man lieber nicht versäumen sollte.«
    Da die Rebellen sich offensichtlich derzeit nicht in einer neuen Stellung eingruben oder umkehrten und angriffen, fragte Sastol laut: »Eine Gelegenheit wozu?«
    »Ihnen Eisenkugeln ins Kreuz zu jagen, denke ich«, sagte Sodar, der rechts von ihm in die Hocke gegangen war und das Elektromag-Geschütz – das die Zerstörung des Fahrzeugs irgendwie überstanden hatte – vor ihm auf den Boden warf.
    »Wir haben einen direkten Befehl von Aberil Dorth erhalten. Möchten Sie sich mit ihm anlegen?«, hielt ihm Sastol entgegen.
    »Das wäre nicht besonders klug«, räumte Donch ein und trat von links an Sastol heran. »Wie lange müssen wir diese Position halten?«
    »So lange wie nötig – wahrscheinlich die ganze Nacht hindurch.« Er blickte keinen seiner Kameraden an, aber er konnte sich denken, welche Gefühle sie hegten. Die vorherige Nacht war schlimm genug für sie gewesen, wenn man daran dachte, dass eine Schlammschlange Dominon getötet und ein Welsaran sie kurz vor der Morgendämmerung angegriffen hatte, aber am schlimmsten waren die Schreie während der Nacht gewesen – wie sie später erfuhren, bedingt dadurch, dass ein Kapuzler eine komplette Einheit auslöschte. Und sie wussten, was Kapuzler waren; wer hätte über solche Kreaturen eines schauerlichen Mythos und einer entsetzlichen Realität nicht Bescheid gewusst?
    »Wir graben uns hier ein, so gut wir können, und warten ab«, verkündete er.
    »Scheint verrückt, wenn man zulässt, dass sie ein Gelände erreichen, in dem sie sich auskennen und wo sie leicht Deckung finden«, beharrte Donch.
    »Zweifeln Sie an den Fähigkeiten des Ersten Commanders?«, fragte Sastol und starrte ihn direkt an.
    »Nein, so würde ich es ihm nicht ins Gesicht sagen. Ich möchte schließlich intakte Gliedmaßen behalten.«
    Sastol grinste darüber und wandte sich Sodar zu. »Was denken Sie …«, begann er, aber dann verschlug ihm das schiere überwältigende Grauen die Sprache, das über sie hereinzubrechen drohte.
    » Oh mein Gott, was ist das?«
    Donch war inmitten des Geschreis auf den Verstärkerkanälen noch am besten zu verstehen. Sastol schlug mit der Hand auf den eigenen Verstärker und schrie ebenfalls, steuerte seine Stimme zu den Tausenden bei, die überall an der Front der Theokratie das Gleiche taten.
    »Glaube … es war Glaube … Vernichtet!«
    Aber selbst das war noch nicht das Schlimmste. Dort, wo früher Behemoth seine perversen Gräueltaten verübt hatte, ehe ihn die Gesänge und Gebete der Septarchie-Mönche verbannten, dräute jetzt etwas Neues – und es wollte ihn, wollte sie alle. Es streckte seine Klauen aus … Sastol suchte nach etwas, woran er sich klammern konnte, während sich der Verstärker in seinem Kopf wand und etwas entsetzlich Fauliges seinen Geruchs- und Geschmackssinn überwältigte. In dem Versuch, dem Unbeschreiblichen klare Konturen abzuringen, erblickte er sich in Gesellschaft seiner Männer – und sah dieses Etwas nach ihm greifen, das an eine riesige Schlammschlange mit zahlreichen Rümpfen erinnerte. Aber wie sollte er sich dagegen wehren, wenn er keine Waffen abzufeuern hatte und ohnehin keinen physischen Körper als Ziel? Dann zeigte ihm Donch eine Möglichkeit. Mit wütendem Brüllen riss er sich den Verstärker aus dem Kopf, schleuderte ihn zu Boden, stampfte ihn dort hinein. Sastol folgte seinem Beispiel, griff zu und

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