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Der Erbe Dschainas

Titel: Der Erbe Dschainas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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stoffliche Beschaffenheit – wie Apis herausfand, als er es anfasste – an Holz. Apis reagierte erst fasziniert, dann besorgt, als er feststellte, dass sich die Fasern in einige der nahen Streben eingegraben hatten. Mit geübter Präzision nahm er mit einer kleinen Energieschere eine Probe der Substanz, um dann den M-Tester an die Strebe zu drücken. Die Strebe brach ab. Apis steckte das Prüfgerät in den Gürtel zurück und drückte gegen eine weitere Strebe. Sie brach ebenfalls ab, und ein Stück von ihr trudelte davon. Eine dritte Strebe zersplitterte regelrecht – brüchig wie verbranntes Gebein –, und eine Empfangsschüssel löste sich bedächtig vom Mast. Apis zog sich wieder vom Mast herunter, wobei ihm einige Streben unter der Hand abbrachen, während andere hielten. Als er eilig zum Schimmerfeld zurückkehrte, empfand er Panik – wieder eine neue Erfahrung für den frühreifen Vierzehnjährigen.

Kapitel 1
    Während sie das kleine blonde Kind auf dem Knie balancierte, gelang es der Frau, mit einer Hand unbeholfen eine neue Seite in dem Bilderbuch aufzuschlagen; dann fuhr sie mit dem Finger an der Grenze zwischen Text und Bild entlang, um die superbe Illustration beweglich zu machen – sodass die langen Beine nun durch das Schilf schritten und der scharfe Schnabel als Silhouette vor einem fleckigen Himmel zuschnappte.
    Sie fuhr fort: »Denn dem Bruder, der sich sein Haus aus Flötengras errichtet hatte, widerfuhr nun wirklich Unheil; schon in der gleichen Nacht kam eine Heroyne angeschritten und stand nun über seinem Haus … und was tat sie?«
    Das Kind streckte die Hand aus und drückte einen kurzen, dicken Finger auf die Seite, und es landete dabei einen Glückstreffer auf der Darstellung von etwas, was einem Watvogel nur vage ähnelte. »Heroyne«, sagte es und bestaunte mit großen blauen Augen die eigene Schlauheit.
    »Ja, aber was hat sie gemacht?«
    »Sie hat geschnauft und gekeucht und gekeucht und geschnauft«, sagte der Junge.
    »Und das Haus niedergeblasen«, vervollständigte die Frau den Satz. Dann setzte sie hinzu: »Weißt du noch, was der Bruder gesagt hat, als sein Haus zerstört war?«
    Der Junge runzelte konzentriert die Stirn, aber einen Augenblick später lächelte er vergnügt, wohl wissend, dass der beste Teil jetzt kam. »Friss mich nicht!«, sagte er.
    »Und was hat die Heroyne gemacht?«
    »Sie hat ihn verschluckt! Sie hat ihn verschluckt!«, antwortete der Junge und hüpfte vor lauter Erregung auf und ab. »Noch einmal! Erzähle mir von deinem Tod!«
    Er starrte auf den seltsamen, rosa gestreiften Himmel und die verzerrten Formen, sah dabei mit den neuen Augen mehr als je zuvor und erinnerte sich noch deutlich an die Worte. Da sein Gedächtnis nur solche Schwächen haben konnte, die er sich wünschte, wusste er noch jede Nuance des Tonfalls, der Aussprache – wie er sich auch noch lebhaft an jede Sekunde des eigenen Todes erinnerte.
    »Ich ging auf dem Weg nach unten voraus, als es den Schacht heraufkam und mich erwischte …«
    Und so war es verlaufen: Worte, die ertönten, als seine Sinne wieder online gingen, Laute, die auf Wahrnehmung trafen, Licht, das die Karte aus künstlichen Adern in den Augenlidern erhellte, Schwerkraft, die ihn auf einer warmen, aber harten Unterlage hielt. Den Schlag des eigenen Herzens vernahm er nicht und würde ihn auch nie mehr hören. Seine Rede endete; er legte eine Pause ein, ehe er sagte: »Werturteile.«
    »Du bist nicht mehr im virtuellen Modus. Die Wirklichkeit, die du jetzt erleben wirst, ist wirklich real.«
    Oh, das war wirklich ein Scherzkeks! Gant erinnerte sich noch an das Gefühl von Menschenknochen, die ihm unter den Händen zerbrachen, die Schreie, das Blut – das schiere Grauen der Bewegung, das jetzt der Vergangenheit angehörte.
    »Da besteht also ein Unterschied?«, hatte er nicht ohne Sarkasmus gefragt.
    »Der virtuelle Modus ist gut für das Körpertraining geeignet – dabei wurdest du mit den eigenen Fähigheiten vertraut gemacht, aber bleibt man zu lange darin, kann es sich nachteilig auf Werturteile auswirken. Im virtuellen Modus hast du gelernt, dass du ein menschliches Wesen innerhalb eines Augenblicks töten kannst, und du hast gelernt, wie du den neuen Körper beherrschst. Von den Konsequenzen hast du jedoch nichts erfahren.«
    »Denkst du, ich wüsste darüber noch nicht Bescheid?«, hatte er gefragt und dann gedacht: als menschliches Wesen. Die KI war ihm jedoch weit voraus gewesen.
    »Ja, in

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