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Der Erbe Dschainas

Titel: Der Erbe Dschainas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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Enterkommando!‹, aber die Sprache ist viel bunter.«
    »Man hält Sie für Separatisten auf der Flucht«, erklärte Thorn. »Was natürlich nicht zutrifft.«
    Stanton warf ihm einen Blick zu. »Nein, das tut es nicht.« Er wandte sich Jarvellis zu. »Wie steht es mit der Ware?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Die Runcible-KI dürfte uns jetzt in der Ortung haben, und wir können die Antigrav-Signatur nicht vor ihr verbergen.«
    »Können wir ihnen entfliehen?«, wollte Stanton wissen.
    »Oh bitte!«, meldete sich eine Stimme aus der Konsole vor Jarvellis.
    Jarvellis tätschelte die Konsole. »Ich denke, Lyric wird mit ein paar rostigen alten ECS-Sturmbooten fertig – nicht wahr, Liebes?«
    »Das denke ich doch auch«, antwortete die KI der Lyric II.
    In diesem Augenblick ertönte ein tiefes Donnern aus dem Inneren des Schiffes, und die Nebenmonitore, die Bilder von der Außenseite des Fahrzeugs übermittelten, fielen aus. Thorn vermutete anhand dieses Geräusches, dass gerade ein machtvolles Triebwerk eingeschaltet worden war.
    »Die Ausdrücke werden immer schlimmer«, meldete Jarvellis. »Und ab geht es.« Sie drückte eine Steuertaste, und einer der Hauptbildschirme zeigte Cereb, den einzigen Mond von Cheyne III, und zwei viel nähere Objekte – nur vage als keilförmig erkennbar –, die rasch zurückfielen. Jarvellis' Finger bewegten sich gekonnt über einige weitere Steuertasten, dann nahm sie den Kopfhörer ab. Sie blickte erneut zu Thorn zurück. »Was machen wir jetzt mit deinem Freund hier?«, fragte sie.
    Ehe Stanton etwas sagen konnte, fragte Thorn: »Sie verfolgen diesen Diakon, verstehe ich das richtig?«
    »Ja«, antwortete Stanton, und seine Miene zeigte wieder jene Härte, die Thorn schon früher gesehen hatte, als der Diakon erwähnt wurde.
    »Dann nehmen Sie mich mit. Das Schiff dort unten auf dem Meer wird sich bald in ein Riff verwandeln, wenn das nicht schon passiert ist, und jeder Einsatz, den ich dort hatte, ist vorbei.«
    »Und warum möchten Sie uns wohl begleiten?«, wollte Jarvellis wissen.
    »Weil dieser Typ, wer immer das war, die Cheyne-Separatisten beliefert hat, und darüber würde ich sehr gern mehr erfahren!«
    »Wir arbeiten nicht für die ECS«, wandte Jarvellis ein.
    »Es lohnt sich auch zu bedenken«, ergänzte Stanton, »dass die ECS eine Belohnung auf unsere Ergreifung ausgesetzt hat.«
    »Ich habe nicht vor, mich darum zu bemühen«, sagte Thorn. »Sie haben mir das Leben gerettet, und obwohl das vielleicht auf politischer Ebene nicht viel bedeutet, bedeutet es mir verdammt viel, wie ich wohl behaupten darf.«
    »Im Grunde eine akademische Frage«, fand Stanton. »Sollten wir auf irgendeinem Planeten oder irgendeiner Station im Machtbereich der Polis stoppen, wird sich die ECS auf uns stürzen wie Würmer auf einen Haufen Scheiße – einer von Broms charmanten Ausdrücken –, sodass es nicht in Frage kommt, Sie irgendwo abzusetzen.«
    »Was ist mit dem Diakon – können Sie ihn verfolgen?«, fragte Thorn.
    »Nicht nötig«, antwortete Stanton. »Er wird Kurs auf sein Rattenloch auf Masada nehmen. Dorthin wollten wir uns ohnehin als Nächstes wenden, und dort bringe ich ihn um.«
    »Masada?«, fragte Thorn.
    »Ja«, sagte Stanton. »Gestatten Sie mir, Ihnen von meiner Heimatwelt zu erzählen.«
    Die Trauben waren fest und grün und in diesem Zustand noch lange nicht reif, nur so klein wie Augäpfel. Während Eldene auf einer weiteren dieser sauren Früchte kaute, bemühte sie sich, nicht an Nusskartoffeln und Brot und den gelegentlichen Luxus von Fleisch zu denken.
    »Musst du nie etwas essen?«, fragte sie, nachdem sie die Maske gesenkt und einen Mund voll grüner Schmiere ausgespuckt hatte.
    »Nur gelegentlich kleine Mengen von Nährstoffen«, erklärte Fethan. »Ansonsten ist meine Energiequelle ein bisschen heißer.«
    Eldene klappte sich die Maske wieder aufs Gesicht und redete durch sie hindurch weiter, denn sie hatte zuvor herausgefunden, dass irgendein Gerät im Kragen die Dämpfung der Stimme verhinderte. »Warum warst du … ein Arbeiter? Wie bist du ein Arbeiter geworden?«
    »Ich bin vor etwa vier Solstan-Jahren auf Geheiß der Earth Central Security hergekommen, um bestimmte Gerätschaften einzuschmuggeln und eine Einschätzung der Lage hier unten vorzunehmen. Es war nicht schwierig, in die Stadt einzudringen, da die Theokratie sogar die eigenen Bürger nicht als Individuen betrachtet – nur als Verbrauchsmaterial. Ich habe meine Lagebeurteilung nach

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