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Der Erbe Dschainas

Titel: Der Erbe Dschainas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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und ging an Cormac vorbei. »Komm herein, Narbengesicht. Machen wir dort weiter, wo wir aufgehört haben.«
    Cormac hatte auch nicht vergessen, wie sehr die Drachenmänner … und Drache selbst Mika faszinierten. Das war neben ihren Fachkenntnissen der Grund, warum er sie mitnahm.
    Die Occam Razor trat fünf Stunden früher als erwartet aus dem Subraum hervor, einige Zeit, nachdem die meisten Crewmitglieder in den Kälteschlaf gegangen waren, aber ehe Cormac ebenfalls Neigung dazu verspürte. Seit der Begegnung mit Blegg und dem Gespräch mit Mika in nachdenklicher Stimmung, erkundigte er sich sofort nach dem Problem. Occam ließ sich einen Augenblick Zeit, ehe sie antwortete, da sie keine sehr kooperative KI war.
    »Notruf«, war dann alles, was sie sagte.
    Cormac warf den Notescreen zur Seite, auf dem er gerade gelesen hatte, stand vom Bett auf, schlüpfte rasch in den Bordanzug und verließ die Kabine. Vielleicht war von Tomalon mehr zu erfahren. Als Cormac den nächsten Schwebeschacht erreichte, gab er den Code für das Deck ein, aus dem die Brückenkapsel zuletzt hervorgeragt hatte, und stieg hinein. Auf dem Zieldeck entdeckte er rasch eine der allgegenwärtigen Drohnen und fragte sie nach dem Weg. Zum Glück hatte Occam die Brückenkapsel nicht verlagert, und Cormac erreichte sie schnell.
    »Was liegt an?«
    Tomalon wandte sich ihm zu und blinzelte, um die Augen von den Bildern zu befreien, die er durch die Verbindung mit den Schiffssensoren empfing. Cormac fragte sich, wie das wohl war – wenn man das Schiff flog, das ein Schiff war.
    »Ein Landungsboot. Scheint auf Masada gebaut. Erkennbare Lebenszeichen sind nur von einer Person vorhanden, obwohl noch weitere Personen im Kälteschlaf liegen könnten.« Er deutete mit dem Kopf zu einem der Fenster, und flackernd tauchte dort das Bild eines ramponierten Fahrzeugs auf, auf das gerade einer der Schlepper der Occam Kurs hielt. Das unbekannte Fahrzeug war eine viel kleinere Ausgabe der Asteroidenschlepper von Elysium.
    »Welches Format hat der Notruf?«, erkundigte sich Cormac.
    »Standard-Polis-Signal.«
    »Seltsam.«
    Der Schlepper stürzte sich wie eine riesige Metallzecke auf das Landungsboot, und die Dreifachklaue entfaltete sich spinnenhaft vor dem grellen Licht der Sterne. Der Schlepper bremste, passte sich der Geschwindigkeit und der Rotation des Bootes an, schloss die Klaue und packte zu, ehe er wieder Kurs auf die Occam nahm. Als er den Bildschirm komplett ausfüllte, sprang die Darstellung um und zeigte ihn jetzt, wie er bremste und im Schlund eines Laderaums verschwand: Eine Wespe mit erbeutetem Futter, die durch das Loch in einer Hauswand flog. Als sich die Irisluke des Laderaums hinter ihm schloss, warf Cormac einen Blick auf Tomalon, der eine inmitten seiner Verbindungskabel kaum erkennbare Hand hob und auf die Drohne deutete, die gerade auf die Brücke geschwebt war.
    »Ich führe Sie hin«, sagte er.
    So stark identifizierte er sich also mit dem Schiff.
    »Cento und Aiden sollen uns dort erwarten, bewaffnet«, sagte Cormac und wandte sich zum Gehen.
    Tomalon nickte, und seine Augen wurden wieder trüb. Die Drohne drehte sich in der Luft und führte Cormac hinaus. Es war Tomalon, der ihn führte, oder die KI, oder wahrscheinlich eine Mischung aus beiden.
    War ich auch so? Es lag Jahre zurück, dass Cormac mit dem Computernetz verbunden gewesen war und im Laufe der Zeit mit einer Serie verschiedener KIs. Trotzdem hatte es ihn entmenschlicht, nicht wahr?
    Wenn der Gasriese der Sonne um nur einen Vierteltag voraus war, wie zu dieser Jahreszeit üblich, dann wusste Eldene, dass es nur noch wenige Stunden bis Einbruch der Dunkelheit waren, sobald Kalypse hinter dem Horizont versank. Als die Arbeiter aus den Reihen der Traubenbäume hervorkamen, die Sprühtornister auf dem Rücken, mit denen sie den ganzen Tag lang gearbeitet hatten, schlug Fethan eine andere Richtung ein, damit Eldene und er jeder Begegnung aus dem Weg gingen. Die Farbe des Himmels wechselte von Lavendel zu Dunkelrot, schließlich zu sternenbesetztem Schwarz, und einer der Monde des Gasriesen brauste über den Wolkenfetzen dahin, als wäre er spät dran zu einem Treffen mit seinem jupiterhaften Vater. Wenig später erreichten die beiden Flüchtlinge einen weiteren der Geräteschuppen, die sie schon vorher gesehen hatten, und Fethan brach dort ein.
    »Geh nicht nach draußen, solange es nicht unbedingt nötig wird«, wies Fethan Eldene an und reichte ihr Volus' Stachel. »Ich suche

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