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Der Erbe Dschainas

Titel: Der Erbe Dschainas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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verständliche Reaktion«, versetzte Mika, als er sich umdrehte. Sie führte eine Stoßbewegung mit der Hand aus und zeigte damit die Tätowierung an der Handfläche, die ihren Abschluss am Lebenskoven auf dem Planeten Circe kennzeichnete – ein geheimnisvoller Ort, der einige der besten analytischen Köpfe des Sektors auf dem Gebiet der Biowissenschaften hervorbrachte. Cormac betrachtete sie forschend. Sie hatte sich nur wenig verändert, seit er sie zuletzt gesehen hatte: Das orangefarbene Haar war inzwischen schulterlang, nicht mehr kurz geschoren, die Augen nach wie vor dämonisch rot und die Haut blass, aber sie hatte ein bisschen Gewicht an ihrer winzigen Gestalt zugelegt, wie es früher bei ihr nicht zu sehen gewesen war.
    »Hatten Sie Gelegenheit, sich die Artefakte anzusehen?«, fragte er sie.
    »Kurz«, sagte Mika und deutete mit dem Kopf auf den Behälter in der Nähe, der sie enthielt, »aber solche Dinge benötigen intensive Forschungen.«
    »Dann sind es Dschaina-Artefakte?«
    »Oh ja, aber um ganz ehrlich zu sein: Dieses Ding ist viel interessanter.« Sie deutete auf die Kreatur, die Shuriken auf dem Separatisten-Stützpunkt von Callorum umgebracht hatte und in die sich jetzt einige der forensischen Roboter hineingruben. »Ist Ihnen klar, dass es früher mal ein Mensch war?«
    »Mir sind die Ähnlichkeiten aufgefallen, aber ich vermutete, es wäre ein Biokonstrukt von Skellor, und beließ es dabei. Er hatte schon die Neigung gezeigt, mit scheußlichen Errungenschaften aufzuwarten: giftige Schlangen, die durch Mikrogehirne gesteuert wurden, Vögel mit planaren Sprengsätzen in den Knochen und kürzlich eine organische Pistole, deren Geschosse anscheinend nur stark vergrößerte Bienenstacheln sind, mit denen man aber ein Gift oder Medikament eigener Wahl verabreichen kann.«
    »Erstaunlich, dass man ihn frei herumlaufen ließ«, fand Mika.
    »Wir hatten nie Beweiskräftiges gegen ihn in der Hand, bis er anfing, Geld von Separatisten anzunehmen; dann ließen wir ihn erst mal weiter gewähren, in der Hoffnung, dass er uns zu Hintermännern führte, was er auch tat.« Cormac verzog das Gesicht. »Obwohl ich inzwischen den Verdacht habe, dass wir ihm ein bisschen zu lange die Möglichkeit geboten haben, mit seiner Arbeit fortzufahren.« Er deutete auf die Leiche in der Isolationskabine. »Sie sagten, das wäre mal ein Mann gewesen.«
    »Oder eine Frau«, erwiderte Mika. »Das Geschlecht werde ich bald bestimmt haben, obwohl ich nicht erkenne, was uns diese Information nützt. Was Skellor hier geschaffen hat, ist im Wesentlichen eine Verschmelzung von Calloraptor und Mensch, aber das ist noch nicht das Interessanteste: Diese Kreatur verfügt im Körper über eine Nanotech-Struktur, die Verletzungen sehr rasch heilte.«
    »Ja, sehr«, bestätigte Cormac ironisch.
    Mika nickte, als sie seinen Unterton betrachtete, und fuhr fort: »Erst als Sie den Körper so stark verletzten, war das Vermögen zur Selbstheilung überfordert.«
    »Wir haben nichts dergleichen.«
    »Nein. Ich denke, der Ursprung ist Dschaina-Technik, da unsere Nanotechnik in keiner Hinsicht annähernd so fortschrittlich ist.« Sie deutete auf die Artefakte. »Obwohl ich mir die Frage stellen muss: Sind die da der Ursprung?«
    »Was möchten Sie damit sagen?«
    »Nach dem Wenigen zu urteilen, was ich über sie gelernt habe, weiß ich, dass es Dschaina-Produkte sind, wenn auch stark zerfallen, und ich frage mich, ob wir aus ihnen mehr lernen können als von einer Tonscherbe über das volle Ausmaß der römischen Zivilisation.«
    »Dann hat Skellor noch etwas anderes in der Hand.«
    »Die Idee liegt nahe«, bestätigte Mika und blickte an ihm vorbei zur Labortür. Er drehte sich um und sah, dass Narbengesicht eingetreten war und jetzt mit seiner gewohnten reptilhaften Geduld dastand und wartete. Mika fuhr fort: »Natürlich können Sie ihn das selbst fragen, sobald er gefunden wurde.«
    Cormac schnaubte darüber. »Falls wir ihn finden.«
    »Er wird sich nicht für immer dort unten auf Gallorum verstecken können, und die von Occam ausgesetzten Fernsensoren werden jedes Schiff orten, das dort abfährt oder eintrifft.«
    »Dabei übersehen Sie seine Chamäleonware. Ich wette, dass er ein Schiff irgendwo auf dem Planeten versteckt hat, mit dem er verschwinden kann, ohne entdeckt zu werden«, behauptete Cormac. Er drehte sich zu Narbengesicht um. »Was suchst du hier, Drachenmann?«
    »Es geht nicht um das, was er möchte«, warf Mika ein, stand auf

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