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Der Erbe Dschainas

Titel: Der Erbe Dschainas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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halten.«
    »Überfall auf die Arbeiter?«, fragte Eldene, als das Geschwader am Horizont verschwand und sie und Fethan schließlich wieder aus der Deckung krabbelten.
    »Normalerweise sucht sie ein Arbeitslager aus, dringt dort mit einem Transporter ein, ganz ähnlich dem von eben, und befreit die Insassen. Als Einzige erheben gewöhnlich die Proktoren im Lager Einwände, aber dieser Widerstand dauert nur so lange, bis sie am Boden liegen. Man kann Lellan nicht unbedingt als vernünftig bezeichnen, was Proktoren anbetrifft.«
    »Was ist mit den Lasern?« Eldene deutete zum Himmel.
    »Gelegentlich eröffnen sich Möglichkeiten – und man kann ungesehen Dinge auf der Oberfläche vollbringen. Früher schon hat Lellan Transporter der Theokratie mitsamt ihren Funkidentifikationscodes gestohlen. Damit kommt sie zwar nicht häufig durch, aber wenn, dann macht sie das meiste daraus.«
    Sie setzten ihren Weg durchs Flötengras fort.
    Cento, Aiden und Gant empfingen ihn, als er aus dem Schwebeschacht stieg, der dem Laderaum mit dem Landungsboot am nächsten lag. Dieser Laderaum lag über einen Kilometer von der Brückenkapsel entfernt. Cormac fiel auf, dass die beiden Originalgolems in Uniformen steckten und ihre militärischen JMC-Impulsgewehre trugen. Beider Mienen waren undeutbar. Anders als sie hatte Gant, den Cormac nach wie vor nicht gern als Golem betrachtete, keine Uniform angezogen – er erweckte vielmehr den Eindruck, in aller Eile genommen zu haben, was gerade greifbar war; allerdings führte er die gleiche Waffe mit sich wie die beiden anderen. Cormac gab keinen Kommentar dazu ab, dass Gant ebenfalls zur Stelle war. Falls er hier etwas beweisen wollte, dann sollte er es ruhig tun.
    »Die Sensoren zeigen nur eine Person dort drin. Vielleicht liegen weitere im Kälteschlaf oder blieben einfach unentdeckt. Seien Sie wachsam! Falls möglich, möchte ich wenigstens eine Person lebend erwischen.«
    »Schleppen wir dazu nicht ein bisschen arg viel Feuerkraft mit?«, fragte Gant.
    »Empfehlen Sie den weicheren Ansatz, sobald Sie es sind, der etwas zu verlieren hat«, ermahnte ihn Cormac.
    Gant brummte etwas Schmutziges und betastete seine Waffe.
    Die Drohne führte sie durch eine Gleittür in einen riesigen Frachtraum, wo das Landungsboot im Zentrum einer Ebene aus Keramal-Decksplatten stand. Der Schlepper war in sein Gestell an einer Wand zurückgekehrt, wo insgesamt zehn dieser Fahrzeuge befestigt waren – und wie gigantische Metallinsekten wirkten, die sich an eine Felswand klammerten. Als Cormac den Raum betrat, betrachtete er forschend das erbeutete Boot.
    Es war eine alte, praktische Konstruktion, wie man sie vor der Einführung billiger Antigravmotoren häufig benutzt hatte. Der Rumpf war ein abgeflachter Zylinder, der in einem Kettenglas-Cockpit auslief, hinter dem zwei kugellagermontierte Schubmotoren wie Schultern aufragten, die man in jede Richtung schwenken konnte. Am Heck wölbten sich hinter zwei weiteren Schubmotoren zwei riesige Ionentriebwerke nach außen; sie ähnelten einfach zwei großen Kugeln, aus denen man achtern jeweils ein Segment herausgeschnitten hatte. Das Fahrzeug hatte keine Landebeine ausgefahren und ruhte somit flach auf dem Deck.
    Die Drohne beschleunigte jetzt, entfernte sich von der Gruppe und flog einmal um das Boot herum, ehe sie über der Luftschleuse, die seitlich zwischen den Schubmotorpaaren lag, in der Luft stoppte. Als Cormacs Gruppe schließlich dort eintraf, dirigierte Cormac Cento und Aiden zur Schleuse; noch wagte er nicht selbst, den Bootsrumpf anzufassen, denn schon auf kurze Distanz hatte man den Eindruck, vor der offenen Tür eines Gefrierschranks zu stehen. Cento packte das Handrad und drehte es mühelos. Ein leises Rauschen ertönte, als der Druckausgleich erfolgte. Als die Außenluke weit genug offen stand, betrat Aiden die Schleuse, um die Innenluke zu öffnen. Cento folgte ihm rasch, die Impulswaffe im Anschlag. Cormac schloss sich ihm mit Gant an.
    In der Kabine des Bootes lag ein dünner Jugendlicher mit hellgelber Haut flach auf dem Rücken, während sich Cento über ihn beugte. Cormac durchschaute die Lage in einer Sekunde und schrie dann der Drohne zu:
    »Runter mit der Schwerkraft – auf fünf Prozent, sofort!«
    Eine kurze Verzögerung trat ein, lange genug für Aiden, um aus dem Cockpit, das er kontrolliert hatte, in die Hauptkabine zurückzukehren. Cormac stülpte sich der Magen um, als die Schwerkraft wechselte. Er blickte sich um und sah, wie

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