Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Erbe Dschainas

Titel: Der Erbe Dschainas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
Vom Netzwerk:
Gesicht, betrachtete die eigene Waffe und zuckte die Achseln. »Hab es nie richtig eingestellt«, sagte er.
    Mit seinen Golem-Augen brauchte er kein Laserzielrohr.
    Cormac wandte sich Narbengesicht zu. »Sehe ich es richtig, dass das Zielrohr auf deiner Waffe eingestellt ist?«
    »Das ist es«, knirschte er.
    »Na ja, dann kannst du ja den Turm für uns hervorheben.«
    Narbengesicht nickte scharf. Cormac hatte das Gefühl, dass die Anzugsmaske wahrscheinlich das typische Kiefergrinsen des Drachenmanns verdeckte.
    Heiße Dunkelheit überschwemmte das blaue Dämmerlicht, aber für Cormac schien es durch den Bildverstärker fast taghell zu sein, wenn auch durch das seltsame Fehlen von Schatten gekennzeichnet. In diesem unheimlichen Zwielicht wurde der Perimeter des Automatiklaserturms bald deutlich. Cormac musste an andere Perimeter zurückdenken, die er kennen gelernt hatte, und blickte unwillkürlich zu dem Drachenmann hinüber. Narbengesicht war von einer gebogenen Linie aus ausgebrannten Calloraptor-Kadavern offenkundig fasziniert. Für Cormac wurde rasch erkennbar, wo die Interessen des Drachenmanns lagen.
    Hinter dem Geschützturm hatte man drei Tragluftkuppeln inmitten verstreuter niedriger Häuser errichtet, die an Kasernen erinnerten und hinter denen die weiteren Perimetertürme gerade eben noch erkennbar wurden. Im Zentrum der Ansiedlung stand ein kompliziertes Gerüst. Dieses hielt ein Objekt in Schräglage über dem Boden, sodass man es als eine riesige, abgeflachte Spirale aus rötlichem Metall erkennen konnte – wabernd hinter Verzerrungen, die an Hitzeschleier erinnerten. Das vom Bildverstärker produzierte Raster war schmaler geworden und zentrierte sich auf eine der Kuppeln. Cormac gab ein Haltesignal und deutete auf die Mitte des Lagers.
    »Dieses Ding im Gerüst muss euer Ziel sein. Skellor hält sich in der Kuppel ganz links auf«, erläuterte er, ehe er sich hinhockte und die Funkverbindung des Anzugs einschaltete. »Tomalon, haben Sie nach wie vor unsere Position?«, fragte er.
    »Das habe ich«, erfolgte die Antwort. »Sie halten sich etwa zweihundert Meter innerhalb des Ware- Effekts auf. Meinen Messergebnissen zufolge liegt hinter Ihnen nur noch das leere Salzbecken.«
    »Narbengesicht«, sagte Cormac und deutete mit dem Kopf auf den Drachenmann, »wird Ihnen den Code seines Multigewehrs übermitteln und dann einen Autolaserturm mit dem Laserzielrohr erfassen. Ich möchte, dass Sie den Turm auf mein Signal hin zerstören.«
    »Verstanden«, antwortete Tomalon.
    »Ist das Shuttle in Position?«, wollte Cormac wissen.
    »Ja, ist es. Es kann Sie in fünf Minuten erreichen.«
    »Na ja, Sie müssen noch warten, bis wir diese Ware los sind. Unmöglich festzustellen, was die Leute dort sonst noch auf Lager haben. Schon diese Autolasertürme sind ganz schön modern und dabei nur für die einheimischen wilden Tiere gedacht. Ich möchte auch Skellor sicher in der Hand haben, ehe es … hektisch zugeht.«
    »Ich weiß nun wirklich, was ich tue«, knurrte Tomalon.
    Cormac ging auch davon aus, schließlich wurde man nicht Kommandant eines Schiffes wie der Occam Razor, ohne ein gewisses Verständnis für die Realität des Kampfes zu haben. Cormac warf einen kurzen Blick auf seine beiden Begleiter.
    »Bereit?«
    Sowohl Gant als auch Narbengesicht nickten.
    »Naja, dann sehen wir mal zu, dass wir dort eindringen«, sagte Cormac.
    Narbengesicht legte das Multigewehr auf den Geschützturm an. Er schoss nicht, hielt lediglich den zielerfassenden Laserstrahl darauf gerichtet und sendete die nötigen Informationen aus seinem Gewehr ans Schiff.
    »Ziel erfasst«, meldete Tomalon.
    »Dann drauf«, sagte Cormac.
    Während sich Sekunden schmerzhaft langsam dahinschleppten, blieb Cormac hocken und entnahm allmählich der Verzögerung, dass Tomalon eine kinetische Rakete abgefeuert haben musste, statt eine der Strahlenkanonen der Occam einzusetzen. Dieser Schluss erwies sich als korrekt, als eine Feuerlanze durch den Geschützturm fuhr und dieser durch die Druckwelle der Explosion hochgeschleudert wurde. Der luftzerfetzende Knall rollte über Cormac und seine Begleiter hinweg, während der Turm auf der Oberfläche eines expandierenden Feuerballs zerplatzte – und verschwand. Klümpchen geschmolzenen Metalls prasselten fünfzig Meter vor den dreien auf den Boden, und eine Staubwolke wälzte sich an ihnen vorbei, während sie schon aufstanden und auf das Lager zu rannten.
    Gant und Narbengesicht ließen Cormac sofort

Weitere Kostenlose Bücher