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Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Titel: Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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zu suchen. Hätte ich gewusst, wie schlimm es um ihn stand, wäre ich nicht gegangen.“
    „Ja, man hat mir erzählt, dass du einige Male mit den Ärzten gesprochen und Matt’n Blumen geschickt hast. Ohne deinen Namen zu nennen.“ Susanne drückte sanft seinen Arm. „Er wusste selbstverständlich, dass sie von dir waren, dass du an ihn denkst und auf diese Weise um Entschuldigung bitten wolltest. Es hat Matt’n sehr viel bedeutet und er hätte nichts lieber getan, als es dir persönlich zu sagen. Das allerdings war nach dem ersten Herzinfarkt. Cailleadh anuraidh é .“
    „Im vergangenen Jahr? Oh, mam , ich … Du hast es mir geschrieben, nicht wahr? Und ich habe nicht reagiert. Nicht einmal darauf! Aber jetzt … ich wollte mit Matthias … ich wollte endlich unseren Streit aus der Welt schaffen.“
    Wieder flog sein Blick zu dem Foto und in das lachende Gesicht seines Adoptivvaters. Blindlings tastete er hinter sich nach dem Sessel und ließ sich langsam und mit vor Schmerz verzerrtem Gesicht hinein sinken. Den Kopf in die Hände gestützt murmelte er: „Ich wollte nie sein wie er. Alles, bloß das nicht! Nichtsdestotrotz habe ich den gleichen Fehler gemacht. Ich bin im Zorn von zu Hause weggerannt. Und nun ist es zu spät für eine Versöhnung.“
    „ Sag nicht so etwas, Manuel. Es ist nie zu spät. Matt’n wusste, dass du es im Grunde deines Herzens nicht böse gemeint hast. Er hat dich über alles geliebt. Von dem Moment an, als er dich das erste Mal auf dem Arm gehalten hat. Das erste Kind seines Bruders! Ein wahrhaft prachtvoller Stammhalter! Mehr Stolz und Freude hätte auch ein leiblicher Vater nicht empfinden können. Und daran hat sich bis zu seinem letzten Atemzug nichts geändert.“
    „ Als er uns verkündete, dass ihr Nachwuchs erwartet, war ich so wütend, dass ich ihn am liebsten umgebracht hätte. Aber ich wollte ihm nicht ernsthaft wehtun“, versicherte er eilig, obwohl er Matthias letzten Endes doch umgebracht hatte. „Ich wollte es nicht, das musst du mir glauben. Denn vor allem habe ich mir Sorgen um dich gemacht. Ich war noch ein Kind, als ich hörte, wie der Arzt dich davor gewarnt hat, Julian auszutragen. Sogar heute höre ich manchmal seine Stimme in meinen Träumen. Und später dann sagte er, du hättest einen viel beschäftigten Schutzengel und solltest seine Geduld besser nicht über Gebühr strapazieren. Trotz aller Liebe zu deinem Mann – damit meinte er meinen richtigen Vater – sei unter keinen Umständen ein Mädchen drin. Ich hatte Angst. Ich hatte solche Angst, dass nach meinem Vater … du ebenfalls … und bloß wegen diesem …“
    Er ließ den Kopf sinken. Wie sehr musste sie Matthias geliebt haben, dass sie erneut das Wagnis einer Schwangerschaft eingegangen war. Doch anstatt, wie es sich für den ältesten Sohn gehört hätte, ebenfalls für sie in dieser Zeit da zu sein, hatte er ihr mit seinem Verschwinden zusätzlich Sorgen und Kummer aufgeladen.
    „Du hast es gut gemeint, Manuel, und dich zu Recht gesorgt. Natürlich hat Matt’n das gewusst. Du warst einfach zu jung, um zu verstehen, warum wir dieses Kind haben wollten. Und jetzt setz dich endlich und lass uns in Ruhe unseren Kaffee genießen.“
    „Was macht … mein kleiner Bruder?“, erkundigte sich Manuel nach einer Weile zurückhaltend. Ihm war klar, dass er damit zugab, keinen ihrer Briefe gelesen zu haben. Darauf kam es inzwischen auch nicht mehr an. Er war gekommen gutzumachen, was noch möglich war.
    „Julian studiert Meteorologie. Momentan hält er sich zu einem Praktikum in Seattle auf und ich weiß nicht, ob du … wann er wieder zurückkommt.“
    Da er selber keine Vorstellung hatte, wie lange er bleiben würde, erwiderte er nichts darauf, sondern bemerkte leichthin: „Hat er sich früher nicht für Raketentechnik interessiert?“
    „Und für Mikrobiologie, ganz recht . Und davor selbstverständlich für die Seefahrt“, ergänzte Susanne lachend. „Die Entscheidung für eine Fachrichtung ist ihm alles andere als leicht gefallen und manchmal befürchte ich, uns stehen in dieser Hinsicht noch einige Überraschungen von ihm bevor.“
    „Er hat die Intelligenz von uns…“
    Das Wort erstarb auf seinen Lippen, als die Tür aufgestoßen wurde und eine bildhübsche, junge Frau die Bibliothek betrat, eine bis zum Rand gefüllte Kuchenplatte in der Hand und ein strahlendes Lachen auf dem Gesicht.
    „Wir haben Besuch, habe ich gehört? Dia dhaoibh .“
    „Besuch? Meinst du Manuel Adrian

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